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Rebellious Spirit
Diesen Jungs könnte die Welt gehören! Mit ihrem Alter zwischen 17 und
20 Jahren, der Unbekümmertheit der Jugend, einem geilen Sleaze-Appell,
der an alte Mötley Crüe und Skid Row erinnerte und einem Sound, der
irgendwo zwischen Enuff Z'Nuff und Pretty Boy Floyd lag, wurde die
Müdigkeit locker aus den alkohol-geschwängerten Körpern der ersten
Besucher gespielt. Wenn das Quartett sich jetzt noch mehr bewegt und
die Zeit, welche sie nicht für den Chorgesang benötigt am Mikrofon
festklebt und die Songs noch eine Spur griffiger werden, könnte aus
dem deutschen Haufen etwas ganz Grosses werden. Der Weckruf verhallte
nicht klanglos in Balingen und Rebellious Spirit bedankten sich artig
dafür, dass sie die Möglichkeit erhielten auf diesem Festival zu
spielen, wo sie erst kürzlich noch selber in der ersten Reihe standen.
Mit coolen Ansagen «…ich hatte noch nie so viel Spass morgens um Zehn!
Zumindest ich nicht…», oder «…der nächste Song ist für die heissen
Mädels…», hatten sie die Lacher auf ihrer Seite. Die Coverversion von
Mötley Creas «Wild Side» hätten sich die Band allerdings sparen können,
der ging doch ziemlich in die Hosen. Ansonsten, Daumen rauf! (tin)
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Alpha Tiger
Wer in drei Teufels Namen sind Alpha Tiger? Ich kläre mal kurz auf:
Deutsche Jungspunde, die sich am Heavy Metal von Iron Maiden, gepaart
mit etwas Blind Guardian und einem Schuss Judas Priest, versuchen.
Dabei kommt von der instrumentalen Fraktion der Band eine recht geile
Mischung raus, bei der natürlich auch die zweistimmigen Gitarrenriffs
und –Soli nicht fehlen dürfen. So weit, so gut, doch nun kommt leider
der negative Part: Die Vocals. Zwar verfügt Sänger Stephan Dietrich über
ein recht kraftvolles Organ, setzt dieses jedoch zum Leidwesen meiner
geplagten Ohren fast ununterbrochen in solch schwindelerregenden Höhen
ein, dass mir übel wird. Als Entertainer ist der Mann hinter dem Mikro
wirklich erstklassig, da könnte sich manch einer mit wohl bedeutend
mehr Bühnenerfahrung eine dicke Scheibe abschneiden. Aber bitte, bitte
holt diesen jungen Mann vom Glockenturm herunter und lasst ihn
mindestens eine Oktave tiefer singen! Dann würde sich das Ganze nämlich
schon viel besser anhören und die dauernd hohen Töne würden nicht mehr
so nerven! Ansonsten wäre die Truppe nämlich gar nicht so schlecht: Das
Bühnenoutfit ist unter den einzelnen Musikern passend aufeinander
abgestimmt und in den Farben gelb/schwarz gehalten. Auch das Drum und
die Gitarren sind passend dazu gelb mit schwarz. Bewegung wäre auf der
Bühne auch vorhanden, die Jungs gaben nämlich mächtig Gas! Und
musikalisch wären die Ansätze wirklich geil: Drückender Sound - gut
gespielt - schöne zweistimmige Gitarrenläufe…, wenn der Gesang dazu
noch passend zum Rest daher käme, könnte es eines Tages vielleicht
klappen mit dem Durchbruch! (nic)
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Hell
So gross die Freude über die Teilnahme von Hell war, so kacke fand ich
den viel zu frühen Slot von 11.45 Uhr bis 12.30 Uhr. Das hiess auf dem
Papier eine eh zu mickrige 45 Minuten Show und netto, mit etwas
Schwein, knapp über vierzig! Somit war absehbar, dass der ganze Set vom
aktuellen Album «Human
Remains» bestückt würde und so kam es denn auch. Sänger David Bower,
traditionell mit Dornenkrone und Headset-Mikrophon ausgestattet,
zelebrierte danach den erwartet theatralischen Auftritt mit seinen
Kollegen, deren Gesichter alle weiss geschminkt waren. Diese Maskerade
sah mittags um zwölf dann aber nicht wirklich passend aus. Wichtiger
war natürlich die Musik und die kam dann zum Glück mit ordentlich
Schmackes daher. Noch im Fotograben stehend, verpasste ich so zu sagen
den Knaller «On Earth As It Is In Hell», den ich eigentlich viel
lieber, draussen in den Fans stehend und ein Hell-Tourshirt tragend,
hätte durchbangen wollen. Derweil zog Master Bower seine Show ab und
auch wenn sicher nicht alle mit seiner Art von Gesang was anfangen
können, so nahm der Zuspruch, sprich Applaus mit jedem mehr gespielten
Stück (zum Beispiel auch «The Quest») laufend zu. Die Einlage mit der
Selbstgeisselung war nebst dem Kunstblut von viel Gestik und Pathos
begleitet. Das gehört freilich zu einer Show von Hell und ich wünsche
mir, nebst einer hoffentlich guten weiteren Scheibe in absehbarer Zeit,
bald einmal in den Genuss einer Headliner-Show zu kommen, und dann aber
bitte nicht vor Mitternacht! (rsl)
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Angel Witch
Eine weitere alte Band, die kam, spielte und das Publikum enttäuschte!
