Nachdem Emerald
nun mit "Calling the knights" sowie dem aktuellen Album "Forces of
doom" (beide Studio-Werke wurden bei Shark Records veröffentlicht) viele positive
Resonanzen mit ihrem an die 80er angelehnten Metal eingefahren haben und mittlerweile auch
das Ausland auf die Schweizer Combo aufmerksam wurde, ist es an der Zeit, sich die Jungs
mal vor zu knöpfen. Gitarrist Michael Vaucher gab Auskunft, was sich so tut im Emerald Lager.
MF: Erst mal Gratulation zum neuen Album "Forces of Doom"! Ist meiner
Meinung nach eine Steigerung gegenüber "Calling the knights". Wie siehst du
das?
MV: Auf jeden Fall! Wir hatten diesmal auch ganz andere Bedingungen. Während unsere
ersten beiden Alben hier in der Schweiz als Eigen- produktionen an Abenden und Wochenenden
entstanden, sind wir diesmal auf Kosten der Plattenfirma für zwei Wochen nach Bochum
(Deutschland) gereist, wo wir uns mit einem Profi wie Detlef Mohrmann voll und ganz auf
die Produktion der neuen CD konzentrieren konnten. Es war eine unbezahlbare Erfahrung für
uns. Ausserdem haben wir uns auch auf unseren Instrumenten weiter entwickelt und mit Andy
Bächler ja einen neuen Drummer, welcher Emerald sehr stark nach vorne gebracht hat.
MF: Hast du schon Reaktionen zum neuen Werk im In- und Ausland vernommen?
MV: Ja, wir haben schon sehr viele Reviews aus ganz Europa erhalten. Die meisten davon
sind gut bis sehr gut ausgefallen, was uns sehr in unserer Arbeit bestätigt hat. Wir
konnten es auch kaum glauben, als wir im "Rock Hard" (8 Punkte) und im
"Heavy oder Was!?" (10 Punkte) absolut grandiose Reviews erhielten. Sowas
motiviert natürlich sehr. Sämtliche Reviews zu unseren CDs kann man übrigens auf
unserer Homepage www.emerald.ch nachlesen.
MF: Wie kam eigentlich der Kontakt mit Ken Kelly zustande?
MV: Ich wollte damals für den Release ein neues Cover haben. Ein grosser Traum war es
für mich deshalb, ein Bild von Ken Kelly benutzen zu dürfen. Unsere Plattenfirma wollte
das aber nicht bezahlen oder organisieren. Also ging ich auf die Website von Ken Kelly und
schrieb ihm eine E-Mail, stellte ihm die Band vor und fragte, ob ich ein Cover benützen
dürfte. Gegen eine nicht gerade billige Summe durften wir dann das von uns ausgewählte
Cover für "Calling the knights" verwenden. Aber das Geld war es wert, ich liebe
dieses Cover!!!
MF: War er auch am neuen Cover beteiligt?
MV: Nein, das neue Artwork hat eine Zeichnerin aus Polen, Jowita Kaminska, gemalt. Unser
Promoter in Polen, Bart Gabriel, hat uns auf sie aufmerksam gemacht. Nach dem ersten
Kontakt hat sich herausgestellt, dass sie sogar schon ein Fan unserer zweiten CD war und
uns daher schon kannte. Sie hat aus unserer Sicht grandiose Arbeit geleistet. Übrigens
hat sie auch das Artwork zur neuen Exodus CD "Tempo of the damned" gemalt,
welches ebenfalls sehr stark aussieht. Und die neue Metal Inquisitor CD wird ebenfalls ein
sehr geiles Bild von ihr schmücken. Bei Interesse, kann man auf der Website ihre Bilder
mal anschauen:
http://www.jowita-art.com
MF: Nun ein paar Worte zu Shark Records: Wie seid ihr denn bei diesem Label
gelandet?
