Interview: Gomorra

By Leopold S.
 
Wie der Phönix aus der Asche.



Mit «Divine Judgement» erscheint das Debütalbum der Eidgenossen Gomorra. Aus den ehemaligen Mitstreitern von Gonoreas, Atlas & Axis und Comaniac ist der wundersame Phönix namens Gomorra aus der Asche empor gestiegen und beschreitet die Power Metal Pfade mit Schmackes, will schreiben, gespickt mit thrashigen und speedigen Anleihen, ohne dass dabei das Melodiöse auf der Strecke bleibt. Um tiefer hinein zu tauchen, durften wir einen der beiden Gitarrenmaster, nämlich Damir Eskic, um eine Audienz anfragen, welche er mit einem süffisanten Lächeln angenommen hat.

MF: Hallo Damir. Erstmal Gratulation zu «Divine Judgement», eurem Debütalbum, welches eindeutig musikalisch wie auch produktionstechnisch hammermässig daher kommt. Wie ist es dazu gekommen?

Damir: Hi zusammen, danke euch sehr! Ein jedes einzelne Album im Moment ist sowas unbeschrieblich Tolles, ich kann es anders nicht fassen und die Freude ist so gross und wir geniessens einfach und sind sehr stolz auf unseren Erstling!

MF: Auch musikalisch in Virtuosität, Härte und Power habt ihr mit «Divine Judgement» nochmals kräftig zugelegt und die Messlatte sehr hoch angesetzt. Wie verlief der Songwritingsprozess zum Debütalbum ab?

Damir: Eigentlich ziemlich einfach. Jeder gab oder gibt seine Ideen, dann werfen wir das mal zusammen... Vor allem sind Hösli und ich dran und basteln zusammen, machen Aufnahmen und schicken sie direkt aus der Probe zu Jonas. Er ist so ambitioniert und steuert sofort Ideen bei oder macht Vorschläge, und das Gleiche nochmals mit Dominic und Nico. So kann jeder seinen Senf dazu geben und helfen, das Ganze auf höcheres Niveau zu beamen... Klar, wir treffen uns alle zusammen auch immer wieder und probieren aus, aber vor allem ist mir die Arbeit mit dem Drummer Stefan Hösli wichtig, weil wir stets sehr aufeinander zugehen und uns immer gegenseitig herausfordern.

MF: Erzähl doch mal noch ein wenig über die Entstehung von Gomorra. Wie hat sich das Ganze so entwickelt?

Damir: Da Leandro und Pat sich entschieden haben, nicht mehr dabei zu sein, dachten wir, dass die Zeit reif war, etwas Neues zu machen. Per Zufall machte ein Bekannter, der lange Zeit im Musikbusiness gearbeitet hatte, uns den Vorschlag, konkret etwas Neues zu machen, mit kompetenten Leuten zusammen, mit 'ner Firma im Rücken, die Gas geben kann und weiss, wie alles funktioniert, in professioneller Art. Das war eine kurze Sache, denn alle waren schnell begeistert von der Idee und nahmen es sofort auf...

MF: Welche musikalischen Einflüsse haben euch beim Songwriting zu «Divine Judgement» begleitet? Wie war die Studioarbeit zum Debüt?

Damir: Keine bestimmten, einfach nur Musik machen... Die Arbeit war sehr cool und auch toll! Die Aufnhamen dauerten circa fünf Tage und der Mix dann knapp zwei Wochen.

MF: Ihr habt nun auch ein neues Label am Start. Wie kam dies zustande, was war der Ausschlag zu wechseln?

Damir: Es sind die ehemaligen Mitglieder von Nuclear Blast und Napalm Records, die uns einfach 'nen tollen Deal angeboten haben...

MF: Ihr habt auch eine Single veröffentlicht, inklusive einem Video. Werden nun noch weitere Videos zum neuen Album gedreht?

Damir: Nein, die Videosection ist mit drei Clips abgeschlossen, und wir sind ready für den Release...

MF: Welche drei Clips habt ihr als Videosection ausgewählt?

Damir: Also, wir haben Videos zu den Songs «Gomorra», «Flames Of Death» und «Hope For The Rightous» gedreht.

MF: Gibt es noch eine spätere Release-Party in der Schweiz oder lässt ihr es diesmal aus? Oder gibts da allenfalls eine andere Kombination? Zurzeit wütet ja das Virus namens Corona und vermiest alle Liveauftritte, Touren, usw. Was ist zukünftig, nach dem Corona-Zeitalter, geplant?

Damir: Eigentlich hatten wir beinahe 'ne tolle Tour im Dezember beisammen, die nun aber ins Wasser fiel... Im Moment gibts vielleicht ein paar einzelne Shows, und das wäre mal fürs Erste... Vielleicht machen wir einen geheimen Release in kleinerem Rahmen...

MF: Beim Cover-Artwork wurde ebenfalls perfekte Arbeit geleistet. Was kannst du uns dazu erzählen? Inwiefern steht das Artwork zum textlichen Inhalt? Wie steht das Cover zur Musik?

Damir: Das Cover repräsentiert die Musik, nämlich die Zerstörung der Stadt Gomorra. Das Cover wurde von Gyula Havanczack gemacht, also dem Künstler, der auch für Accept, Blind Guardian, usw. arbeitet...

MF: Nochmals zurück zum unglaublich druckvollen Sound, den ihr auf «Divine Judgement» verewigt habt. Mit welchem Equipment wurde dies bewerkstelligt? Welche Zauberhände waren im Studio mit im Spiel?

Damir: Nur wir und unsere musikalische Kraft! Aber am Sound haben wir natürlich knapp drei Wochen 'rum gewerkelt, und das ist ja für heutige Zeiten schon eher lang... Darum ist der Sound heavier...

MF: Was ist geplant an Shows, Tourneen, wenn diese wieder erlaubt sind? Pläne sind bekanntlich immer gut und es besagt ja: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben".

Damir: Alles offen im Moment, leider..., doch es gibt da einen Lichtschimmer..., wir sind an einer Tour dran, welche tatsächlich vielleicht noch dieses Jahr stattfinden kann. News darüber werden in Bälde auf unserer Gomorra Facebook-Page erscheinen, also seid ready und lasst euch überraschen!

MF: Was wünscht ihr euch nach dem erfolgten Release nun für die Zukunft? Wie sind die ersten Reaktionen auf das neue Album ausgefallen? Was erhofft ihr euch vom neuen Album und den allenfalls anstehenden Touren?

Damir: Die Reaktionen sind bisher sehr gut, und wir haben grosse Freude daran!! Klar, 'ne tolle Tour oder ein, zwei gute Festivalauftritte wären schon ganz toll...

MF: So, jetzt darfst und kannst du noch mitteilen, was du möchtest, einfach das, was dich gerade so bewegt und du loswerden möchtest, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Damir: Alles cool, bin sehr zufrieden, auch wenn wir im Moment alle zu Hause sind, find ich es top, wies lauft!!

Danke nochmals für das ausführliche Interview, Damir. Wie gesagt, die Vorarbeit für das erfolgreiche Debütalbum habt ihr hiermit geleistet, jetzt liegt es noch an den Fans, euch fleissig an Konzerten zu besuchen, sobald diese wieder stattfinden. Ein starker Erstling, der sowohl Spuren im Schnee, Regen, in der Sonne und im Wind hinterlassen wird, will schreiben, ein Album für jede Jahreszeit, hell yeah..., danke dir und euch!