Klingt hart, war aber so! Denn was von Angel Witch in Erinnerung
bleiben wird, ist die Bandhymne „Angel Witch“. Der Rest wird wohl
schnell durch neue, herausragendere Erlebnisse als dieser Auftrag
überlagert werden. Aber so schlimm ist das nicht, denn Bands mit
durchschnittlich gutem Songmaterial und einem lahmen Stageacting gibt
es auch bei den heutigen neuen Bands mehr als genug. Wieso also Angel
Witch? Vielleicht weil sie zwischendurch mit ihrer leicht diabolischen
Stimmung doch noch zwei, drei Punkte holen konnten und beim Instrumental
zeigten, dass da neben dem einzigen Hit durchaus Potenzial gewesen
wäre. So aber driftete dieser Auftritt in eine ähnliche Liga ab, wie es
einst ein Kollege während eines „legendären“ Steppenwolf-Konzertes
ausdrückte: „Eigentlich würde es reichen, wenn die Band auf die Bühne
kommt, drei Mal „Born To Be Wild“ spielt und dann wieder verschwindet“.
Hart, aber eine Aussage mit wahrem Kern! (rog)
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Morgana Lefay
Die Schweden um Sänger Charles Rytkönen versanken seit dem letzten
Album "Aberrations Of The Mind" so ziemlich in der Versenkung, ist es
doch immerhin sechs Jahre her, dass sie im Studio kreativ waren. Ihr
charismatisches Auftreten haben sie dadurch jedoch nicht verloren, und
so kamen die fünf Männer cool und souverän auf die Bühne, nahmen ihre
Plätze ein und legten mit einer Kraft los, die einen schier umblies.
Für Fans der besonderen Spielart von Morgana Lefay, füllte sich die
Atmosphäre durch Knaller wie "Master Of The Masquerade" oder "Hollow"
mit einem Knistern und einer unvergleichbaren Magie. Wie nicht anders
zu erwarten war, und wie es auch anders nicht hätte sein dürfen,
verabschiedete sich die Band mit dem legendären "Maleficium" vom
Publikum und hinterliess Gänsehaut und zufriedene Gesichter. (mya)
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Sanctuary
Zu den noch aktiven Zeiten von Nevermore hätte wohl kaum jemand auch
nur einen Pfifferling darauf gewettet, dass Sanctuary eines Tages
wieder zurück kehren würden. Die Gegenwart lehrt uns hingegen etwas
anderes und einmal mehr hat das bekannte Zitat „sag niemals nie“ voll
ins Schwarze getroffen. So erfreulich
diese Geschichte nun auf der einen Seite auch ist, so betrüblich muss
man gleichzeitig konstatieren, dass es Nevermore so schnell wohl, wenn
überhaupt (trotz dem eben erwähnten Zitat!), nicht mehr geben wird.
