Livereview: Spock's Beard - Kino
20. März 2005   Z7
By Crazy-Beat
Am Sonntag, den 20. März, trafen sich erneut Liebhaber erhobener progressiver Musik im Z7 ein, um sich ein paar Stunden lang mit wirklich tollem Sound begeistern zu lassen.

Kino
Den Anfang machte die Band Kino, die ja vor Kurzem ihr Debüt veröffentlicht hat. Arena Gitarrist John Mitchell (der bei Kino ja auch für die Lead-Vocals zuständig ist) und seine Mitstreiter konnten vom ersten Augenblick an überzeugen und brachten ihr Material vom Werk "Picture" echt gut rüber. Man merkte einfach, dass da Profis am Werk sind. Songs wie "Picture" und das am Ende gespielte "Loosers day parade" klangen echt stark. Die "Kino's" heizten das Publikum wirklich gut an für die Bärte und konnten auf der ganzen Linie punkten.

Spock's Beard
Wer die "Beard's" schon mal live erlebt hat, der weiss, dass die Jungs um den quirligen Drummer und Lead Sänger Nick D'Virgilio etwas ganz Besonderes sind, und ganz sicher zur obersten Liga des Prog Rock gehören. Die Band startete ihr Set mit "A flash before my eyes" vom letzten Werk "Octane". Ein herrlicher Song, der alles abdeckt, was Spock's Beard ausmacht. Die Jungs waren extrem gut drauf und strotzten nur so vor Spielfreude. Es ist einfach fantastisch, der Band zuzusehen und zuzuhören. Ob zwischen den Songs angespielte Covers, die coolen Sprüche von Ryo, oder die immer wieder vorkommenden lustigen, kurzen Konversationen der anderen Bandmitglieder. Es gab viel zu lachen an diesem Abend im Z7. Das bei "NWC" eingebaute Drum-Duell zwischen Nick und Jimmy, dem Tour-Drummer, war grandios und fesselte nicht nur die unter dem Publikum mitanwesenden Musiker. Die beiden Ausnahme-Schlagzeuger spielten sich zusammen auf zwei Drum-Kits auf ein Schwindel erregendes Niveau hoch, das man so noch nicht erlebt hat. Und Nick, der zwischen Drum und Gesang auch noch einen Grossteil der Rhythmus Gitarre bediente, wirbelte auf der Bühne rum, wie man es sonst nur gewohnt ist von Johnny Gioeli (Axel Rudi Pell). Man merkte, dass sich der kleine, sympathische Nick sehr wohl fühlte in seiner Rolle als Frontmann, und daher auch voll überzeugte. Nach einem starken "Bottom line" folgte mit dem 15-minütigen "At the end of the day" das erste, grosse Highlight des Abends, das abgerundet wurde mit einem kurzen, aber genialen Bass-Solo von Dave Meros. Weiter auf der Setlist zu finden waren Perlen wie "Harms way", "Gibberish" oder "Ghost of autumn", das von einem wunderschönen Key-Solo von Ryo eingeleitet wurde. Ryo war übrigens (wie immer) cool drauf, fantastisch an den Keys und stets zu vielen Spässen aufgelegt. Auch Alan Morse, sicher einer genialsten Saitendehner auf dieser Erde, spielte wieder in Sphären, die nur wenige erreichen. Nachdem das reguläre Set mit "As long as we ride" beendet wurde, kehrten die Amis nach kurzer Zeit auf die Bühne zurück und hauten dem unwürdigen Volk noch den 30-minütigen Oberhammer "The light" um die verwöhnten Ohren. Spock's Beard haben auf der ganzen Linie gesiegt, einmal mehr! Die überaus sympathischen Musiker werden von Jahr zu Jahr immer noch besser und so wurde dieser Sonntag mit einem zweieinhalb Stunden langen, genialen Konzert beendet, und alle Proggies gingen zufrieden nach Hause, um sich gleich auf das nächste Spock's Beard Konzert zu freuen.