Live - Review: Great White -  Shakra                                    
19. April 2000 Z-7 Pratteln
by Chris Cozzatty
 
Zum dritten mal innerhalb eines halben Jahres, waren Great White angekündigt. Die Tour vom November 1999 wurde abgesagt, da das aktuelle Album (Can’t Get There From Here) in den USA so erfolgreich war, dass das amerikanische Label verlangte die US Tour zu verlängern. Die Tour vom Februar 2000 wurde nach dem ersten Gig in Madrid abgebrochen, da der neue Gitarrist Mathew Johnson, der wenige Tage zuvor den Mitbegründer der Band Mark Kendall ersetzt hatte , die Songs einfach noch nicht beherrschte.

Daher waren die Erwartungen der Fans hoch , doppelt so hoch für die, die den sensationellen Gig im Alpenrockhouse ein Jahr zuvor miterlebten. Dass das Konzert im Z7 nicht besser werden würde, musste man schon im vorhinein annehmen, da die Bühne im Alpenrock viel niedriger ist und nicht eine Abschrankung den Abstand zur Band vergrössert.

Aber zuerst waren Shakra dran. Der ideale Opener, einfach immer wieder gut. Aber anstatt darüber zu berichten empfehle ich, schau Sie dir an, es lohnt sich! (Daten: siehe „Concerts")

Endlich war es soweit, Great White betraten, im leider nur ca. halbvollen Z7 die Bühne und legten gleich mit einem ihrer grössten Hits los, „Call It Rock’N’Roll" und das ist bei dieser, aus Huntington Beach , südlich von Los Angeles stammenden, Band nicht nur leeres Gerede! Jack Russell, der Sänger war erstaunlich fit und nützte die ganze Bühne für seine Show aus. Bekleidet war er unter anderem mit einem T-Shirt, mit einem Bild von sich, dem Titel seines Solo Albums „Shelter Me" und seiner Homepage Adresse: www.jackrussellmusic.com und einer Great White Mütze!

Schlag auf Schlag ging es weiter, mit den beiden Angel City-Covers „Face The Day" und „Can’t Shake It". Audie Desbrow, Drums und Michael Lardie, Guitars, Keyboards, die beide seit dem zweiten Album (1986) der Band dabei sind, leisteten hervorragende Arbeit, zwei grossartige und sympathische Musiker.

Weiter ging es mit einem „Slow" teil, für das die Band genauso bekannt und beliebt ist, wie für die härteren Songs. „Ain’t No Shame", ein Song des aktuellen Albums, „Lovin‘ Kind" und das Led Zeppelin-Cover „No Quarter". Danach verliess Jack und Michael die Bühne und Mathew übernahm die Vocals beim Jimi Hendrix-Cover „Vodoo Chile". Der Song wurde auch geschickt für das Drum Solo und Sean Mc Nabb’s Bass Solo genützt. Sean spielte dazu einen sechsseitigen Bass und bewies ein weiteres mal, dass er nicht nur was die musikalischen Qualitäten anbetrifft, sondern auch als Persönlichkeit in die Band passt, zu der er ja erst seit drei Jahren gehört. Mathew zeigte, dass er ein hervorragender Gitarrist ist, obwohl er eine hässlich violett/goldene Fender Stratocaster spielte! Leider hat er nicht annähernd die Ausstrahlung, die Mark Kendall hat und kann ihn somit nur teilweise ersetzen, obwohl er ein langjähriger Freund von Jack ist und auch auf dessen Solo Album zu hören ist.

Danach betrat Jack und Michael wieder die Bühne und gemeinsam spielten sie den Song „Mistabone", den sie seit langem wieder im Programm haben. Mit „Rollin‘ Stoned" war ein weiterer Song des aktuellen Albums an der Reihe und mit „Rock Me" der Song, mit dem sie die den grössten Erfolg hatten. Dann verliessen sie ein erstes mal die Bühne, kamen aber schon nach kurzer Zeit und unter grossem Applaus wieder zurück. Als erste Zugabe ertönte überraschenderweise „Desert Moon", das nicht auf der Setliste stand, (Danke Norbert, für die Setliste) und dann „Once Bitten Twice Shy", das Cover von Mott The Hoople, die eigentliche Great White Hymne, für das sie schon für einen Grammy nominiert waren! Ein weiteres mal verliessen sie die Bühne und kamen wieder zurück, um „Wooden Jesus", der dritte Song des Sets , der vom „Can’t Get..." Album stammt, zu spielen. Zum letzten mal an diesem Abend verliessen sie unter tosendem Applaus die Bühne und ein toller Gig war zu Ende

Von so einer grossartigen Band möchte man natürlich immer noch mehr hören, aber da sie die grossen Hits ohne Ausnahme gespielt haben, muss man zufrieden sein. Einzig beim „Slow" Teil habe ich „Old Rose Motel" und „Save Your Love" vermisst und ein anderer Zeppelin Song währe eine überlegung wert gewesen. Aber unter dem Strich ein tolles Konzert einer geilen Rock’N’Roll Band und da sie im Herbst nochmals spielen ein absolutes muss, sie wieder zu sehen. Oder wie es die Band selber ausdrückt: Rock’N’Roll’s a trip, not a destination, see ya at the next stop!