Interview: Jackhammer
By Rockslave
In Mailand ist das "Love Music Center" unter der Führung von Karin Evin beheimatet. Mit viel Herzblut geht sie für die "Sache" des Metal's ran und unterstützt einheimische Bands mit Promotion- und Business-Arbeit. Durch die Band Sigma und deren Promo, respektive später dem Album "Win or lose", kam der Kontakt zustande. Diesem Umstand verdankt die Metal Factory auch das Eintreffen der überaus ansprechenden 4-Track Promo-CD der Band Jackhammer, die sogar den Weg bis nach Japan fand, was Reviews im Internet belegen. Ich bekam die Gelegenheit, mit Gitarrist Tony Fontò ein Interview zu führen. Mit Freude nahm ich dabei zur Kenntnis, dass es nicht nur bei diesen vier tollen Songs bleiben wird.

MF: Hallo Tony, hallo Jackhammer! Lasst mich zuerst festhalten, dass ich sehr über eure vier Songs der vor ein paar Monaten von Karin (Evin) erhaltenen Promo überrascht war und es immer noch bin. Deshalb hier meine erste und wichtigste Frage zugleich: Habt ihr in der Zwischenzeit neues Material komponiert?

T: Noch nicht..., nach den Aufnahmen für diese erste Promo waren ich und die anderen Jungs mit unseren jeweiligen Haupt-Bands beschäftigt. Ich habe mit Alberto ein paar coole Riffs für neue Songs geschrieben, aber bisher kamen wir noch nicht dazu, dass alle wieder zusammen arbeiten.

MF: Jackhammer vereinigt Musiker aus verschiedenen anderen Bands. Wenn ich mir das Foto so anschaue, dann seid ihr keine jungen Kerle mehr (wie ich ebenso...), aber ich vermute, dafür ein Haufen erfahrener, "dreckiger" Heavy Rocker. Was habt ihr musikalisch in den letzten zehn Jahren gemacht?

T: Ich spielte und spiele bei White Skull, zusammen mit Drummer Alex. Alberto gehörte zuerst einer lokalen Truppe names Wartrains an und ist nun neu bei Raising Fear. Sandro Serravalle, der Bass-Gitarrist, ist der Leader von Garden Wall, einer Prog Band und Marco Sandron sang mal bei Burning Doll und weiteren lokalen Kapellen.

MF: Ihr habt für Jackhammer eine neue musikalische Ausrichtung gewählt und in der Tat findet sich in eurem Sound eine Art von "konstruktiver Gewalt". "The ultimate martyr" klingt ein wenig nach Metallica mit dem "Orgasmatron"-Riff von Motörhead, "The worship" geht hingegen in die Ecke von Testament, angereichert mit starken Einflüssen von Annihilator. "Green fingers" ist ein schnelles und hartes Stück Metal, während "Anti-me" gewisse progressive Züge aufweist. Nun..., welche Gruppen haben euch am Meisten geprägt und was habt ihr im Einzelnen für Vorbilder?

T: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Wir mögen unser Spiel in der Weise, dass wir eigentlich nicht auf andere schauen, aber die meisten Einflüsse kommen daher, wie du es beschrieben hast..., Anthrax, Pantera, Testament, Annihilator und ein wenig von Slayer und Nevermore. Das ist die Mischung, dir wir mit unserer Musik anstreben.

MF: Wenn die Leute euren Sound das erste Mal zu Gehör kriegen, wird niemand drauf kommen, dass ihr eine Band aus Italien seid! Für mich ist die Antwort darauf sehr einfach: Ihr hört euch eben überhaupt nicht nach einer dieser "berühmten" True-Epic-Symphonic Metal-Helden aus der Heimat an! Was denkst du persönlich darüber und wie sind die Reaktionen eurer Freunde und der Fans, wenn sie sich zu eurem Stil äussern?

T: (lacht)- Für mich sind Jackhammer eine andere Realität. Ich spiele gerne Power Metal wie Alberto auch, aber wir zocken ja in unseren angestammten Bands. Jackhammer sind allerdings nicht einfach ein Neben-Projekt, sondern eine andere Art des Musizierens. Unsere Freunde waren echt davon beeindruckt, welche Songs ich und die anderen Jungs geschrieben haben. Sie hatten alle ihre Freude daran und baten uns, ein paar Show's zu spielen. Sie mögen unsere Musik.

MF: Nebst dem geilen Sound hat Sänger Marco Sandron eine fantastische Stimme, die sehr variantenreich und kräftig zugleich klingt. Wird dies bei den neuen Songs auch ein zentraler Part sein?

T: Ja, wir werden mit dem gleichen Stil weiter machen.

MF: Was habt ihr in Planung, respektive was sind die Ziele für 2004 und wie wichtig ist die Hilfe von Karin Evin für die Band? Welche Erwartungen und Träume hegt ihr, um erfolgreicher werden zu können?

