Interview: Manowar
By Kissi
Von den Göttern auf die Erde geschickt, um eine „Armee von Unsterblichen“ anzuführen, um die „Herzen aus Stahl“ zu stärken und zu bekämpfen das Falschmetall mit „Kampfhymnen“ und „Rädern aus Feuer“ – das ist die Aufgabe Manowars.

Zumindest in ihrer Selbstwahrnehmung. Seit 1980 am kämpfen, haben sich die amerikanischen True Metal Warriors eine frenetische Schar Anhänger, jedoch noch mehr erbitterte Feinde geschaffen. So berühmt Alben wie „Battle Hymns“, „Hail To England“ oder „Kings Of Metal“ sind, so legendär ist auch der Chauvinismus, die Übertreibung und Selbsterhöhung der Band um Basssaitenreisser Joey DeMaio und Sangesgott Eric Adams. Insbesondere in den letzten Jahren, mit überteuerten Festivals, dutzenden Special Editions und dem letzten, mehr schlecht als rechten Album „Gods Of War“ stand der Vierer im Brennpunkt von Szenediskussionen. Entweder, man liebt Manowar oder man kann sie nicht ausstehen.

Was man nun auch von dem Heldengehabe der guiness-bestätigt „lautesten Band der Welt“ halten mag: Fakt ist, dass Manowar zumindest im ersten Jahrzehnt ihres Kreuzzugs fantastische Songs und Alben schufen. Das Debüt „Battle Hymns“ zum Beispiel gilt zu Recht als ein Meilenstein klassischen Heavy Metals, dem auch ansonsten Kritische nicht widerstehen können. Vielleicht deswegen haben sich Manowar letztes Jahr entschieden, diesen ihren Erstling an ausgewählten Daten in den USA und Europa in seiner vollen Länge live zum Besten zu geben. Bei der Auswahl der Orte, an welchen dieses teutonisch wahrste aller Spektakel aufgeführt werden soll, wurde auch die Schweiz, zum ersten Mal seit 10 Jahren, nicht übergangen, ganz im Gegensatz zu Frankreich, Italien und Deutschland. So werden am 25. März wohl einige internationale „Brothers & Sisters Of Metal“ anwesend sein, wenn Manowar in der St. Jakobshalle in Basel gastieren werden.

Im Zuge dessen liess sich Joey DeMaio (JdM), der selbsternannte „King Of Kings“ des Metal, herab, sich mit Normalsterblichen zu unterhalten, eine Chance, die sich Metal Factory natürlich nicht entgehen liess. Was bei einer solchen telefonischen Audienz so alles diskutiert wird (wie fantastisch die Tour werden wird) und worüber man lieber schweigt (neues Album, der Abgang von Langzeittrommler Scott Columbus und alles andere), darüber berichten folgende Zeilen wortwörtlich, ohne Beschönigungen, truer als true.

JdM: Hallo? Ist da jemand von Metal Factory?

MF: Yeah, hallo Joey! Ich dachte, wir hätten um 18.00 Uhr den Interview-Termin abgemacht. Jetzt ist es zehn vor.

JdM: Yeah, der letzte Journalist hatte nicht viele kluge Fragen, deswegen ging das Interview weniger lange als geplant. Soll ich dich später noch einmal anrufen?

MF: Nein, nein... Ich muss nur schnell das Aufnahmegerät anschalten. Die erste Frage natürlich: Wie geht es dir?

JdM: Fantastisch! Wir werden Ende März in die Schweiz kommen, um richtig Arsch zu treten. Darüber bin ich sehr glücklich.

MF: Und was tust du im Moment (Ende Februar 2011)? Die Tour beginnt ja erst in ein paar Wochen.

JdM: Wir proben und trainieren jeden Tag, um für die Tour und unsere Fans bestmöglich vorbereitet zu sein.

MF: Gibt es einen Song, mit dem du oder ihr euch besonders schwertut?

JdM: Alle unsere Songs sind verdammt schwierig und anspruchsvoll. Aber wir geben alles für unsere Fans.

MF: Auf der kommenden Tour werdet ihr euer komplettes Debüt „Battle Hymns“ am Stück spielen...

