Dienstagabend
- und es regnet in Strömen. Was gibt es Besseres, als sich da in
einen warmen Konzertsaal zu verkriechen und guter Musik zu lauschen.
Das dachten wohl auch einige andere, und so hatte sich für einen
normalen Wochentag doch eine stattliche Menschenmenge in der Zürcher
Härterei versammelt. Gestartet wurde früh, so konnten auch normal
arbeitende Menschen dem Event beiwohnen.
The Name
Die niederländischen Hardrocker The Name machten an diesem Abend den
Anfang. An ihrer Front stand eine relativ zierliche, junge Dame, die
von der Band bewusst in Szene gesetzt wurde. Was dank guter
Bühnenpräsenz noch hübsch zum Anschauen war, galt leider nicht für
die Ohren. Es wurden Standardriffs ohne jegliche
Überraschungseffekte geboten. Hinzu kam die Stimme von Sängerin
Hadassa, die schlicht zu wenig Volumen hat, um in diesem Genre
bestehen zu können. Für die gute Musik musste man sich also noch
etwas gedulden.
Tarja Turunen
Um kurz nach Neun trat die wie immer schick gekleidete Tarja,
begleitet von eindringlichen Orchestersounds, vor die gespannt
wartende Meute. Die Saitenfraktion schmetterte sogleich ihre ersten
Riffs hinterher und lockte die ersten "Hey"-Rufe aus den Anwesenden
heraus. Die starke Interaktion mit dem Publikum machte das Konzert
an diesem Abend zu einem Erlebnis. In dem verhältnismässig kleinen
Konzertsaal ohne Fotograben, hatte man durchaus mal die Gelegenheit,
Tarjas Hand zu fassen, oder aber einen Gitarrenhals an den Kopf zu
kriegen. Alle Musiker schienen an diesem Abend ihren Spass zu haben.
Tarja zeigte sich ob der Fanreaktionen sehr berührt und dankte es
mit einer ausdrucksstarken Darbietung. Die Band bewies einmal mehr
ihre Klasse. In einer instrumentalen Form des Songs «Never Enough»
bekam jedes Bandmitglied seinen eigenen, kurzen Soloauftritt. Im
etwas ruhigeren Paul Simon Cover «Darkness» kam das Cello besonders
schön zur Geltung und der Song entwickelte sich bis zum Schluss zu
einem wahren Feuerwerk. Nach einem knapp eineinhalbstündigen Set
traten die Musiker von der Bühne, um sich anschliessend nochmals für
drei Zugaben nach vorne bitten zu lassen. Erneut umgezogen, erschien
Tarja nun in einem dunklen Kapuzenmantel und sang "bis zu ihrem
letzten Atemzug".
Setliste: «In For A Kill» - «500 Letters» - «Damned & Divine» - «Falling
Awake» - «I Walk Alone» - «Anteroom Of Death» - «Never Enough» - «Darkness»
- «Neverlight» - «Mystique Voyage» - «Wish I Had An Angel» - «Deliverance»
- «Medusa» -- «Victim Of Ritual» - «Die Alive» - «Until My Last
Breath».
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