Interview: Trans Siberian Orchestra
By Kissi
Zum Rock'n'Roll gehört, neben der Musik, schon seit jeher die Show. Little Richard in seinen glitzernden Outfits, Hendrix, der seine Gitarre verbrennt, die fleischgewordenen Comicfiguren Kiss, das Theatralische ist in der harten Gitarrenmusik von Beginn an nicht wegzudenken. Mit verbunden damit ist zwar nicht immer, aber hin und wieder das Erzählen einer Geschichte. Auch Konzeptalben gehören deswegen zur Geschichte des Rock'n'Roll.

Beide Dinge auf eine ganz neue Ebene hievt das Trans-Siberian Orchestra. Seit der Gründung 1995 durch Paul O'Neill, hat sich die Verbindung aus Musik und Spektakel zu einem der erfolgreichsten Musikprojekte Amerika's entwickelt. Alben wie „Beethoven's Last Dance“, „The Last Christmas Eve“ oder zuletzt „Night Castle“ haben hunderte tausend Male verkauft, die traditionellen Weihnachtstouren in zwei verschiedenen Besetzungen die Ost- und Westküste der Staaten entlang gleichzeitig sind regelmässig ausverkauft. Den europäischen Markt hingegen hat das transsibirische Orchester bisher wenig beachtet. Mit der diesen Frühjahr stattfindenden ersten Tournee, auf welcher das komplette „Beethoven“-Album aufgeführt wurde, soll diese Vernachlässigung beenden. Darüber, über Rock-Opern, anstehende Projekte und was man als „Musical Director“ so macht sprach Metal Factory mit Al Pitrelli (AP), Gitarrist und eben „Musical Director“ (nach Beteiligung in Bands wie Megadeth, Asia, Alice Cooper, u.a.) vom TSO. Dass dabei das Thema Savatage, die Kult-Band, aus welcher das TSO entstand und dessen ehemalige Mitglieder, so auch Pitrelli, beinahe alle daran beteiligt sind, nicht aussen vor gelassen werden konnte, versteht sich von selbst.

MF: Die erste Frage natürlich: Wie geht es dir, Al? Das ist die erste Tour vom TSO in Europa.

AP: Auch für mich ist es das erste Mal seit langer Zeit, hier in Europa. Das letzte Mal war ich mit Megadeth hier, also vor etwa zehn Jahren und deswegen freue ich mich sehr.

MF: Habt ihr Zeit, euch auch etwas von Europa anzusehen oder siehst du nur gerade die Umgebung der Location?

AP: Nein, wir haben schon Zeit. Wir haben für fast zwei Wochen in Berlin geprobt, also hatte ich genügend Zeit, die deutsche Hauptstadt auszuchecken. Eine wirklich spannende Stadt. Und dann sind wir gestern nach Zürich gekommen und ich konnte mir die Stadt ansehen, an den See gehen und die schöne Landschaft geniessen. Ich liebe Europa! Meine Familie, das hörst du noch am Namen, kommt ursprünglich aus Italien, wobei das schon einige Generationen her ist. Und einige aus unserer Truppe stammen auch aus Europa, aus Österreich, aus der Ukraine, aus England. Und weisst du, ich bin mit den europäischen, den italienischen, den deutschen grossen Komponisten aufgewachsen und auch viele meiner Lieblingsrockbands kommen von hier.

Für mich ist es also eine coole Sache, endlich wieder einmal in Europa zu sein. Im Sommer 2001 war das letzte Mal, dass ich Europa verlassen habe, wegen dem 11. September. In ein Flugzeug zu steigen und ausser Landes zu fliegen, das war damals eine echt schwierige Sache für mich. Mit dieser Tour können wir nun endlich herausfinden, was ihr hier drüben von uns denkt.

MF: Das ist natürlich schwierig, da wir euch noch nie live gesehen haben.

AP: Ja eben! In den USA ist die Sache über Jahrzehnte gewachsen. Seit der ersten Scheibe 1995 bis heute haben sich das TSO und die Reaktionen darauf stetig entwickelt. Über 16 Jahre Entwicklung, das ist, als hätte man 1995 ein Baby geboren und es nun bis zur Graduierung von der High School begleitet. Mit der Möglichkeit, nun in Europa zu spielen, ist es, als hätten wir nun plötzlich ein zweites Kind, um das wir uns kümmern müssen bzw. dürfen. Wir fangen beinahe wieder von Null an.