JdM: Yeah! Und wir werden in die Schweiz kommen, zu unseren Fans. Ich liebe die Schweiz, so ein wunderschönes Land.

MF: Warum eigentlich gerade in die Schweiz? Ihr spielt nur eine handvoll Gigs, darunter einen in Basel, jedoch keinen in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. Darüber hinaus habt ihr schon seit 10 Jahren nicht mehr in der Schweiz gespielt.

JdM: Das stimmt. Wir sind schon lange nicht mehr bei euch gewesen und das ist schade. Nun kommen wir zurück, weil es das ist was unsere Fans wollen. Sie sind all die Bullshit Bands, die zu euch kommen leid. Deswegen kommen wir zu euch und bringen True fucking Metal!

MF: Ok... Hast du irgendwelche spezielle Erinnerungen an die Schweiz?

JdM: Verdammt viel Bier trinken, verdammt viele heisse Frauen ficken, viele Autogramme geben und mit meinen True Metal Brüdern rumhängen, trinken. Ihr habt auch sehr schöne Landschaften, die Berge, der Vierwaldstädter See.

MF: Du weisst, dass wir in der Schweiz sehr strikte Lautstärkeregelungen haben, oder?

JdM: Ja, das wissen wir.

MF: Und wie wollt ihr damit umgehen, als „lauteste Band der Welt“?

JdM: Wir werden das Schweizer Gesetz nicht übertreten. Jedoch haben wir seit Jahren eigens für uns und unter unserer Aufsicht entwickelte Boxen und Soundsysteme. Damit klingen wir härter, stärker und auch lauter als jede andere Band mit derselben Lautstärke. Manowar werden immer besser als jede andere Band klingen.

MF: Was können wir von der kommenden Tour neben der Darbietung von „Battle Hymns“ sonst noch erwarten?

JdM: Wir werden ihnen die Köpfe wegpusten, werden viel Bier trinken, Spass haben, alle zusammen die Manowar-Songs singen und gemeinsam Bruderschaft, Freundschaft und Zusammenhalt feiern. Die Welt kann unseren Arsch küssen, denn wir sind alles Brüder des Metals.

MF: Das ist „true“! Kannst du uns einige Details über die Show und die Bühnenproduktion verraten?

JdM: Das müsst ihr euch alle mit eigenen Augen anschauen kommen, wenn wir bei euch spielen. Es werden Leute kommen aus der ganzen Welt, aus Japan, Brasilien, den USA, Skandinavien und natürlich dem Rest von Europa!

MF: Für solche Fans habt ihr ja die „Road Warrior“-Shirts erfunden. Was hat es damit genau auf sich?

JdM: Die „Road Warrior“-Shirts sind ein Weg, unsere Dankbarkeit all jenen Manowar-Fans zu zeigen, die hunderte, ja sogar tausende Kilometer auf sich nehmen, um uns live sehen zu können. Wir haben viele Fans, die unglaublich weit reisen, um uns zu sehen. Wenn nun jemand in ein anderes Land reist, um uns zu sehen, dann kriegt er kostenlos ein solches Shirt. Wir haben die besten Fans der Welt.

MF: Ihr habt „Battle Hymns“ 1982 veröffentlicht. Die „Battle Hymns“-Tournee habt ihr jedoch schon letztes Jahr begonnen. Warum jetzt diese Tour? Warum nicht bis nächstes Jahr warten, wenn der 30. Geburtstag dieser Scheibe wäre?

JdM: Es geht nicht explizit um das Feiern von „Battle Hymns“ sondern um das Feiern von Manowar. Ich habe Manowar 1980 gegründet, also feiern wir dieses Jahr unser Jubiläum. Passend dazu spielt ja unser Original-Drummer John Hamzick CCC wieder mit uns zusammen und wir dachten, dass das ein guter Einstieg wäre. Ausserdem hat sich die Aufnahmetechnologie in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt, dass wir „Battle Hymns“ nun nach unseren Vorstellungen erneut aufnehmen konnten.

MF: Natürlich wollen wir noch mehr über die Setlist der kommenden Tour wissen. Neben „Battle Hymns“ werden sicherlich auch noch einige Klassiker im Set enthalten sein. Was ist aber mit brandneuen Songs?

