Livereview: Implore - Fuck You And Die - Omnicide - Pighead

16. Mai 2016, Zürich - Dynamo Werk 21
By Natalia N.
Im Wonnemonat Mai fand im Club Dynamo Werk 21 eine wunderbare Veranstaltung statt, die für Liebhaber der Extremmusik durchgeführt wurde. Am meisten hat mir gefallen, wie die Konzertveranstalter darüber geschrieben haben. Also, das war: „Retrogression Monday. Explosive, homogeneous blend of Brutal, Slam & Tech Death Metal with a crusty Topping“. Nun, wie konnte ich nicht nicht gehen? Das war eindeutig etwas für mich, möchte ich vor allem eben dieses „Crusty Topping“ fühlen. Die Headliner-Band aus Deutschland war Implore, welche versuchte, im Stil von Blackened Death Metal/Grindcore/Crust zu spielen. Natürlich war es interessant, solch einen extremen Mix zu hören! An diesem Abend waren ausser Implore solch anerkannte Extrembands wie Pighead und Fuck You And Die aus Deutschland auf der Bühne sowie Omnicide aus der Schweiz vertreten.

Pighead

Etwas vorauseilend möchte ich sagen, dass ich nach diesem Konzert den starken Eindruck hatte, dass ich ein kleines Festival besuchte. Und dieses Mini-Festival eröffneten Pighead. Ich möchte gleich den Sänger der Gruppe, Philipp Heckel, loben, der erst im Jahr 2014 der Band beigetreten ist. Dank ihm hat die Truppe eine auffällige Individualität erworben. Die gesanglichen Fähigkeiten von Philipp sind sehr breit, und ich hoffe, dass die Gruppe seinem Talent eine grössere Verwirklichung ermöglicht. Sie fuhren schon um halb sieben mit Blastbeats auf, aber das Publikum schien nicht verstanden zu haben, dass das Konzert bereits begonnen hat. Zum Anfang des Auftritts von Pighead gab es in der Halle nicht mehr als fünf Leute. Die Musiker lachten, als sie eine leere Halle vorfanden, trotzdem begannen sie ihren Auftritt mit Enthusiasmus. Doch am Ende des Auftritts standen immerhin etwa 30 Leute im Raum. Trotz der Tatsache, dass es die erste Band war, haben die Jungs ein ziemlich grosses Set gespielt, das aus zehn sehr mächtigen Tracks bestand. Pighead gaben sofort zu verstehen, dass sie keine Anfänger auf der Bühne sind (sie existieren seit 2007). Im Allgemeinen hatten sie gezeigt, dass sie sich in einer guten Konzertform befinden, was leider sehr schwierig ist, dies mit Bildern wiederzugeben. Glaubt mir, bei solch schwierigen Lichtbedingungen habe ich seit Langem nicht mehr gearbeitet. Die Besucher befanden sich in der Dunkelheit, und in der Mitte der Halle wurde eine seltsame Lampe aufgehängt, die die Augen blendete und beim Fotografieren störte. Nun ja, bei solch extremen Konzerten muss das Licht wahrscheinlich auch extrem sein.

Omnicide
Um halb acht erschienen die Schweizer Omnicide auf der Bühne. Ich möchte sofort sagen, dass ihr Musikmaterial wirklich eine hohe Wertschätzung verdient hat, weil es recht harmonisch Brutalität und Musikdarbietung vereinbart, was mir sehr gefällt. Ich fühlte, dass die Band jedem Teilnehmer die Möglichkeit gibt, sein Potenzial in voller Grösse zu realisieren. Besonders über das Gitarristen-Duo war ich erfreut. Einer von ihnen ist der zweite Sänger. Die Jungs haben auch ganz unterschiedliche Gesangstücke. Zudem ist die hervorragende Arbeit des Bassspielers zu erwähnen. Ich möchte auch hinzufügen, dass das Interesse der Gruppe an Sozialproblemen, was aus ihrer Lyrik offensichtlich wird, mir sehr imponiert. Solch ein thematisches Eingehen ist eher für die Thrash-Genre charakteristisch, aber diese Jungs konnten auch ihren Intellekt zeigen. In den Pausen zwischen den Songs haben sie die Soundtracks mit konzeptionellen philosophischen Texten abgespielt. Die Diskografie der Gruppe wurde vor Kurzem mit einem neuen Album ergänzt, deswegen hat der Sänger viele neue Songs mit Begeisterung angekündigt. Ich bin wirklich sehr froh, dass ein würdiger Vertreter des Death Metal-Genres der Schweiz heute Abend spielte.