Mitunter dafür verantwortlich ist/war Sänger Warrel Dane, der in Sachen
Drogen- und Alkoholproblemen kein gutes Händchen hatte und zuletzt,
leider muss man sagen, ein Schatten seiner selbst war. So mischte sich
die Vorfreude über die Reunion von Sanctuary mit der Sorge um den
Gesundheits- und Gemütszustandes des Frontmannes. Obwohl Warrel dann
insgesamt etwas fahrig wirkte, war seine Stimme weitgehend da und so
kam es dann wirklich dazu, dass man einen Grossteil von «Refuge Denied»
(1988) und den einen oder anderen Song von «Into The Mirror Black»
(1990) wie «Future Tense» und «Taste Revenge» geniessen konnte. Dazu
kam unter anderem mit «Frozen» auch ein neuer Song, der damit vorweg
nahm, dass in Bälde mal ein neues Studio-Album erscheinen wird. Ausser
dem gewinnbringenden Zuzug von Gitarrist Brad Hull (Ex-Forced Entry)
stand zudem die Ur-Formation der Amis auf der Bühne, was der
Reunion-Brutstätte BYH!!! in Balingen ein weiteres Highlight bescherte.
(rsl)
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Rage
Das Rage-Trio hatte heute gegen einen unberechenbaren Feind zu kämpfen,
der vor allem auf Hart-Plätzen keine Gnade kennt: Die Sonne oder aka
die Hitze. Denn trotz tollem Set und guter Bühnenpräsenz war das spätnachmittägliche
Publikum irgendwie schlapp. So wurden selbst die Publikumschöre bei
„Higher Than The Sky“ zur (fast) peinlichen Lachnummer. Unsereins hatte
die Möglichkeit, sich an den Schatten zu verziehen und das Konzert,
versteckt vor dem mächtigen Spielverderber, zu geniessen. Und das
Gehörte überzeugte durchaus. Neue Kracher des noch aktuellen Albums wie
„Twenty One“, „Forever Dead“ oder das an Vater des Bassisten und Sängers
gerichtete, bitterböse „Feel My Pain“ passten gut in das mit
Klassikern gespickte Best-Of Set. Bemerkenswert war auch, dass das Trio
weit mehr Druck und Spielfreude zeigte, als manches Quintett. Zu
„Refuged“ kamen Bassist Peavy Wagner und Gitarrist Victor Smolsky auf
den Laufsteg, um mit einem „Hey-Spiel“ das Publikum anzufeuern. Die
Band verzichtete wohlweislich darauf, einen Vorgeschmack auf das neue
Lingua Mortis-Album zu geben, da dafür ein ganzes Orchester notwendig
gewesen wäre. Dafür überzeugten sie mit purem Heavy Metal. Das finale
„Soundchaser“ hallte jedenfalls noch lange nach. (rog)
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Thunder
Sie sind wieder da und haben zum zweiten Mal den Rücktritt vom
Rücktritt vollzogen. Die englischen Thunder luden zum Mitklatschen,
Mitsingen, Mittanzen und Mithüpfen ein. Interessanterweise erklang nach
dem Intro von AC/DC «Thunderstruck», der eigentliche offiziell letzte
Song einer jeder Thunder-Show, als Opener. Mit «Dirty Love» startete der
Fünfer durch und legte die
Marschroute für die kommenden 60 Minuten gleich fest. «River Of Pain»
und «Higher Ground» standen dem in Nichts nach und mit «Low Life In
High Places» wurde der immer grösser werdende Besucher-Chor in Balingen
noch lauter. Mit Ansagen wie «…this is shit, can you do it better?
That's your last chance», trieb Sänger Danny seine Getreuen immer von
Neuem an und konnte nach «I Love You More Than Rock'n'Roll» einen
Durchmarsch mit Siegesprämie verbuchen. Die Engländer rockten ohne
Ende, spielten dabei gewisse Parts länger als gewohnt und mussten am
Schluss sogar einen Song opfern, damit sie ihre Spielzeit nicht
überzogen. Thunder waren an diesem Festival auch die erste und einzige
Band ohne grosses Backdrop! «Let the music do the talking!», war das
Motto und so sicherten sich die Jungs den Titel als beste Rock-Band an
diesen beiden Tagen. Selbst der weibliche japanische Fan, welcher in
der ersten Reihe mit dessen Schönheit die männlichen Fans verzückte und
dem Gesangstalent die Band verzauberte, schien sich nach diesem Konzert
sicher zu sein, dass Thunder in dieser Form kaum zu schlagen sind. Tja
und wer ein so tolles Gitarrengespann in seinen Reihen stehen hat, darf
zu Recht behaupten, dass Ben Matthews und Luke Morley zu den
Unterbewertesten ihres Fachs gehören! (tin)
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At The Gates
Nach der brillanten Hardrock-Gala von Thunder fiel der stilistische
Wechsel hin zu At The Gates fast schon zu brutal aus. Des Weiteren
standen die schwedischen Death Metaller, wie Stunden zuvor Hell schon,
viel zu früh auf der Bühne. In der Heimat beim „Sweden Rock“ war es
gerade anders herum, denn da gehörten sie zu den letzten Bands des
dritten Festival-tages. Was ich demzufolge im hohen Norden schon zu
Gehör bekam, haute mich hier nicht wirklich aus den Socken. Somit waren die
Erwartungen hier in Balingen eher gedämpft und das Fazit war
schliesslich das Gleiche: mehrheitlich ziemlich gleichförmige
Todesstahl-Mucke, teilweise ergänzt mit melodischen Elementen.
