Interview: Destruction

By Tinu
 
Metal wird nie sterben!



Sie gehören zu den Ur-Thrashern und haben mit ihrem früheren Outfit ebenso für Furore gesorgt, wie mit ihren Scheiben. Die deutschen Destruction gehören zu den wegweisendsten Bands, die mit den Alben «Sentence Of Death», «Infernal Overkill» und «Eternal Devestation» den europäischen Thrash stark beeinflussten. Ganz zu schweigen vom Kult-Klassiker «Mad Butcher». Nach einer kurzen Trennung zwischen Mastermind Schmier und seinem Sidekick Mike, kam 1999 wieder zusammen was, zusammen gehört und der Butcher schlug erbarmungslos zurück. Die Merkmale der Band, das Gitarrenspiel von Mike und die legendären Schreie von Schmier fanden ihre Fortsetzung, und am dem änderte sich bis heute nichts. Das neue Album «Under Attack» steht in den Startlöchern, um die bangende Welt zu begeistern, aber auch zu überraschen. Schmier sass nach vollbrachter Listening-Session völlig relaxt wie zufrieden Rede und Antwort und erzählte über die Entstehung des neue Killer-Albums. Zu Recht völlig relaxt, denn hier hat das Trio ein wahrlich famoses Knaller-Kommando fabriziert!

MF: Wie lange habt ihr am neuen Album gearbeitet?

Schmier: Im Sommer haben wir angefangen. Das Ganze verteilte sich über sechs Monate, aber zusammen mit dem ganzen Recording und allem. Das heisst, einen neuen Track geschrieben, aufgenommen, Demos gemacht, auf Tour gegangen, und das hat sich so immer wiederholt. Alle Ideen wurden immer aufgearbeitet. Das war zum ersten Mal so und war eine sehr angenehme Arbeitsweise. Man sah sofort, was passt und was nicht, was wegfällt und was weiterverwendet werden kann. Motörhead haben ihre letzte Scheibe auch so aufgenommen. Für eine Band die viel tourt, ist dies eine sehr gute Sache.

MF: Wie wichtig ist es für dich, überhaupt noch neue Lieder zu schreiben?

Schmier: Wenns keiner mehr hören will, dann hört man auf (grinst). Es macht Spass neue Songs zu komponieren, allerdings ist die Anforderung immer hoch, und die Leute erwarten viel. Abgesehen davon, dass viele der Meinung sind, dass die ersten Scheiben von uns eh die Besten sind, die man nie mehr übertreffen wird. Als Band ist es wichtig, dass man sich kreativ ausleben kann. Ich denke aber, dass es mit zunehmendem Alter nicht einfacher wird. Darum haben wir uns für dieses Album auch mehr Zeit gelassen. In den letzten fünfzehn Jahren sind wir immer in einem Zwei-Jahres-Modus mit einem neuem Werk ans Tageslicht getreten. Das geht ab einem gewissen Alter nicht mehr. So kreativ kann man nicht immer sein. Darum liessen wir uns dreieinhalb Jahre Zeit, und das war wirklich gut. Die Songs sind geflutscht, die Ideen waren da und dann läuft alles automatisch. Musst du immer Neues produzieren, dann ist irgendwann auch Schicht im Schacht.

MF: Ist die neue Platte logischerweise auch die Beste?

Schmier: Die Neue ist immer die Beste (lacht). Ich denke, das müssen andere beurteilen. Die paar Songs, die ich Kollegen vorspielte, stiessen auf Begeisterung. Die Erwartungshaltung dieses Mal ist sehr gross. Weil wir uns mehr Zeit gelassen haben, sind die Leute heisser auf ein neues Produkt von uns. Ich denke, wir werden sie nicht enttäuschen. Es ist ein Destruction-Album, das frisch klingt und dieses Mal nicht so überproduziert ist. Das Schlagzeug wurde so echt wie möglich aufgenommen. Da wurde nichts korrigiert und keine Samples benützt. Es sollte echt klingen, das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Wo fängt "oldschool" an und wo hört eine aktuelle Produktion auf? Dieser Spagat ist uns ganz gut gelungen. Auch dank VO Pulver (Poltergeist, GurD). Einer, der aus der Szene kommt und schon lange dabei ist. Mit ihm kann man die Dinge ganz gut ausarbeiten. Arbeitest du mit einem Produzenten der auch mischt, bekommst du irgendwann das finale Produkt vorgesetzt. Willst du dies dann nicht so, heisst es höchstens: «Das ist mein Sound». Die Erfahrung haben wir in den letzten Jahren auch schon gemacht. Deswegen haben wir dieses Mal möglichst viel selber gemacht und dank VO ist das Endprodukt auch einen Tick authentischer gelungen.