MF: Warum hat das mit Europa so lange gedauert, über 15 Jahre?

AP: Ich weiss nicht recht. Vielleicht wurden wir von den Entwicklungen und dem Erfolg in den Staaten stärker als erwartet eingespannt. Als das passierte dachten wir: Wirklich? Wir verkaufen wirklich all die Platten und Konzertkarten? Dieser unerwartete Erfolg lastete uns vollständig aus: So machten wir die Tourneen, immer November, Dezember und Januar, probten aber schon ab September dafür. Dann machten wir einen Monat Pause und begannen danach mit den Arbeiten an neuem Material. Und bald schon begannen wieder die nächsten Tourvorbereitungen. Und wenn wir uns dann fragten: Was ist mit Europa? Dann fehlte uns einfach die Zeit dafür. Eigentlich planten wir die erste Tournee hier ja für letztes Jahr. Unsere Show ist aber so gross und aufwendig, dass wir uns dafür entschieden, lieber später und perfekt vorbereitet, als früher und halbpatzig hierher zu kommen. Weisst du, ihr seid ein wichtiges Publikum für uns und wir sind schon etwas nervös, wie wir hier ankommen.

MF: Auf dieser Tour führt ihr „Beethoven's Last Night“, euer drittes Album, erschienen im Jahr 2000, auf. Seither habt ihr zwei weitere Scheiben aufgenommen, das letzte war „Night Castle“ von 2009, das erst Anfang diesen Jahres bei uns in Europa offiziell erschienen ist. Warum bringt ihr jetzt das etwas ältere „Beethoven“-Album live, nach elf Jahren seiner Veröffentlichung?

AP: Weil es ein richtig gutes Album ist!

MF: Aber ist es nicht etwas komisch, nachdem man sich anderer Musik gewidmet hat, wieder diesem Stück zuzuwenden? So viel ich weiss arbeitet ihr auch schon wieder an anderen Projekten.

AP: Das sehe ich nicht so. Es ist wirklich ein gutes Album und hat es verdient, live gespielt zu werden. Wir sind da vielleicht etwas anders gestrickt als andere Bands. Wir nehmen nicht ein Album auf, veröffentlichen dann ein, zwei Singles und spielen auf der nächsten Tour diese Singles und ein paar weitere Stücke von der neuen Scheibe, gemischt mit Klassikern. Dann machst du ein neues Album und stellst dieses in den Fokus der nächsten Tour. Das ist nicht unsere Arbeitsweise. Wir machen Alben, die von einer Geschichte getragen werden, was Paul O'Neill, der Mann hinter TSO, „Rock Operas“ nennt. Diese Geschichten sind zeitlos und sollen eher so funktionieren wie „Tommy“ von The Who oder das Musical „Jesus Christ Superstar“. Sie sollen nicht einfach veröffentlicht werden, sondern immer wieder aufgeführt werden können, Jahr für Jahr für Jahr, so wie eben auch Opern oder Musicals. Leute sollen die Alben hören, sie live schauen und kommen und dann nächstes Jahr mit ihren Freunden mitkommen.

MF: Das Trans-Siberian Orchestra ist also nichts weniger als eine neue Form von Musik?

AP: Das klingt etwas eingebildet, ist aber so! Wir versuchen etwas zu etablieren mit dem Namen „Rock Theater“. Das ist etwas Neues, etwas, was nicht Broadway-Musical, aber auch nicht Rockkonzert ist. Wir haben eine der besten Bands der Welt, der besten Sänger der Welt, dazu hervorragende Geschichten und eine eindrückliche Show. Ich weiss nicht, wie es in Europa ist, da ich nicht hier lebe, aber in den USA gibt es Musicals, die zu einer festen Tradition im Familienleben vieler Amerikaner wurden. So gehen manche Leute jedes Jahr „Jesus Christ Superstar“ schauen oder in der Weihnachtszeit „The Sound Of Music“. Irgendwie ist es uns gelungen, etwas Ähnliches zu erschaffen. Und auch wenn „Beethoven's Last Dance“ schon elf Jahre als ist, ist es eine gute Scheibe und wir wollen sie live aufführen. Also machen wir das. Und ob ihr es mögt oder nicht ist eure Entscheidung.

