Interview: Korpiklaani
By Yannick S.
Nach drei vorzüglichen Alben und einer Live-Performance, wie beinahe keine andere Band sie zustande gebracht hat, war es an der Zeit, mit diesen trinkfreudigen Finnen ein paar Wörtchen zu plaudern. Ich hatte die Ehre, mit dem Sänger Jonne (JO) und dem Bassisten Jarkko (JA) über die Zukunftspläne und etliche andere Dinge von Korpiklaani zu reden.

MF: Hallo Leute, wie geht’s euch?

JO: Gut, danke.

MF: Wie findet ihr eure Support-Band Eluveitie, gefällt euch ihre Musik?

JA: Yep, wir mögen alles von ihnen. Wir spielen jetzt auch schon zum dritten Mal mit ihnen zusammen, das erste Mal war in Frauenfeld.

MF: Wie fühlt ihr euch hier in der Schweiz? Ist die Natur hier ähnlich wie in Finnland?

JO: Ähm, nein, es ist nicht wirklich dasselbe, aber so oder so ist die Natur der schönste Ort wo man sein kann, und deshalb spielt es keine besondere Rolle, wo das genau ist.

MF: Meine Rede (alle lachen). Nächste Frage: Wenn wir gerade so bei der Natur sind, Korpiklaani heisst ja auf Englisch Forest-Clan, was bedeutet euch die Natur in Wirklichkeit?

JA: Ähm, hmm, in jedem Land ist es eine wunderbare Sache für uns, die Natur zu sehen, sie zu geniessen und jeden Tag die kleinen Dinge, die scheinbar für viele nicht mehr ersichtlich sind, zu erforschen.

MF: Ich glaube, es gibt keinen besten Song von Korpiklaani, darum lasse ich diese Frage mal und frage euch stattdessen, welcher Song denn der Schlechteste ist.

JA: (überlegt) ‘Spirit Of The Forest’...

MF: ‘Spirit Of The Forest’?!

JA: Nicht der ‚Spirit Of The Forest’ - Song, sondern ein Stück auf diesem Album (überlegt wieder). Es könnte… ähm, nein, ich kann es nicht sagen.

MF: Ok. Mit dem neuen Album ‚Tales Along This Road’ führt ihr euren Stil weiter, die Songs blieben Party-Songs, wie auf den Alben zuvor. Seid ihr nicht die Musiker, die ruhige, eher depressive Musik machen wollen, oder gefällt euch diese Art von Musik gar nicht?

JO: Wir machen unsere Musik aus Spass, wir wollen auch den Zuschauern unsere Freude zeigen und nicht mit traurigen Gesichtern auf der Bühne stehen. Es gibt verschiedene Stile in der Musik, und jeder macht das was im besser zusagt. Wir überlassen die traurige, depressive Musik lieber den Anderen.

MF: Wenn ich euch auf der Bühne sehe, dann ist es wirklich so, dass ihr mir immer vollkommen glücklich vorkommt. Die Alben von euch sind wirklich sehr gut, aber wenn ich euch live sehe, dann explodiere ich. Von wo nehmt ihr diese Spielfreude, diesen so genannten ‚Party-Flair’? Ist das bloss das Bier?

JA: (lacht) Nein, das ist die Atmosphäre, glaube ich.

JO: Ja genau, ein Bier würde uns nicht helfen, wenn ihr uns nicht sehen wolltet.

MF: In diesem Fall komme ich gleich zu einem weiteren bekannten Thema, dem Alkohol. Der Song ‚Beer, Beer’ lädt zum Trinken ein, jeder Song von euch lädt eigentlich zum Trinken ein. Seid ihr auf der Bühne immer nüchtern, oder auch ein wenig betrunken?

JA: Du kannst nicht gerade sagen betrunken, denn wir müssen ja noch spielen können. Aber wir geniessen schon ein paar Bierchen während des Tages und auch vor dem Auftritt.

MF: Wie seht ihr die Zukunft von Korpiklaani?

JO: Ich glaube, wir werden noch in dreissig Jahren diese Musik spielen (lacht). Nein, im Ernst, wir wollen noch mehr Alben aufnehmen.

MF: Mit Napalm Records?

JO: Wir haben noch ein Album, das bestimmt von Napalm Records released wird.

MF: Korpiklaani hat finnische und englische Songtexte, was gefällt euch selber denn besser?

JA: Es ist immer schwierig für uns, zu entscheiden, was besser für den Song wäre, darum ist es auch so, dass uns nicht eine Sprache besser gefällt. Es ist eher so, dass bestimmte Songs in der einen Sprache besser klingen als in der Anderen.

JO: … und es kommt noch dazu, dass finnisch eine sehr schwierige Sprache ist und es teilweise beinahe unmöglich ist, passende Texte für ein Lied in Finnisch zu schreiben.

MF: Was ist eure persönliche Lieblingsband?

JO: Da gibt es viele…

JA: Ja…

JO: Eine Band ist bestimmt Flogging Molly.

JA: Natürlich auch die alten Kandidaten, wie Black Sabbath, Motörhead usw.

MF: In Finnland spielt ihr mit den Newcomern Kivimetsän Druidi. Spielt ihr auch hier in der Schweiz mit dieser jungen Truppe?

JO: Ich weiss es nicht so genau, aber ich glaube eher nicht, denn sie haben noch kein richtiges Album draussen und sind alle noch recht jung.

MF: Ok Leute, ich hoffe ihr habt jetzt noch eine schöne Zeit hier in Pratteln. Ich wünsche euch eine sehr gute Show, und rockt die Hütte! Noch eine letzte Frage, Jarkko: Trinkst du da Met oder Rotwein?

JA: Oh (lacht) Das ist Rotwein, sozusagen meine Medizin, ich bin ein wenig krank.

MF: In diesem Fall gute Besserung und viel Spass noch.





Unser Yannick (mitte) mit Korpiklaani