MF: Habt ihr einen Masterplan verfolgt, wie das neue Werk zu klingen hat?

Schmier: Ne, da habe ich immer ein bisschen Angst davor, dass uns das Gleiche passiert, wie vielen alten Truppen. Nämlich, dass sie lasch werden und man sich fragt, wo die Power geblieben ist (grinst). Dass die Songs immer langsamer werden, ist die grösste Angst (lacht) vor dem Altwerden. Da schaue ich schon, dass es ordentlich rüpelt. Der Masterplan ist, dass wir harte und schnelle Songs schreiben und man die Tempi variiert. Auch wenn man Vollgas fährt, kann und darf alles abwechslungsreich bleiben.

MF: Wo siehst du selber «Under Attack» in der Diskographie von Destruction?

Schmier: Schwierig! Es gibt immer ein paar Platten, die man weniger mag. Ich glaube, diese Frage kann ich dir erst in zwei bis drei Jahren beantworten. Der erste Eindruck ist super. Trotz der Härte ist sie recht eingängig und vielleicht ein bisschen besser komponiert als der Vorgänger («Spiritual Genocide»). Auch wenn diese Scheibe nicht schlecht war. Wir hatten mehr Zeit die Lieder im Studio nochmals anzuhören. So haben wir ein paar Parts gekickt, die uns nicht mehr gefielen. So landet auf der CD, was du gut findest. Trotz unterschiedlicher Parts ist alles sehr flüssig arrangiert. Ich denke, das macht eine gute Platte auch aus.

MF: Wie wichtig war die Band Panzer (Band mit Schmier, Herman Frank und Stefan Schwarzmann, den beiden ehemaligen Accept-Mitgliedern) für die neuen Lieder von Destruction?

Schmier: Panzer war sehr wichtig, natürlich! Da ging es ins klassische Songwriting. So ein Zeug habe ich schon lange nicht mehr geschrieben. Es war interessant, zusammen mit Herman zu komponieren. Da ging ich schon einen Schritt «back to the roots», was mir wiederum für das Songwriting zu «Under Attack» sehr geholfen hat. So, dass man Parts besser verbindet und auf gewisse Dinge mehr achtet, speziell im harmonischen Bereich. Die Platte ist noch immer völliger Thrash, weist aber hie und da ein paar harmonische Auflösungen auf der Gitarre auf, die helfen, dass der Refrain ein bisschen knackiger erklingt. Da war Panzer ein wichtiger Baustein für «Under Attack».

MF: Ist es für dich wichtig, dass du neben Destruction noch eine andere Truppe am Start hast, wie damals Headhunter?

Schmier: Ja, Panzer war eine spontane Geschichte und hat viel Spass gemacht. Macht man immer nur die gleiche Band, wird man ein bisschen starr und stumpf in seinem eigenen Universum. Mit etwas anderem bleibt man locker und setzt sich keiner Erwartungshaltung aus. Die Leute wollen nicht einen bestimmten Sound hören, und so kannst du dich mit einer anderen Truppe ausleben. Das war bei Panzer so. Abgesehen von der Herausforderung mit so alten Haudegen zu arbeiten und in die klassische Metal-Richtung zu gehen. Was bei Destruction nicht passiert. Natürlich haben wir da auch klassische Metal-Einflüsse, ohne Ende, aber da stecken mehr Punk und andere Dinge mit drin. Deswegen war Panzer eine super Abwechslung. Ich hab' da viel mitgenommen und viel gelernt. Ob da nochmal was kommen wird, wird sich zeigen. Momentan stecke ich mitten in der Destruction-Phase und meine Aufmerksamkeit gilt nur dieser Truppe. Die Plattenfirma (Nuclear Blast) war zufrieden mit dem ersten Werk, es hat sich gut verkauft, und darum würden sie gerne eine zweite Panzer-Scheibe veröffentlichen. Schön wärs!