JdM: Auf jeden Fall werden wir Songs der neuen EP spielen. Ausserdem gibt es auf unserer Homepage eine Umfrage, wo unsere Fans für ihre Songs voten können.

MF: Aber von der nächsten Scheibe, welche noch dieses Jahr veröffentlicht werden soll, wird es noch keinen Vorgeschmack geben?

JdM: Nein.

MF: Wie laufen die Arbeiten zur neuen Scheibe?

JdM: Es läuft alles sehr, sehr gut.

MF: Kannst du uns da ein paar Details verraten?

JdM: Da kann ich nichts verraten! Da gibt es noch keine Auskünfte, Mann! Das ist alles top secret!

MF: Ich würde dich gerne auf ein anderes Thema ansprechen, den Abgang eures Drummers Scott Columbus. Da ist ja einiges nicht ganz...

JdM: Dazu sage ich nichts. Das ist nicht das Thema dieses Interviews. Dieses Interview dreht sich um die „Battle Hymns“-Tour und fertig.

MF: Über eure Zusammenarbeit mit dem deutschen Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein willst du also auch nicht sprechen?

JdM: Nein! Ich spreche nur über die kommende Tournee. Fuck! Hör zu, Bruder: Wir kommen in dein Land und bringen euch True fucking Heavy Metal. Wir brauchen deine Hilfe. Du sollst unsere Fans mitteilen, dass sie alle kommen, ein Bier nach dem anderen trinken, Mädchen ficken, eine gute Zeit zu haben und zu feiern. Darüber will ich sprechen, dass wir euch nach 10 Jahren wieder die Vollladung Heavy Metal liefern. Das ist, was zählt. All der andere Bullshit kann warten. Wir brauchen dich, damit du unseren Fans unsere Botschaft weiterleitest, damit sie kommen und True Metal feiern. Es geht um die Botschaft: Komm und erlebe Heavy Metal, erlebe Manowar. Selbst wenn du nicht Fan bist, komm und lass dir von uns den Kopf wegblasen. Erlebe True Metal! Wenn es dir nicht gefällt, komm nicht wieder, fick dich! Wenn es dir gefällt, komm wieder, werde ein True Metal Warrior.

MF: Es sind noch keine Vorbands angesagt? Wird es welche geben?

JdM: Da ist noch nichts abgeklärt.

MF: Fallen dir gerade mögliche passende Kandidaten ein?

JdM: Da bin ich mir nicht sicher...

MF: Ok, andere Frage: Wie bereiten wir uns am besten auf ein Manowar-Konzert vor?

JdM: Trink jeden einzelnen Tag 10 Bier, fick jeden Tag fünf verschiedene Girls, verbring Zeit mit deinen Brüdern, nimm dir frei, geh ins Fitnesscenter, trainiere deinen Körper und ernähre dich gesund, damit du an unserer Show fit sein wirst.

MF: Und natürlich noch die Frage: Was hältst du von den Schweizer Frauen?

JdM: Sie sind verdammt heiss, schön und gut im Bett. (auf deutsch:) „heiss und geil!“ Ich hab noch Zeit für eine Frage.

MF: Normalerweise frage ich zum Schluss, wie ein perfekter Tag für die befragte Person aussieht. Dich frage ich: Wie sieht ein richtig truer Metal-Tag aus?

JdM: Der wahre True Metal Day wird kommen, wenn wir in der Schweiz spielen. Also bist du dann lieber da, mit all deinen Freunden und feierst Manowar und den True Heavy Metal!

MF: Sehr wahrscheinlich werde ich da sein... Joey DeMaio, ich danke dir für das true Gespräch.

JdM: Danke Bruder! Aber hör noch schnell zu: Wir brauchen deine Hilfe, damit du die Botschaft des True Metals verbreitest. Wir brauchen Typen wie dich, die unsere Botschaft in die Welt hinaustragen. Alle müssen an unser Konzert kommen, um sich die Köpfe wegzublasen und True Metal zu erleben! Es gibt zu viel falschen Metal da draussen. Doch True Metal ist unsterblich! Der Falsche Metal wird sterben!

MF: Hoffen wir's...

JdM: Auf jeden Fall! Bis am Konzert, Hail & Kill!