MF: Trans-Siberian Orchestra ist durch und durch ein Rock-Opera-, oder, wie ihr es nennt, „Rock-Theater“-Projekt. Konzept-Alben, wie ihr sie macht, haben in der Vergangenheit schon einige Bands gemacht...

AP: Queensrÿche haben es gemacht, meine Freunde Dream Theater auch...

MF: Genau! Im Gegensatz zu euch machen diese Bands aber auch „normale“ Alben und spielen „normale“ Tours. Worin siehst du die Vorteile und Nachteile an diesem absoluten Konzept-Projekt?

AP: Ich sehe darin überhaupt keine Nachteile! Schon von Beginn weg hab ich mich mit diesem Gefäss befasst. Mein erster Job war mit Alice Cooper 1988 und schon damals haben wir während den Konzerten mit Parts aus „Welcome To My Nightmare“ etc. Mini-Opern aufgeführt. Natürlich habe ich auch klassische Rockkonzerte gespielt, so à la: Song, Song, Song, Good Night! Für mich ist die Konzept-Variante einfach spannender. Da geht nichts verloren, sondern da kommt etwas dazu, es hat einen Mehrwert, sowohl für mich als Musiker als auch, wie ich finde, für die Zuschauer.

MF: Sprechen wir über deine Rolle in TSO. Auf eurer Homepage bist du nicht nur als Gitarrist aufgeführt, sondern auch als „musical director“. Was macht so ein „music director“?

AP: Ich bin eigentlich einfach der gemeine Typ in der Band. Weisst du, die Leute in der Band, die Sänger, die Musiker, das sind alles so verdammt talentierte Typen. Die brauchen eigentlich gar keine Hilfe. Ich muss ihnen einfach sagen: Beginne hier, stopp dort. Ich bin so etwas wie der Dirigent der ganzen Sache, wie bei einem Orchester, etwa von den Londoner Philharmonikern oder den Wienern Symphonikern. Braucht es diesen Dirigenten wirklich? Nicht wirklich! Aber wenn er nicht da ist, dann braucht es jemanden, der diese Leute anschreit, ihnen Dampf macht. Wenn jeder seinen Job macht, dann braucht es mich nicht als „musical director“. Wenn sich die Musiker und Sänger aber albern zu benehmen beginnen, und das tun sie immer irgendwann, dann darf ich herumschreien und sie zurechtweisen. Das ist mein Job und das macht ziemlich viel Spass.

MF: Wenn ihr also etwas aufnehmt oder für die Shows probt, dann stehst du einfach daneben und schaust zu?

AP: Meistens ist das der Fall. Ich höre genau zu und... Weisst du, eigentlich macht jeder seine Hausaufgaben. Sie wissen, dass sie nicht unvorbereitet auftauchen sollten, wenn ich in der Nähe bin.

MF: Und wenn sie nicht vorbereitet sind? Was dann?

AP: Dann mache ich klar, dass sie niemals wieder unvorbereitet erscheinen werden! Wenn sie vorbereitet sind, dann schau ich sie an und danke ihnen dafür, dass sie vorbereitet sind und hin und wieder gebe ich dann Tipps und Vorschläge, wie man es sonst noch machen könnte. Ich weiss, wie etwas klingen sollte, denn ich habe die Scheiben ja mitaufgenommen. Diesen Leuten muss man aber nicht erst erklären, was sie tun müssen, denn allesamt sind sie fantastische Musiker. Verbessern kann man aber immer und dafür bin ich zuständig. Mein Job besteht eigentlich darin, einerseits ein Übersetzer zu sein zwischen Paul O'Neills Ideen und den Musikern und andererseits ein wenig den Bully zu spielen, um sicher zu stellen, dass alles rund läuft.

MF: Wenn du zusammen mit Paul O'Neill und den Anderen an neuem Material arbeitest, hast du dann Vorbilder im Kopf, Rock-Opern, die du in Sachen Qualität und Wirkung erreichen möchtest?

