Livereview: J.B.O. - Hämatom
21. März 2007, Zürich-Airport, Alpenrock House
By Crazy-Beat
Ich glaube, bereits zum vierten Male besuchten uns die Spassmetaller im Alpenrock. Nachdem ja der Wettergott den Auftritt vom Januar gründlich auf Eis gelegt hatte, klappte es beim zweiten Anlauf, und ein sehr gut gefülltes Alpenrock konnte es kaum erwarten, die Erlanger Bande auf der Bühne zu sehen. J.B.O. sind eine der Bands, die man hundertmal gesehen haben kann, die aber erstens nie langweilig werden und zweitens jedes Mal, wenn man sie live sieht, ein völlig anderes Programm zocken. So bekamen die Fans einige seltene oder gar noch nie gehörte Songs um die Ohren gehauen, was den Gig der rosa Armee-Fraktion nur noch freudiger gestaltete.

Den Abend eröffneten die Deutschen Hämatom, die irgendwie nicht so richtig begeistern konnten mit ihrem optischen Aussehen à la Slipknot und ihrem selbstbetitelten Stil ‚Musik voll auf die Mütze’. Verbraten wurden unter anderem Songs wie „Ene mene Miste, es rappelt in der Kiste“ oder so ähnlich. Auch „Häschen“, bei dem der Sänger einen in ein Hasenkostüm gezwängten Typen verprügelte, war nicht wirklich gut. Auch der Gesang war eigentlich eher langweilig, einzig die Leistung des wirklich guten Drummers sei hier noch zu erwähnen.

J.B.O., heute in schwarz gekleidet, starteten mit „Rock Muzik“, dem Opener der neuen EP, gefolgt von der Bandhymne schlechthin „Verteidiger des Blödsinns“. Die Band war in sehr gute Spiellaune, und das spiegelte sich natürlich im Publikum wieder, das dadurch ebenfalls in bester Stimmung war. Weiter ging es mit „Walk With An Erection“ und dem selten gehörten „Keine Lust“. Das ebenso selten vorgetragene „Wem nutzt das schon“ kam auch sehr gut an, ebenso die coolen Sprüche, die Vito und Hannes traditionsgetreu zum Besten gaben, einfach herrlich. Danach folgte der legendäre ‚Medtl Gschdanzl’ mit laut Hannes extra fürs Alpenrock gedichteten 2 neuen Strophen, wobei die Nazis kräftig auf die Schippe genommen wurden. Nach „Bums Bums Bums“, bei dem Ralph eines seiner ca. 10 Biere, die er während der Show vernichtete (ja ja, auch der Ralph kriegt langsam ein Bierbäuchlein hähähä) mit einem Schweizer Bier tauschte, folgte das hochlyrische Lied „Sie-Ben“ von der neuen EP. „König von Deutschland“. „Glaubensbekenntnis“ und das akustische „Du liebst mich nicht mehr“ wurden ebenfalls abgefeiert. Beim darauf folgenden Medley „La Ichobein“ (das ja bekanntlich jedes Mal anders klingt, lieferten sich Vito und Hannes ein cooles Gitarren-Duell, das dann in ein kurzes, aber geiles Drum-Solo von Wolfram überging und mit „We Will Rock You“ endete.

J.B.O. sind einfach einmalig, klasse. Ebenso erwähnenswert: Der geile Wortspiel-Song „Du bringst mich um“, das obergeile „Der Spatz in der Hand“, auch sehr selten live zu hören, und das nur live vorgetragene „Danke“, das ja laut Hannes nicht auf CD gebannt werden darf. Das reguläre Programm wurde beendet mit „Schwanzvergleich“, Die „Schlümpfe“, auch zum Teil mit neuen Strophen, meinem Lieblings Song „Arschloch und Spass dabei“ und noch ein „Playboy-Bolle-Ejacuatio Praecox Medley“. Als erste Zugaben wurde das obligate „Ein guter Tag zum Sterben“, bei dem die ganze Halle mitsang, und „J.B.O.“ gezockt. Nach gewaltigen ‚Zugabe!’-Chören kehrten die Verteidiger nochmals zurück und gaben „Wir ham ne Party“ und „Ein Fest“ zum Besten. Danach verstummten die Rosa Verstärker endgültig, leider. Aber die Verteidiger des Blödsinns haben wie immer ein rosa eingefärbtes Alpenrock und viele zufriedene Fans zurückgelassen.