Livereview: The Answer - Gloria Volt
21. Januar 2012, Zürich - Mascotte Club
By Roger W.
The Answer sind zurück! Was sich nach dem grandiosen Auftritt im Vorprogramm von Whitesnake bereits angekündigt hatte, wurde war; Der Headliner-Auftritt. Grosses war zu erwarten, und so war ich als „Nicht-Zürich-Kundiger“ erstmals erstaunt, als mir beim Eingang kein Fotopass ausgehändigt wurde. Diesen brauchte ich auch nicht, denn das Mascotte stellte sich als überschaubarer Raum mit einer nur leicht erhöhten, dafür sehr breiter Bühne heraus. Konnte man The Answer vor ein paar Jahren in der Schüür Luzern noch in luftiger Sphären bewundern, war diesmal kuscheln angesagt. Das war aber cool, stand man der Band doch an diesem Abend zwangsläufig sehr nahe. Abgerundet wurde der Abend durch Gloria Volt . Diese bewiesen gleich eindrücklich, dass für sie gegen oben alles möglich ist.

Gloria Volt

Schön, wenn ein Gitarrist ein T-Shirt einer Band trägt, welche den eigenen Stil massgeblich beeinflusst hat. „The Quireboys“ konnte man auf seiner Brust lesen. Und wie diese, frönen auch Gloria Volt schnörkellosem Rock’n’Roll mit viel „Kick Ass“-Attitüde. Die Truppe bestehend aus Ex-Musiker von Lost Purity, Hukedicht, Transmartha oder Pornolé verzichteten aber im Gegensatz zu den Engländern auf Keyboards und rockten dafür umso heftiger. Der Spass war den Jungs anzusehen. Die Songs besitzen genug Abwechslung, um mindestens 30 Minuten toll zu unterhalten. Das Publikum wippte ruhig aber freudig mit. Ephorie sieht zwar anders aus, aber das Gehörte schien zu gefallen. Trotzdem hielt sich hartnäckig ein Sicherheitsabstand, der das Fotografieren erleichterte. Gloria Volt wirkten agil, wach und zu allem entschlossen. Und so gab es zum Schluss mehr als höflichen Applaus. Gelingt es der Band künftig das Publikum noch besser in den Auftritt einzubinden, steht uns Grosses bevor!

The Answer
Das Gedränge vor der Bühne kündigte den Headliner des Abends an: The Answer. Diese legten mit der gewohnten Energie los und schienen so frisch wie immer. Welche Wucht! Welche Grazie! Und vor allem welche Leidenschaft! Nur Zürich schien sich davon nicht recht anstecken zu wollen. Zwar gab es einzelne Fans, die genau so abgingen wie die Band, viele Zuhörern hätten aber wohl lieber die Enge des Mascottes durch bequeme Opernstühle eingetauscht. Dort hätten sie The Answer andächtig belauscht und ab und zu leicht mit dem Fuss mitgewippt. Wäre die Band im Z7 vor gleich vielen Leuten aufgetreten - sie hätte einen Flächenbrand an sichtbarer Begeisterung ausgelöst. Vielleicht lag es aber auch an der frühen Stunde (The Answer spielten von 20.30 bis 22.00 Uhr). Denn richtig betrinken will sich am noch jungen Abend eigentlich noch niemand. The Answer liessen sich davon aber nicht beeindrucken und rockt ohne Ende. Mal treibend (Under The Sky), mal Akustisch (Nowhere Freeway) oder mal mit Mundharmonika (Trouble) präsentierten die Nordiren einen ausgewogen Querschnitt ihrer bisherigen drei Alben. Eine Jam-Session bei „Preachin“ durfte ebenso nicht fehlen. Der Höhepunkt war erreicht, als Sänger Cormac Neeson und Gitarrist Paul Mahon ins Publikum kamen. Neeson forderte das Mascotte auf, in die Knie zu gehen und auf Kommando aufzubringen. Das klappte prima. So dass die Fans nach 1 ½ Stunden Vollgas erschöpft aber glücklich The Answer von der Bühne entliessen. Was anschliessend folgte verdient den Namen bizarr. Denn während die Fans noch im Club schwatzten und fleissig T-Shirts, CDs und Mützen kauften, wurde das Mascotte bereits umgebaut. Als der Schreiber dieser Zeilen beim Verlassen des Mascottes die Securitas nach dem Nachfolge-Event fragte erhielt er als Antwort „Hip Hop-Party“. Wers braucht…. The Answer mischten sich trotzdem unters Volk und gaben gerne Autogramme.