Den Anfang machten an jenem Samstagabend die Japaner Gyze.
Leider kann ich nicht wirklich viel über den Auftritt sagen, da ich
etwas später beim Hall Of Fame eintraf und die Band schlussendlich
nur hörte und nicht sah. Aber mit ihrer Mischung aus Children Of
Bodom und DragonForce schienen die Jungs aus dem Land der
aufgehenden Sonne sehr gut angekommen zu sein, zumindest liessen die
Zuschauerreaktionen darauf schliessen. Wie ich sah, konnten Gyze nach
ihrem Gig auch einige Scheiben am Merchandise Stand loswerden, also
hat sich der Trip für sie definitiv gelohnt.
Majesty Dass sich Majesty mit ihren letzten
Alben ein ganzes Stück von ihren True Metal Anfangstagen wegbewegt
haben und hauptsächlich auf neueres Material setzten, tat der
Stimmung im immer voller werdenden Hall Of Fame nicht den
geringsten Abbruch. Ganz im Gegenteil, denn Sänger Tarek und seiner
Truppe steht die melodiösere Ausrichtung auf ihrer aktuellen Scheibe
«Rebels» ausserordentlich gut, und so sind sie auch für ein breiteres
Metal Publikum deutlich interessanter geworden. Dies merkte man an
der grandiosen Laune, die Majesty von der Bühne aus direkt auf die
zahlreich und lautstark feiernden Fans übertragen konnten. Leider
gab es mit «Hail To Majesty» nur einen Song ihrer ersten EP und
nichts vom ersten Album «Sword & Socery» zu hören, aber man kann
sagen, dass die sieben gespielten Songs von «Rebels», darunter «Die
Like Kings», «Rebels Of Our Time», «Across The Lightning» und
«Fighting Till The End» allesamt hervorragend ankamen und zeigten,
dass sich Majesty auf dem richtigen Weg befinden. Ich bin mir
sicher, nach dem Auftritt waren sich alle einig, einen besseren
Anheizer hätten Battle Beast garantiert nicht finden können.
Battle Beast War die Stimmung bei Majesty schon
grossartig, muss man einfach sagen, dass Battle Beast das Hall Of
Fame in Schutt und Asche legten. Von Anfang an hatten die Finnen das
Publikum fest im Griff und zeigten, dass sie mit jeder Tour und
jedem Gig immer professioneller geworden sind. Mit ihrem
bärenstarken Album «Bringer Of
Pain» im Gepäck wirkte die Band
extrem sicher und selbstbewusst und bewies einmal mehr, warum sie
als echte Hitmaschine gilt. Angefangen mit dem fantastischen
«Straight To The Heart» über Hits wie «Black Ninja», «Bastard Son Of
Odin», «Touch In The Night», «Into The Heart Of Danger», «Familiar
Hell» und «Enter The Metal World», bis hin zum abschliessenden
«Beyond The Burning Skies», es wurde gefeiert, gesungen und der
Abend zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht. Sängerin Noora war
wie gewohnt bei bester Stimme und röhrte sich durch das knapp eineinhalb
Stunden dauernde Set als gäbe es kein Morgen, wohingegen ihre
Mitmusiker mit dem verfügbaren Platz auf der Bühne auskommend, auf
ihre sympathische, zurückhaltende Art für einen druckvollen Sound
sorgten. Zum Schluss muss man sagen, haben die gespielten neunzig Minuten
irgendwie nicht ganz gereicht, denn Battle Beast hätten gut und
gerne noch eine Stunde drauf packen können. Genug Material dafür
hätten sie mittlerweile, und ihre Fans wären da sicherlich sehr
dankbar für gewesen. Wenn die Finnen so weitermachen und noch
weitere Alben vom Kaliber «Bringer Of Pain» rausbringen, wird ihnen
solch ein Club wie das Hall Of Fame über kurz oder lang zu klein
werden, und sie müssen auf grössere Locations ausweichen. Auch wenn
solche Clubgigs immer noch die beste Atmosphäre bieten, wäre es
Battle Beast von Herzen zu gönnen, wenn sie diesen Sprung schaffen.
Fazit: Ein randvolles Hall Of Fame bot mit einer sagenhaften
Atmosphäre einen klasse Konzert Abend mit drei Bands, die die
Zuschauer absolut begeisterten. Und nicht nur die tolle Location
machte dieses Konzert wieder einmal zu einen echten Erlebnis,
sondern auch das wie gewohnt mehr als freundliche Personal, von der
Eingangstür bis zur Bar, machte einem den ganzen Aufenthalt so
angenehm wie nur möglich.
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