MF: Gab es Gastbeiträge?

Schmier: Ja, VO hat ein Solo gespielt, dann der Headhunter-Gitarrist Schmuddel und Damir von Gonoreas. Schmuddel spielte das Solo zu «Getting Used To The Evil» ein. Das ist das Schöne im Alter (lacht), dass man sich freut, wenn Freunde vorbeikommen und etwas zur neuen Scheibe beitragen. Dieser Neid von früher ist nicht mehr da (grinst). Deshalb haben wir in den letzten fünf bis sechs Jahren immer wieder Gast-Musiker auf unseren Alben gehabt. Waren dies Jeff Waters von Annihilator oder Gary Holt von Exodus. Vinnie Moore (UFO)… Das fand ich sehr geil, dass er auf einer Thrash-Scheibe mitspielte. Das sind schöne Momente und ist auch ein Zeitdokument. Etwas, das man sich Jahre später noch immer anhören kann und in Erinnerung schwelgt (grinst). Schmuddel hat zu mir gesagt: «Wenn du wieder Mal Zeit hast, sag Bescheid» (lacht). Wer weiss… Wird aber schwierig sein, da Jörg Michael (ehemals Stratovarius, komplettierte Headhunter) nicht mehr richtig Musik macht. Als spontaner Musiker, weiss man nie, was alles passieren wird.

MF: Gibt es mit der heutigen Sichtweise bei den Destruction-Platten Alben, die du heute anders machen würdest?

Schmier: Eine Platte muss authentisch sein für den Moment. Klar «Release From Agony»… Danach haben sich Destruction aufgelöst. Da liefs damals im Studio nicht gut ab und mit dem Sound waren wir nicht zufrieden. Die würde ich gerne nochmals neu abmischen. Alle anderen sind so authentisch und «oldschoolig», die würde ich nie im Leben anfassen. Bei «Release» wurden die Kompressoren gerade gross (lacht). Der Produzent (Kalle Trapp) wollte die Scheibe aufpumpen, hat sie aber kleiner gemacht (grinst). Die Platte klang geil, aber als wir das finale Produkt hörten, dachten wir nur: «Was ist denn hier passiert?». Natürlich… Die «Cracked Brain» nochmals neu einsingen (grinst). Können wir irgendwann die Re-Releases veröffentlichen, sofern wir uns mit der alten Plattenfirme einigen, dann möchte ich die neu einsingen. Leider muss man dann den André Grieder (hat damals Schmier als Sänger bei Destruction ersetzt) löschen, aber für viele Destruction-Fans wäre es eine tolle Sache, wenn ich diese Lieder neu einsingen würde.

MF: Re-Releases?

Schmier: Ja! Selbst nach drei Jahren verhandeln und einem ewigen Hin und Her sind wir nun hoffentlich kurz davor, uns mit SPV zu einigen. Ob sie die machen oder wir das einer anderen Plattenfirma geben… Das hat lange gedauert. LEIDER! Vor zwei Jahren waren wir kurz davor, dann war SPV aber eine Zeitlang pleite und es ging gar nichts mehr. Es sieht momentan aus, dass wir die Re-Releases in ein paar Monaten endlich in Angriff nehmen können. Wäre schön…

MF: Mit den ersten Scheiben habt ihr Kult-Songs abgeliefert. Wie schwierig ist es da neues Material zu komponieren, das mit den alten Klassikern konkurrenzieren kann?

Schmier: Da darf man nicht darüber nachdenken. Wichtig ist, dass man die Markenzeichen der Band nicht verliert. Die sind nun mal auf den ersten Platten von uns zu hören und haben uns geprägt. Wenn ich ein neues Riff schreibe, schaue ich, ob ich mich selber beklaue und ich die Trademark am Leben erhalte. Lustigerweise habe ich bei einem neuen Song von Mike gehört... Da besuchte uns gerade Olly, unser alter Schlagzeuger, im Studio. Er meinte: «Das Riff kenne ich! Moment, es fällt mir gleich ein». Als er begann ein Riff zu singen dachte ich: «Aha, «Release From Agony», das ist der Mittelteil». Als ich mir dies überlegte und die Tonleiter anschaute, dachte ich: «So ganz unrecht hat er nicht» (grinst). Man komponiert die Kennzeichen von Destruction. Dass dabei ein Riff rausrutscht, das man sicher anders spielt, aber eine gewisse Ähnlichkeit hat, ist durchaus auch eine gute Sache. Kopiert man sich selber, ist das nicht so schick, wenn man immer die gleichen Riffs verwertet. Man hört der neuen Scheibe aber an, dass viele neue und frische Ideen vorhanden sind, die nicht nur in die engstirnige Thrash-Ecke gehen. Das klingt durchaus auch mal ein bisschen nach Rock'n'Roll, Punk oder Heavy Metal. Wie es sich eben für Thrash Metal gehört.

MF: Hattest du jemals das Gefühl, dass du einem metallischen Trend gefolgt bist?

Schmier: Ne, nie! Aber mich hat damals Roadrunner… Die dritte Headhunter-Platte war veröffentlicht, und ich rief beim Label an, ob sie interessiert wären an einer neuen Scheibe. Da war der volle Gral der Grunge-Zeit am Laufen. Der grosse Akt waren gerade Type O Negative bei Roadrunner. Die Tante von Label sagte tatsächlich zu mir: «Schmier, wenn du dir die Haare schneidest und einen auf Grunge machst, dann überlege ich mir, ob wir euch signen! Aber Headhunter muss moderner werden.» Ich dachte mir nur: «Bist du bescheuert?» aus diesem Grund löste ich Headhunter auf, eröffnete meine Kneipe und bin für zwei Jahre völlig von der Musik-Bühne verschwunden. In dieser Zeit gab es viele Stimmen, dass sich Destruction wieder reformieren müssen. Bald darauf kam dann die Reunion. Damals war ich erschrocken, dass wir mit Headhunter viel zu «oldschool» seien. Da dachte ich schon: «Aha, so läuft das im Business». Wenn das die Zukunft von Heavy Metal ist, dann höre ich auf! Darum stellte ich meinen Bass für einige Zeit in die berühmte Ecke. Steckt der Metal aber in dir drin, beginnst du automatisch irgendwann wieder mit dem Komponieren neuer Ideen und Lieder. Das war damals eine dunkle Zeit für den Heavy Metal. Da kam sogar das Rock Hard raus mit dem Grabstein auf der Titelseite und der Frage: «Rest in peace! Ist der Metal tot?» Zwei Jahre später standen schon 20'000 Leute in Wacken. Tot gesagte leben länger (lacht).

MF: Habt ihr womöglich produktionstechnisch einen Trend verfolgt?

S
chmier: Bestimmt! Was ich gut fand, war damals die Scheibe mit Peter Tägtgren. Wir wollten als Band wieder anschliessen. Auch wenn er dies auf seine Weise machte, ist «The Antichrist» das am besten verkaufte Destruction-Album. Das ist noch immer ein Meilenstein. Vielleicht war dies ein bisschen «too much», aber auch schon wieder geil! Danach kam die Zeit, in der alle Truppen modern produzierten. Trotzdem fiel «Metal Discharge» durch. Da versuchten wir mit den anderen Combos und Produktionen mitzuhalten. Alles klang dermassen fett. Die Amis legten vor und wir wollten es ihnen nachmachen. Dann haben wir einige Jahre zusammen mit Jacob Hansen gearbeitet. Das war sehr interessant, aber irgendwann kommt man an den Punkt, bei dem man merkt, dass es zu steril klingt, was er macht. Da will man nicht hin! Ich sagte ihn, dass wir das Endprodukt nicht so eng und zurechtgerückt wollten. Das lebt nicht mehr! Darum wechselten wir Jacob aus, weil er unsere Vorstellungen nicht teilte. Klar waren die Platten mit ihm auch gut! Keine Frage, aber einen Tick zu modern produziert. Auch wenn man alles schön heraus hört, es verliert den Spirit! Die letzte CD haben wir mit Andy Classen gemacht. Das war der erste Schritt zu dem, wie wir heute produzieren. Alles klingt viel natürlicher. Andy hat damals echt einen guten Job abgeliefert. Schlussendlich muss man mit der Platte leben können und dahinter stehen. Das kann ich bei jedem Album. Es gibt kein Werk, bei dem ich sage, dass es totale Scheisse ist oder dass ich sie mir nicht mehr anhören kann. Logisch gibt es aber ein paar Platten, die nicht so stark sind wie andere. Bei denen man merkt, dass die Band eine gewisse Routine erreichte und man dadurch nicht mehr die Songs schreibt oder schreiben konnte, die man komponiert hätte, wenn man ein Jahr Pause gemacht hätte. Auf der anderen Seite bist du heute auch schnell weg vom Fenster, wenn man nicht kontinuierlich arbeitet. Viele neue, junge und talenterte Bands kommen nach. Deswegen hat sich die harte Arbeit auch ausbezahlt, und wir sind noch immer dabei.