AP: Natürlich habe ich Ziele, die ich erreichen möchte. Ich glaube aber nicht, dass sich diese an bestimmten, schon existierenden Werken richten. Ein Gradmesser für mich ist, wieviele Leute das geniessen, was ich mache. Nicht, wie viele Leute sich die Platte kaufen. Das interessiert mich nicht wirklich. Wie viele Leute Freude an dem haben, was du machst, das kannst du zum Beispiel daran ablesen, wie viele Leute an deine Show kommen. Wenn letztes Jahr zum Beispiel zehn Leute kamen; wie viele Leute kommen dieses Jahr? Wenn 15 Leute kommen, dann bin ich zufrieden. Wenn acht Leute kommen, dann frage ich mich, woran das liegt. Natürlich würde ich mich freuen, wenn eine unserer Platten einmal den Status von „Tommy“, „The Wall“ oder „Jesus Christ Superstar“ erreichen würden...

MF: Und welche dieser drei Platten ist dein persönlicher Favorit?

AP: Ich liebe alle drei Scheiben, aber wenn ich mich entscheiden muss, dann ist es „Jesus Christ Superstar“. Mit dieser Scheibe bin ich aufgewachsen. Ich kenne sie in- und auswendig, jeden einzelnen Ton.

MF: Wie ist es, wenn TSO ins Studio geht?

AP: Eng! Da kommen wirklich verdammt viele Leute zusammen!

MF: Gibt es bei so vielen Leuten noch dieses klassische Band-Feeling, dieses Zusammensitzen einer Gruppe von Musikern, die mehr oder weniger spontan Musik erschaffen?

AP: Manchmal schon. Dann ist ein Song in weniger als einer Woche im Kasten. Manchmal ist es aber auch echt anstrengend und nervenaufreibend, sodass du in die Bar um die Ecke gehen musst, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Dann dauert es bis zu einem Monat, bis ein einzelnes Stück im Trockenen ist. Auf jeden Fall ist es viel zeitraubender und komplizierter, da auf jeder TSO-Scheibe einerseits über 20 Songs sind und andererseits mehrere Dutzend Musiker involviert sind. 15-20 Sänger, auf der letzten Scheibe waren, glaube ich, etwa 80 Leute involviert und das braucht natürlich eine ganz andere Organisation, als mit Megadeth zu viert ins Studio zu gehen.

MF: Ein typisches Merkmal der Musik des TSO ist das Einbinden von klassischen Musikstücken in die eigenen Songs. Was ist die Idee dahinter. Ihr könnte ja auch einfach selbst instrumentale Parts schreiben.

AP: Das machen wir ja auch.

MF: Aber warum dann die Neuinterpretation von klassischen Stücken? Bei „Beethoven's Last Dance“ macht das natürlich durchaus Sinn, doch auch bei den Weihnachtsalben und bei eurem neusten Werk „Night Castle“ ist dies der Fall.

AP: Das liegt sicherlich daran, dass Paul O'Neill und auch ich grosse Fans von klassischer Musik sind. Auch „Night Castle“ ist eine Rock-Oper, in welcher eine Geschichte erzählt wird. Dazu musst du einen Soundtrack schreiben und der kann nie nur aus ganzen, „normalen“ Songs bestehen. Auch „Tommy“ von The Who besteht ja nicht nur aus ganzen Songs. Ob diese Soundtrack-Teile nun aus klassischem Material oder aus eigenem besteht ist eher eine Frage des Geschmacks und ob es passt. Das ist letztlich Pauls Entscheidung. Egal was Paul im Kopf herumschwirrt versuchen wir zu machen. Manchmal hat er Lust auf Rachmaninov, manchmal auf Chopin, manchmal auf Tschaikovsky. Auf „Night Castle“ bringen wir Mozarts 25. Symphonie. Ich fragte ihn: Warum? Er sagte einfach: Hör es dir an! Ich hörte es mir an und sagte: Das ist wunderschön! Und er: Eben! Also haben wir es dann einfach gemacht. Und wenn ich diese Meisterwerke dann als Gitarrist spielen darf: Unglaublich!

MF: Nicht nur finden sich auf „Night Castle“ klassische Neuinterpretationen, sondern auch solche von Song von Savatage, wo Paul als Produzent, du als Gitarrist und auch andere TSO-Mitglieder als Musiker aktiv gewesen seid. Was sind die Gründe dafür?