Technisch gab es nichts auszusetzen und es gab auch einige Reaktionen
auf das Gedöns der Schweden. Ich fand die Chose schon bald ziemlich
langweilig, was sicher auch verstärkt damit was zu tun hatte, dass
meine Lauscher immer noch auf den zuvor gehörten Rock-Hurrican von
Thunder geeicht waren. Hätte man an dieser Stelle jedoch eine Band
namens Bolt Thrower verpflichtet, hätte das ganz anders ausgesehen und
letztlich hätte man an dieser Stelle eben Hell ins Billing hieven
sollen. Mir ist eigentlich heute noch schleierhaft, warum At The Gates
als drittletzte Band des zweiten, sprich ganzen Festivals gebucht
wurden. (rsl)
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Iced Earth
Einen der Höhepunkte dieses immer wieder grossartigen Festivals
bildeten ganz klar Iced Earth. Wie schon damals vor neun Jahren nahmen
sie die Bühne voller Enthusiasmus in Beschlag. Bandboss Jon Schaffer
blieb eher im Hintergrund und überliess seinem aktuellen Sänger Stu
Block das Zepter. Dieser wiederum bewies, dass er sehr gut mit dem
Publikum umgehen kann und durchaus fähig ist, die grossartigen Songs
dieser besonderen Band stimmlich überzeugend rüber zu bringen.
"Dystopia" war als Opener sehr gut gewählt, und auch das eher
melancholische "I Died For You" wurde perfekt im zweiten Drittel der
Show angesiedelt. Bei "Watching Over Me" bat Stu Block um besonders
lautstarke Unterstützung der bis dahin schon begeistert mitsingenden
Fans, da seinem Bandbruder Jon Schaffer dieser Song sehr viel bedeutet,
hat er ihn doch für einen verstorbenen Freund geschrieben hatte. "Ihr könnt
auch weinen, wenn ihr wollt", fügte er noch hinzu, bevor er mit seinem
wirklich überzeugenden Gesang in die ersten Gitarrenklänge einstimmte.
Den Abschluss bildete der starke Song "The Hunter", bei dem all die
begeisterten Leute vor den Bühne Iced Earth nochmal so richtig
abfeierten. (mya)
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Accept
Auch wenn Saxon am Freitag einen rundum sensationellen Auftritt
hinlegten, die spartanische Bühnendekoration und die unglaubliche
Power, die Accept in die Balinger Abendsonne pfefferten, war
phänomenal. Von der ersten Sekunde versohlte der Fünfer dem
dichtgedrängten Publikum den Hintern nach Strich und Faden! Mit einer
coolen Lichtshow und einem, wie schon erwähnten, sehr simplen
Bühnenaufbau (eine einzige fette Marshall-Wand!) setzten die Herren das
Augenmerk auf die Präsentation der Musiker und die Songs. Ob es das
Dauergrinsen von Herman Frank war, die Gestik und Mimik von Wolf
Hoffmann, die wilde und ungezügelte Performance von Peter Baltes, die
arschtighte Präzision von Stefan Schwarzmann (spielte mit einer
schwarzen Krawatte) oder
das Panter-like Auftreten von Mark Tornillo, der mit seinem Biker
Outfit dem Ganzen einen neuen Anstrich verlieh, es war einer jener Gigs,
der wie ein Düsenjet über dich hinweg fegt, nach gefühlten wenigen
Sekunden die letzten Töne aus den Ohren klopft und mit einem breiten
Grinsen «WOW!» sagen lässt. Die knapp 90 Minuten gingen wie im Flug
vorbei. «Dankeschön! Guten Abend Balingen. Is this Stalingrad?» lautete
die Begrüssung von Sänger Mark, der mit grossen Worten geizte, dafür
der Musik den Vorrang gab. Die Gitarrenfront stand wie eine Mauer auf
der Bühne, sei dies zu dritt, beim Duell zwischen Bassist Peter und
Wolf («Bulletproof»), oder den beiden Gitarristen Herman und Wolf
(«Fast As A Shark»). Wie in den alten Zeiten machten die Jungs keine
Gefangenen und zelebrierten das Accept-Ballett. Herausragend war einmal
mehr die Bühnenshow von Mister Baltes. Unglaublich, wie viel er rannte,
bangte oder das Publikum animierte! Als Gag fächerte Mark seinem
Viersaiter bei «Pandemic» Luft zu… Und wenn wir schon bei der Setliste
sind, und das ist wirklich der einzige Kritikpunkt… Es wurde kein
einziger Song von «Russian Roulette» gespielt und das geht gar nicht!
Waren auf dieser Festival-Tour zumindest zwei Tracks davon enthalten
(«Aiming High», «Monsterman»), so fehlten diese heute Abend in Balingen.
Ansonsten konnte der Fünfer spielen, was er wollte, die Fans frassen
den Jungs aus den Händen. Die ganz grossen Momente, wie nicht anders zu
erwarten, waren «Princess Of The Night», «Metal Heart» und «Balls To
The Wall», mit dem auch der Set beendet wurde. Davor tummelten sich
«Hung, Drawn And Quartered», «Restless And Wild», «Losers And Winners»,
«Breaker», «Up To The Limit» (welcher die enthusiastische Stimmung nach
«Princess Of The Dawn» locker halten konnte!), oder «Teutonic Terror».
Als grosser Moment entpuppte sich auch einer der neueren Songs, nämlich
«Pandemic», der sich mit seinem Groove locker zwischen «Up To The
Limit» und «Balls To The Wall» einreihen konnte. Accept waren der
amtliche und ehrenvolle Headliner und beendeten ein erneut tolles «Bang
Your Head!!!_Festival». Die Bands 2013 waren in meinen Augen gesamthaft
gesehen die Interessanteren, auch weil die beiden Headliner 2013
bedeutend mehr hergaben! (tin)
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In der Halle am Samstag (2.
Tag)
Raven
In der Halle starteten Raven los. Es ist immer
wieder unglaublich ,mit welch schierer Power das Trio jede Stage zu
einem kleinen Leichtathletikstadion oder zur Rennstrecke macht. Mit
einer Setliste die mit «Take Control», «Live At The Inferno» und «All
For One» startete, kann man nichts falsch machen. Auch wenn Gitarrist
Mark Gallagher an Körperfülle zugelegt hat, seinem Bewegungsradius tat
dies keinen Abbruch.
Im Gegenteil, schon nach wenigen Minuten tropfte der Schweiss von
seinem Körper und der Gitarrist knallte sich immer wieder sein
Arbeitsinstrument auf den Kopf. Wie ein wildes Tier rannte der Blonde
auf der Bühne rum und es grenzte an ein Wunder, dass er nicht mit
seinem singenden und Bass spielenden Bruder John zusammen stiess. Ein
kabelloses Mikrofon liess den Bassisten frei bewegen und so nützte auch
dieser seinen Freiraum nach Belieben aus. Die Power, die noch immer von
diesem Trio ausgeht, ist unglaublich! Fett, punktgenau und mit einer
Urgewalt, welche diesen «Athletic Metal» zu etwas ganz Besonderem
machten. Die gut gefüllt Halle ging steil, schrie sich die Seele aus
dem Leib und feierte das Trio ab. Der Refrain von «Rock Until You Drop»
konnten die Canucks getrost den Besuchern überlassen, und selbst Geoff
Thorpe und Larry Howe (Vicious Rumors), nickten anerkennend mit einem
«Wow!» auf den Lippen. (tin)
Bei den Auftritten von Crematory und Exumer war keiner von Metal
Factory dabei...
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