T: 2004 möchten wir noch mehr Songs komponieren, um mal ein ganzes Album beieinander zu haben. Ich denke und ich hoffe, weiteres Material aufnehmen zu können. Wieso nicht ein Album bis Ende Jahr! Karin ist grossartig! Sie leistete uns grosse Hilfe mit der Promotion und der Unterstützung für die Band. Im Moment ist sie daran, einen Deal für uns aus zu handeln. Für mich auch als Leader einer anderen Band ist sehr wichtig, Hilfe von einer Person zu bekommen, die sich im Music-Business gut auskennt. Ich kann nicht alles selber machen. Sie hat für uns einen tollen Job hingelegt!

MF: Rock und Heavy Musik ist in den letzten Jahren wieder um einiges populärer geworden. Es gehen (wieder) mehr Fans zu den Konzerten und praktisch jedes Festival in Europa ist ausverkauft. Bemerkst du diese Aktivitäten, die Veränderungen und die Energie von der Strasse auch und wie würdest die heutige Szene in Italien beschreiben?

T: Ja, die Szene ist in der letzten Zeit angewachsen und auch in Italien nimmt es immer noch zu. Allerdings denke ich, dass es in ein oder zwei Jahren noch besser sein wird. Du weisst ja, wie allem anderen auch, gibt es beim Metal ebenso die guten und schlechten Zeiten. Im Moment befinden wir uns etwa in der Mitte, aber es wird sehr schnell aufwärts gehen. Die Szene in Italien ist nicht die Gleiche wie in Deutschland, aber viel besser, als in einigen anderen Ländern.

MF: Der beste Weg, von den Fans mehr Beachtung geschenkt zu bekommen, ist live auf zu treten. Habt ihr festgelegte Konzertdaten für dieses Jahr und wenn ihr wählen könntet, welche Band würdet ihr gerne supporten wollen?

T: Wir würden gerne Konzerte spielen, aber unsere Set-Liste ist noch nicht allzu lang, vielleicht beginnen wir schon bald damit..., muss toll sein, wenn wir (zusammen) mit einer Band, die wir mögen, spielen könnten.

MF: Welche Probleme, falls vorhanden, behindern Jackhammer gerade zur Zeit?

T: Dass wir alle zu beschäftigt sind! Alex und ich beginnen jetzt mit der Promotion für das neue Album von White Skull, das am 3. Mai 2004 veröffentlicht wird. Alberto ist gerade im Studio, um das erste Album mit Raising Fear auf zu nehmen, während Sandro auf den neuen Release von Garden Wall wartet. Derweil geduldet sich Marco mit uns, aber es er weiss, dass wir schon bald wieder los legen werden.

MF: Werden die (vier) Promo-Songs auch auf dem Debüt zu hören sein?

T: Ja, ich liebe diese Songs. Ich bin bestrebt, dies zu tun, aber wenn sich das Label oder meine Kollegen anders entscheiden werden, wird das kein Problem darstellen.

MF: Die Promo-CD klingt sehr gut. Der Mix hat Power, ist transparent, roh und dreckig zugleich. Habt ihr für so ein erfreuliches Resultat viel Geld aufwerfen müssen?

T: Nein, das war kostenlos! Es wurde im "Remaster Studio" in Vicenza aufgenommen, dessen Besitzer, zusammen mit BB Nick, dem vorherigen Gitarristen von White Skull, ich bin! Um wieder auf die Promo sprechen zu kommen: Wir brauchten nicht viel Zeit für das Aufnehmen und Abmischen. Wenn ich mich recht erinnere, reichte eine Woche dafür aus.

MF: In der heutigen Zeit ist funktionierende Kommunikation alles. Wann wird es eine offizielle Website von Jackhammer geben?

T: Nicht jetzt, da muss ich mich entschuldigen, aber sicher in naher Zukunft. Ich bin vom schnellen System des Internet's als Kommunikationsmittel überzeugt.

MF: In der Zwischenzeit habe ich im Netz ein paar Reviews über eure Promo gelesen und waren alle durch's Band hindurch gut! Wann wird also die Welt des Heavy Metal definitiv neues Material einer der besten neuen Bands aus Italien erhalten?

T: Erst mal besten Dank für die Aufmerksamkeit gegenüber der Band. Bis Ende Jahr hoffe ich, stolz verkünden zu können, dass es weiteres, cooles Material von Jackhammer geben wird.

MF: Welche Worte möchest du für unsere Leser, im Besonderen die Schweizer Fans, noch los werden?

T: Fuckin' Great! Metal will never die!

MF: Besten Dank für das Interview und ich hoffe (auch), dass ihr bald mit einem fetten Major Deal in eurer Faust zurück kehrt und alles Gute aus der Schweiz!

T: Danke dir Daniel..., für deine Zeit. Ich hoffe, dich irgendwo "on the road" mal zu treffen! Stay Metal man!