MV: Shark Records haben, wie viele andere Labels auch, von uns eine Promo von
"Calling the knights" erhalten. Die meisten Labels haben uns abgesagt und einige
hatten zwar Interesse, aber keine konkreten, guten Verträge. Shark Records haben uns
sofort einen guten Vertrag über drei Alben angeboten. Da haben wir natürlich sofort
zugeschlagen. Schliesslich waren bei diesen Kult-Label schon Bands wie Stratovarius,
Sepultura, Titan Force, Warlock, Atlain, Steeler und viele mehr unter Vertrag. Bisher
läufts auch sehr gut. Der Re-Release von "Calling the knights" wurde in Europa
und in Südamerika offiziell veröffentlicht, ist aber auch in Japan im Umlauf gewesen.
Die neue CD wird ebenfalls in vielen Ländern erhältlich sein.
MF: Wie sieht es denn mit einer Tour in der Schweiz und im näheren Ausland aus.
Kriegt ihr da Unterstützung von Shark Records oder müsst ihr da alles allein in die Hand
nehmen?
MV: Nein, eine Tour ist nicht geplant. Da kriegen wir im Moment kein Geld von unserer
Plattenfirma. Wir müssten da alles selber organisieren und bezahlen, was einfach nicht
machbar, respektive bezahlbar ist für uns. Wir haben einzelne Gigs in der Schweiz,
Deutschland und Österreich gespielt. Mehr geht leider nicht. Wir hoffen aber, irgendwann
in Zukunft mal als Support eine kleine Tour mitfahren zu können. Eventuell nach dem
nächsten Album, wir werden sehen.
MF: Ihr seid ja musikalisch unüberhörbar in den 80ern verwurzelt. Seid ihr alle
mit diesem Sound aufgewachsen?
MV: Nein, eigentlich nur Jvo und ich. Die anderen sind noch zu jung dafür. Bei mir hat's
1985 angefangen mit Iron Maiden, Metallica, Helloween, Warlock und Accept. Ein älterer
Bruder meines Freundes hörte all diese Platten mit den geilen Monster Artworks ha ha. So
kam ich zum Metal. Andy und Stephan hören noch nicht so lange Metal, können sich aber
ebenfalls für diesen 80er-Sound begeistern. Und mein Bruder Thomas hat natürlich von
klein auf mein Faible für Metal mitbekommen und kennt so auch schon lange Maiden et
cetera... ha ha!
MF: Warum habt ihr "Calling the knights" mit insgesamt drei
verschiedenen Bassisten aufgenommen?
MV: Ja, das war damals etwas wirr und mühsam. Unser damaliger Bassist Adriano Troiano gab
kurz vor dem Studio-Termin seinen Ausstieg aus der Band bekannt. Er war aber noch bereit,
einige Tracks der neuen Scheibe für uns ein zu spielen. Wir fanden schliesslich mit
Stephan Kaufmann recht schnell einen neuen Bassisten, doch der hatte kaum mehr die Zeit,
sich die Sachen an zu eignen. Deshalb engagierten wir einen Studiomusiker, welcher die
restlichen Tracks im Studio einspielte.
MF: Eure CD "Calling the knights" erschien ja sogar in Brasilien unter
Rock Brigade Records. Wie kam denn das zustande?
MV: Das war ein Deal, welcher unsere Plattenfirma Shark Records aushandelte. Für uns ein
echter Glücksfall! Wir waren ganz schön stolz, als wir sahen, dass man unsere CD sogar
in Südamerika offiziell in den Läden kaufen konnte.
MF: Ebenfalls erstaunlich ist das Interesse von Fanzines aus Griechenland, Polen,
Österreich und so weiter. Kamen die alle direkt auf euch zu?
MV: Einige kommen auf die Bands zu, bei den Meisten wurden wir zuerst aktiv. Ich habe nach
jeder CD einen riesigen Promo-Aufwand betrieben und hunderte Promos versandt, um die Band
bekannt zu machen. Das hat sich irgendwann ausbezahlt. Gigs am "Headbangers Open
Air" oder unser Plattenvertrag waren nur so möglich geworden. Und in Griechenland
haben wir einige absolute "Die Hard"-Fans, es ist unglaublich!
MF: Ihr habt euch ja nicht gerade einfache Cover-Songs für eure Alben ausgesucht.
Gerade Virgin Steele und/oder auch Medieval Steel sind ja nicht gerade einfach zu singen.
Aber euer Sänger Jvo macht das recht gut. War das seine Idee?
MV: Nein, die Covers habe ich vorgeschlagen. Es sind beides absolute Lieblingsbands von
mir und diese Songs sind einfach tolle Hymnen, die viele gar nicht kennen. Wir haben mit
Jvo aus meiner Sicht einen begnadeten, sehr eigenständigen Sänger, welcher fast alles
singen kann. So konnten wir diese beiden Songs auf unsere Weise aufnehmen und
präsentieren. Live spielen wir auch Songs von den Pretty Maids, Iron Maiden, Running
Wild, Twister Sister oder Edguy, was halt grad so Spass macht zum Spielen und Feiern.
MF: Erzähl doch mal was über eure Erfahrung beim "Swiss Metal
Attack"-Festival, das war doch sicher eine tolle Erfahrung, oder?
MV: Ja, es war von Anfang ein kleiner Traum von uns gewesen, mal im Z7 in Pratteln auf der
Bühne stehen zu können, da wir ja sonst immer nur vor der Bühne standen und feierten.
Das ganze Festival war unheimlich gut organisiert und die Leute alle top professionell.
Und das Publikum hat uns super aufgenommen, so hat es natürlich wahnsinnig Spass gemacht
und wir haben dabei auch viel gelernt.
MF: Wie seid ihr eigentlich auf all die Sampler gekommen; das war ja, bevor ihr
bei Shark Records gelandet seid!?
MV: Ja, das war halt auch aufgrund all der Promos, die ich versandt habe. Da haben sich
sehr viele Kontakte in der Szene ergeben. So konnte ich dann Emerald auf all den Samplern
platzieren. Mein Ziel war von Anfang an, unseren Namen in der Szene bekannt zu machen,
deshalb der riesige Promo-Aufwand. Bei einigen Samplern haben wir zwar nur draufgelegt,
aber die Band hat trotzdem davon profitiert. Es gibt vorallem hier in der Schweiz viele
Bands, die zwar sehr gut sind, aber einfach nichts unternehmen, um das den Leuten näher
zu bringen. Ein gutes Demo bringt absolut gar nichts, wenn es niemand kennt. Deshalb
braucht es halt von Anfang an viel Aufwand und Arbeit sowie auch Geld, um die Band
vorwärts zu bringen.
MF: Zum Schluss noch eine Frage: Wann und wo kann man denn Emerald in nächster
Zeit live auf der Bühne abrocken sehen?
MV: Leider musste Jvo vor einiger Zeit sein Handgelenk operieren. Das hat uns für den
ganzen Sommer lahm gelegt. Wir hoffen, dass er bald wieder spielen kann. Unsere nächsten
Konzertdaten findet man auf unserer Homepage: www.emerald.ch
MF: Ich danke für das Interview und wünsche dir und Emerald eine heavy rockin'
Zukunft!
MV: Wir möchten an dieser Stelle noch herzlich für das Forum danken, dass wir hier
erhalten haben. Auch allen Lesern danke ich für das Interesse an Emerald. Falls Ihr noch
mehr über unsere Band erfahren oder unsere CDs bestellen möchtet, dann besucht uns auf
unserer Homepage unter www.emerald.ch oder schreibt an: EMERALD, Michael Vaucher, Amselweg
2, CH-3186 Düdingen, Schweiz, e-mail: msvaucher@freesurf.ch - Selbstverständlich wird
jede Anfrage und jedes Schreiben beantwortet. Heavy Metal is not only music, it's a
lifestyle and eternal passion!!!!!
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