Keine Wiederholung von
Celtic Frost.
Mit Matterhorn geht die lange und glorreiche
Tradition von hervorragenden Bands im Extrem-Metal in
die nächste Runde. Wie unerschöpflich der extreme
Underground in der Schweiz ist, beweisen Matterhorn mit
ihrem Debüt-Album «Crass Cleansing» auf eindrückliche
Art und Weise! Höchste Zeit also, diese interessante Band
vorzustellen und ausgiebig zu befragen!
MF: Hallo
zusammen, und vielen Dank für das Beantworten der
Fragen!
Matterhorn: Danke dir für die
Fragen, es freut uns sehr hier zu sein!
MF: Könntest du die Band kurz
vorstellen: Wer seid ihr, woher kommt ihr und seit wann
gibt es Matterhorn?
Nekroking: Wir sind
Morbid, Nekroking und Tim Tot, ein Trio aus Zürich und
sind interessiert an jeglicher Form von extremer Musik!
Es gibt uns schon eine Weile, 2017 sind die Songs für
unser erstes Release entstanden.
MF: Euer Debüt-Album «Crass Cleansing»
ist auf Iron Bonehead Productions erschienen. Wie seid
ihr auf so ein renommiertes Label gekommen?
Nekroking: Nebst einigen Labels hat uns Patricks Angebot
für den Vertrieb und die CD-Auflage über IBP am besten
gefallen. Alles geht sehr unkommerziell und effizient
über die Bühne, das gefällt uns. «Crass Cleansing» haben
wir selbst veröffentlicht.
MF: Vor dem Release hat man von euch noch nicht soviel
gehört, aber jetzt seid ihr mit eurem Debüt voll
durchgestartet. Merkt ihr das an der erhöhten Nachfrage?
Nekroking: Momentan haben wir
überwiegend die Begeisterung für unsere LiveShows
festgestellt, obschon unsere Erstauflage fast
ausverkauft ist. Für uns war es aber sicher nicht ein
Durchbruch. Der Einschlag wird für uns mit dem kommenden
Album geschehen. Das jetzige ist im Vergleich noch gar
nichts und eher im Punk angesiedelt.
MF: Als Trio-Besetzung seid in bester
Gesellschaft von grossen Namen. Was spricht alles für
die Trio-Besetzung?
Nekroking: Wir
zielen mit dieser Realität auf nichts ab. Wir wollen ja
nicht wirken wie eine Trio-Besetzung, sondern wir sind
einfach eine, das ist natürlich so gekommen. Was denkst
du, wie eine Band funktioniert? Es heisst für uns
wortwörtlich Verbindung, das sucht man sich nicht eben
mal so aus, um irgendeine Image-Angelegenheit zu
schaffen. Es hätte auch gerade so gut sein können, dass
wir ein Quartett sind – wir sind ja nicht einer
Marktanalyse entsprungen.
MF: Werdet ihr im benachbarten Ausland
mehr wahrgenommen als im eigenen Land?
Nekroking: Diese Klischee-Frage hat mit unserer
persönlichen Erfahrung wenig zu tun. Auch wenn das
scheinbar so ist im Grossteil der bekannten Fälle: Der
Grund mit der Resonanz liegt hauptsächlich darin, dass
wir in Deutschland getourt und in der Schweiz bis anhin
erst zwei ernstzunehmende Konzerte gegeben haben.
MF: Es gibt ja auch eine australische
Band gleichen Namens. Könnte das Probleme wegen den
Namensrechten geben?
Nekroking:
Vielleicht kriegen wir beide die gleichen Probleme vom
Staat wegen des Schweizer Trademarks, haha!
MF: Wie war eure Tour zusammen mit Hirax
in diesem Sommer?
Nekroking: Also wir
haben ja nur ein Konzert mit Hirax gespielt, als Auftakt
unserer Tour. Dieses ist ziemlich gut verlaufen. Wir
haben viel Erfahrung gesammelt und interessante Menschen
kennengelernt!
MF: Kann man euch in nächster Zeit noch
livemässig erleben?
Nekroking: Wir
haben dieses Jahr noch zwei Shows, in Zürich und
Villingen. Nächstes Jahr werden wir eine umfangreiche
Tournee spielen.
MF: Seid ihr schon am Songs schreiben
für das zweite Album und wisst ihr schon, wann dieses
Album erscheinen soll?
Nekroking: Wir
haben extrem viel Material gesammelt und entworfen,
welches wir jetzt verarbeiten und entwickeln. Das Album
wird voraussichtlich Ende 2019 erscheinen.
MF: In den Reviews zu eurem Album «Crass
Cleansing» wird auf die Nähe zu HELLHAMMER und CELTIC
FROST hingewiesen. Wie hinterlässt ihr trotz der Nähe zu
den genannten Bands eine eigene Duftnote, und in welche
Richtung führt der Weg von Matterhorn?
Nekroking: Die Reviews kommen meist eher im Nachhinein,
wir gehen sicher nicht mit dem Grundsatz oder dem
Bewusstsein an die Entwicklung eines Songs heran, um
möglichst an irgendeine Nähe, oder eben nicht, zu
erinnern... Jedenfalls freuen wir uns über jene
Rezensionen, die die von dir genannte Nähe nicht so
sehen oder nachvollziehen können. Viele nehmen sich sehr
wenig Zeit, um tiefer rein zu hören und stützen sich
bequemlicherweise auf das ab, was man im Vorfeld, also
weit vor dem Abspielen, alles gehört hat. Das Urteilen,
was unsere eigene Note ausmacht, überlassen wir anderen.
Wir wollten noch nie etwas schon Getanes wiederholen,
auch wenn die Aussage, wer vergisst ist gezwungen zu
wiederholen, sich für uns richtig anhört. Es ist unsere
komplett eigene Geschichte, die wir in sehr viele
Richtungen entwickeln dürfen. Sämtliche Einflüsse aus
der gesamten Musikgeschichte sind erlaubt…
MF: Macht ihr die Gestaltung von Logo, Cover und
Shirts selbst?
Nekroking: Es fällt uns
leichter selbst zu gestalten, da wir immer eine exakte
Vorstellung und Vision von etwas haben. Wie haben keine
Zeit und Nerven, mit fremden Leuten stundenlang über
eine für sie fremde Sache zu diskutieren. Zudem brauchen
wir selbst den Prozess und die Auseinandersetzung, denn
die Bildwelt fliesst auch in die Musik ein.
MF: Wäre es für eine Band aus der Region
Zürich nicht auch eine Option gewesen, für den Bandnamen
Üetliberg zu verwenden?
Nekroking: Na
klar, leider interessiert uns weder Zürich noch die
Schweiz besonders… Das überlassen wir Bands wie
Holzerhurd oder Gotthard.
Trotz einiger Klischee-Fragen
meinerseits, sind Matterhorn für mich die Newcomer 2018
schlechthin, denn ihr Album «Crass Cleansing» verbindet
gekonnt verschiedene Epochen und Stile zu einem
gewaltigen Ganzen! Wenn Matterhorn ihren Worten Taten
folgen lassen, was ich mir zu 100% sicher bin, dann können
wir uns schon jetzt auf das zweite Album von Matterhorn
freuen! Horns up für Matterhorn!!!
|
|