MF: Stimmt es, dass euer erstes Konzert bei einem Venom Fanclub-Treffen stattfand?

Schmier: Ja (grinst), wir waren nur als Gäste da. Sodom und Tankard spielten. Nach dem Sodom-Gig sagte Tom: «Destruction sind da und die spielen jetzt auch einen Song!» Wir im kollektiven: «WAT!!!» (lacht). Die gaben uns ihre Instrumente. Wir standen noch nie auf einer Bühne (lacht) und haben uns vor diesen 500 bis 600 Leuten fast in die Hosen gekackt! Zwei Lieder spielten wir mehr schlecht denn recht (grinst). Theoretisch gesehen, war dies unser erster Auftritt. Das war legendär, dieses Venom-Fanclub-Treffen. Venom waren da für eine Autogrammstunde, und wir haben noch ein bisschen Krach gemacht.

MF: Die Tour danach mit Slayer, wie war das?

Schmier: Das war schon ein grosser Schritt nach vorne! Slayer waren damals die Könige und live schon richtig gut! Da haben wir uns viel abgekuckt und viel gelernt. Das war schon sehr beeindruckend. Die Jungs haben uns ein paar Mal böse abgefüllt, da sie ein paar Jahre älter waren und mehr trinken konnten. Einmal habe ich in Berlin aus dem Fenster im zwölften Stock gekotzt, das werde ich nie vergessen. Da gibt es noch ein Bild davon, oh mein Gott (grinst). Aber es war eine gute Erfahrung, «Hell Awaits» war schon ein Riesenalbum und die Tour für uns ein grosser Erfolg. Danach folgten für uns noch viele weitere schöne Sachen, wie die ganzen Motörhead-Tourneen. Die waren noch fast geiler. Motörhead war die ewige Band, die man immer gut fand! Die Jungs waren extrem cool und nett zu uns. In den 80ern haben wir fast jedes Jahr eine Motörhead-Tour gespielt. Mit Girlschool und Motörhead, dann mit Motörhead alleine, dann mit King Diamond und Motörhead und noch diese Festivals mit Sacred Reich und Candlemass.

MF: Slayer-Fans sind völlig auf ihre Band fixiert. Hat man da auch ein bisschen Schiss auf die Bühne zu gehen?

Schmier: Eigentlich nicht, da wir in diesem Thrash-Verbund waren. Aber es gab da schon Sachen, wie damals zusammen mit Motörhead im Hammersmith Odeon. Da spielte Blaze Bayley zusammen mit seiner ersten Band im Vorprogramm. Es war unsere erste England-Show zusammen mit Lemmy und Co. Blaze ging auf die Bühne, der Song war vorbei, Totenstille und dann plötzlich «you cunt suck», wieder Totenstille. Dann der nächste Song, vorbei, Totenstille, «get the fuck of the stage you sucker», nächster Song… So ging es die ganze Zeit. Wir befürchteten schon, dass uns das Gleiche passieren würde. Das war aber nicht der Fall, weil die Fans lange auf uns gewartet haben. Für uns war der Hammersmith-Auftritt eine total geile Show.

MF: Was sind die Pläne für die Zukunft?

Schmier: Man weiss ja nie, welche Platte die letzte ist (grinst). Darum hoffen wir, dass «Under Attack» gut geworden ist und wir schön damit touren können. Im September und Oktober solls losgehen, und da werden wir sicher auch in der Schweiz spielen.

MF: Gratulation zum neuen Album, das sehr abwechslungsreich ausgefallen ist...

Schmier: ...danke, das hört man gerne (grinst zufrieden) und vielen Dank für das Gespräch.