AP: Auch das sind einfach wunderbare Stücke Musik! Es ist ähnlich wie bei The Who. Wenn du dir ihre Scheiben anhörst, dann findest du gewisse musikalische Teile, die durch die ganze Diskographie immer wieder einmal auftauchen. Jon Oliva und Paul O'Neill haben zusammen die meisten Savatage-Stücke geschrieben und so ist es nur legitim, diesen Sound weiter zu verwenden und zwar nicht nur in Form von ganzen Stücken, sondern auch vom Stil her neue Musik zu machen, welche daran erinnert.

MF: Im Internet habe ich irgendwo gelesen, dass ihr eine weitere Rock-Oper mit dem Namen „Gutter Ballet“ plant. Den selben Titel trägt eines der berühmtesten Savatage-Alben. Stimmt das und wenn ja: Kannst du mehr darüber verraten?

AP: Ich kann dir verraten, dass Paul O'Neill eine wunderbare Geschichte mit dem Titel „Gutter Ballet“ geschrieben hat, die er, wie er es nennt, als „Rock Theater“ bringen will. Er will die Geschichte in ihrer Gesamtheit aufführen wie auch schon die anderen. Da ich noch nicht in den Aufnahmeprozess integriert bin, was ehrlich gesagt bedeutet, dass dieser noch nicht begonnen hat, kann ich dir noch nicht viel mehr dazu erzählen. Das Einzige, was ich weiss, ist, dass es sicherlich wieder eine phantastische musikalische Geschichte geben wird.

MF: Da nach dem Thema Savatage-Reunion sicherlich immer wieder gefragt wird, will ich dir die Frage nicht stellen, aber...

AP: Du kannst mich das schon fragen.

MF: ... ich will dir eine andere Frage stellen: Wenn Jon Oliva Savatage wiederbeleben würde, würdest du mitmachen?

AP: Liebend gerne! Ich weiss zwar nicht, ob Jon das irgendwann machen wird, aber um ehrlich zu sein: Ich wünsche es mir und würde sofort mitmachen, wenn er mich fragen würde. Ich liebe Savatage und ich liebe insbesondere Jon Oliva wie mein eigenes Blut.

MF: Von einer nicht so wahrscheinlichen Zukunft zu einer realistischeren: Neben den Arbeiten zu „Gutter Ballet“ arbeitet ihr an einer weiteren Geschichte mit Namen „Romanov: What Kings Must Whisper“. Was kannst du dazu sagen?

AP: Vielleicht weisst du, dass Paul an dieser Romanov-Geschichte über die letzte Zaren-Familie Russlands vor der kommunistischen Revolution schon seit den 70er-Jahren schreibt.

MF: Die Geschichte sollte ursprünglich die erste TSO-Veröffentlichung werden, oder?

AP: Genau! Die Geschichte sollte Anfang der 90er vertont werden, wurde dann von Paul aber aus Gründen, die ich nicht weiss, zurückgelegt und wir machten zuerst die Weihnachtsalben. Warum? Das weiss ich nicht. Was ich weiss ist, dass ich es liebe, mit Paul als Gitarrist und „musical director“ arbeiten zu können, denn was er zusammen mit Jon Oliva erschafft ist einfach wunderbar. Ich wünschte, ich hätte eine Antwort für dich, warum was wann kommt, doch die habe ich nicht. Alles, was ich sagen kann, ist: Wenn dir die bisherigen Alben gefallen haben, dann mach dich gefasst auf noch atemberaubendere Geschichten und Musik auf den noch kommenden Scheiben.

MF: Kannst du schon einen Veröffentlichungstermin verraten?

AP: Nein, das kann ich nicht. Wenn ich das nämlich tun würde, dann würdest du mich daran festmachen und für ein genaues Datum garantieren kann ich nicht. Bald, die Scheibe wird bald erscheinen. Wenn du es noch genauer wissen willst: bevor ich 50 werde, was in einem Jahr der Fall sein wird.

MF: Das genügt mir. Dann kommen wir zur letzten Frage: Was hat Al Pitrelli neben dem TSO so vor?

AP: Trouble as usual!

MF: Danke für diese gehaltvolle Antwort!

AP: Nein wirklich! Da gibt es keine anderen Pläne als das TSO. Das ist ein Vollzeit-Job, wie ich dir vorher schon schilderte. Und wenn das mit Europa klappt, was wir alle sehr hoffen, dann wird es noch knapper mit der Zeit. Das TSO ist meine Haupt-, Neben- und Freizeitbeschäftigung und ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen.