Vor einer Weile hatte ich das Vergnügen und durfte eine Review
über die erste CD der Basler Band Scush schreiben. Da die Jungs
bereits auf der Platte überzeugten, ist es nicht verwunderlich, dass
ich mir diesen Live-Gig nicht entgehen lassen wollte, zumal das
Spektakel auch noch in meinen Nachbarsdorf statt fand. Also setzte
ich mich am Samstag auf meinen fahrbaren Untersatz und machte mich
auf den Weg nach Arlesheim. Beinahe am Ziel angekommen, bemerkte ich
wieder einmal, dass mein Orientierungsinn gleich Null ist und ich
verbrachte etwa eine viertel Stunde damit in einem knapp 9000
Seelen–Kaff den Domplatz und schliesslich den Eingang zum Open-Air
zu suchen. Leider war ich etwas zu knapp dran, befand ich mich doch
etwa zwei Stunden zuvor noch in Interlaken. Also schimpfte ich bei
Gelegenheit über den Stau auf unseren Strassen und hörte Scush
bereits spielen als ich immer noch mit der Eingangssuche beschäftigt
war.
Nach dem nun auch ich endlich den Weg zur Bühne gefunden hatte,
begannen die vier Jungs gerade mit dem Stück „Matrix“, welches auch
auf ihrer aktuellen CD „When Darkness Falls“ zu finden ist. Und es
erfreute das Musikerherz, dass sich das Stück live mit genau so viel
Energie dargeboten wird wie auf der CD. Und Energie hat nicht nur
die Musik von Scush, sonder auch die einzelnen Mitglieder. So
erinnerte vorallem Sänger Rocky an einen verrückt gewordenen
Gummiball, welcher sich wieder mal etwas „Auslauf“ verdient hatte.
Aber auch die Gebrüder Schelker (Gitarre und Bass) liessen es
krachen und forderten ihren Instrumenten und sich selber einiges ab
und liessen keine Zweifel daran, wie gut sie ihre Instrumente
wirklich beherrschen. Der ruhigste Eindruck von allen machte Fabian
an den Drums, wobei dieser Eindruck eher auf ein hohes Mass an
Konzentration zurück zu führen ist. Und obwohl es erst ihr 3 Konzert
war, bildeten die vier eine eingespielte Einheit und es war keine
Spur von Nervosität oder Unsicherheit zu sehen. Dies ist wohl auch
auf die Bühnenerfahrungen der einzelnen Bandmitglieder in deren
Vergangenheit zurück zu führen.
Im Verlaufe des Konzertes wurde klar, dass Scush während der Zeit
zwischen ihrem CD-Release und dem Konzert durchaus nicht auf den
Lorbeeren ausruhten, und so präsentierten sie ausser den Stücken
„Matrix“ und „Reconcile“ nur bisher
unveröffentlichte Songs. Ein
etwas gewagtes Unterfangen, da eher wenig Besucher den Weg nach
Arlesheim fanden und darunter wohl mehr „Nicht-Scush-Fans“ als Fans
waren. Dadurch liessen sich Scush jedoch nicht irritieren und
rockten dennoch die Bühne und zogen schliesslich, trotz ein oder
zwei Patzer zu Beginn des Konzertes, das Publikum in ihren Bann.
Meiner Ansicht nach eine grossartige Leistung, da Scush an diesem
Tag zudem auch noch als einzige Band das Metal-Genre vertrat. Leider
war das Konzert viel zu schnell zu Ende und was zurück blieb waren
viele Zugaberufe nach dem Konzert, ein beinahe Ausverkaufter
Merchandise-Stand am Ende des Abends und die Vorfreude auf ein
nächstes Mal, gespickt mit der Hoffnung auf etwas mehr Publikum.
Denn das würde man der jungen Band gönnen.
Setlist: 1. Opening Theme, 2. Chocked By Reality, 3. Smacked, 4.
Chainsaw, 5. Matrix, 6. Kick-Start My Heart, 7. Reconcile, 8. Still
Living, 9. I Stand Alone, 10. Fear, 11. Satisfy my Needs, 12.
Storm-Trooper
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