Fuck You And Die
Der nächste Auftritt hat mich wirklich amüsiert. Es geht darum, dass die Jungs von Fuck You And Die einen riesigen Sinn für Humor haben. Drei aus der Band Fuck You And Die sind die Teilnehmer einer sehr soliden und bekannten deutschen Black Metal-Band namens Der Weg einer Freiheit, die seit Langem von den Journalisten aus der musikalischen Umgebung verwöhnt ist. Wahrscheinlich aus diesem Grund lassen es die Jungs aus der Band Fuck You And Die ordentlich krachen. Beim Auftritt haben die Musiker ihre Instrumente miteinander ständig getauscht. Mal der Bassist, mal der Sänger nahm die Gitarre, mal stand der Bassist am Mikrofon und begann zu singen, bald verliess der Schlagzeuger sein Drumkit und hielt das Mikrofon während des ganzen Songs für den in die Band eingeladenen dritten Sänger. Kurz gesagt herrschte auf der Bühne ein richtiges Chaos und im Dynamo eine ausgelassene Fröhlichkeit. Die Band konnte sich die ultrakurzen Songs leisten, nach welchen sie sich scherzend vom Publikum verabschiedeten. Dann nahmen sie die Instrumente wieder freudvoll in die Hände und spielten weiter fort, als ob nichts geschehen wäre. Aber all dieses „Chaos“ störte keinesfalls das hochstehende Niveau der technischen Virtuosität, denn die Truppe aus Schramberg (D) spielt in der Tat Technical Death Metal, der jedem Fan dieses Genres gefallen wird. Und wenn wir die Anzahl der an diesem Abend gebildeten ungewöhnlichen „Duette“ berücksichtigen, so belegt man dafür sicher den ersten Platz. Der Auftritt genormte vierzig Minuten, aber die Zeit verging sehr schnell.

Implore
Gegen halb zehn tauchte die Halle in totale Dunkelheit, und alles war dazu bereit, dass die Headliner Implore auf der Bühne erschienen. Im Unterschied zu den vorangegangenen Bands hatten sie eine minimalistische Zusammensetzung, denn es sind nur drei Musiker. Traditionell nahm der Bassist die Stelle vor dem Mikrophonstand ein. Nachdem die ersten Riffs erklangen, wurde es allen klar: Die Lustigkeit ist nun definitiv vorbei. Es schien, als ob versucht wurde, den Sound der früheren Amebix nachzubilden, so dass die Sound-Effekte manchmal die Gitarrenmelodien und sogar Vocal-Parts übertönten. Nebenbei gesagt haben Implore vor Kurzem ihr zweites, abendfüllendes Album veröffentlicht, das von den Journalisten ziemlich hoch eingeschätzt wurde. Doch meiner Meinung nach steht es der deutschspanischen Gruppe noch bevor, an die Spitze der dekonstruktiven Musik zu stürmen, da den Jungs die punkige Zügellosigkeite ein bisschen fehlt. Die Musik erinnert eher an die besten Tracks des früheren Black Metal-Genres als an das Crust-Material. Allerdings sind die Geschmäcker verschieden, wie es allen bekannt ist. Ich möchte nur bemerken, dass ein Teil des Publikums solch ein Material nicht aushalten konnte und deshalb nicht so viele Leute in der Halle blieben. Aber das waren wirklich die standhaftesten Fans dieses Genres. Das waren nämlich dieselben „unbeugsamen Nägel“! Also, wünschen wir Implore noch mehr solch treue Fans zu haben!