Livereview: White Lion - Crimes  Of Passion - Charing Cross
01.07.08, Z7 Pratteln
By André G.
Nach sehr erfolgreichen Jahren in den Achtzigern, folgten Jahre des Vergessens und der Trennung. Mike Tramp war mit SEINEN White Lion zwar unterwegs aber es war nicht wirklich der weisse Löwe. Nach einem Versuch Vitto Bratta zurückzuholen, welcher scheiterte, startet Frontmann und Originalmember Mike Tramp mit neuer junger Truppe und einer neuen CD im Gepäck als White Lion durch. Er ist heiss drauf endlich den zweiten Frühling der Band einzuläuten.

Charing Cross
Als Opening Act wurden die Schweizer Jungs von Charing Cross verpflichtet. Den Schweizer läuft es im Moment gerade sehr gut, sie konnten einen Plattendeal ergattern und im August erscheint das erste ganze Album der Band. Sie hatten das Pech das die Halle noch fast leer war als sie auf die Bühne gingen. Aber Charing Cross liessen sich von dieser Tatsache nicht beunruhigen und spielten als wäre es ein ausverkauftes Stadion. Die Gitarren jagten Riff um Riff aus den Boxen. Drum und Bass legten einen guten soliden Teppich drunter. Frontmann Peter hat eine powervolle Stimme leider ist sie in den hohen Passagen und bei den Screams etwas zuwenig laut und kurz gehalten. Alles in allem boten die Jungs eine saubere sichere Performance. Gegen Ende Ihres Sets konnte die Band auch guten Applaus aus den Zuschauerreihen ernten.

<<< Crimes Of Passion
Als zweiter Support waren die Engländer von Crimes of Passion an der Reihe den Zuschauern einzuheizen. Es war Ihr erster Gig in der Schweiz überhaupt. Zu Beginn war ihr Sound sehr breiig und der Gesang schwach, aber das besserte sich zusehends vor allem im hinteren Teil der Halle klang es immer besser. Crimes of Passion boten guten 80 er LA lastiger Metal. Der Sänger sah etwas aus wie Bret Michaels mit dunklen Haaren. Sie wagten sich mit dem zweiten Song an ein Cover von Dio, Holy Diver. Es ist sicher keine schlechte Version aber so einen göttlichen Song zu covern sollte wohlüberlegt sein. Denn bei der Stimme haperte es dann schon etwas. Alles in allem bot auch Crimes of Passion eine gute Rockshow und die Fans dankten es Ihnen mit Applaus.

White Lion
Nach einer kurzen Umbaupause, White Lion und Crimes of Passion benutzten das gleiche Drum, konnte der weisse Löwe wieder brüllen. Mike Tramp, einziges Originalmitglied, zog mit seinem Charisma die ganze Bühne und die Fans in seinen Bann. Er war bei guter Stimme und hatte sichtlich Freude zu spielen und den zweiten teil der White Lion History einzuläuten. Seine Stimme ist in all den Jahren, im positiven Sinne, erwachsener geworden. Die Drums kamen satt und kraftvoll aus den Lautsprechern. Die Snare knallte ordentlich ins Gehör. Die Gitarre war etwas schrammelig aber die Solis rissen einem, mit ihrem sleazigen Style, vollkommen mit. Leider war, meiner Meinung nach, der Lautstärkeregler etwas zu stark aufgedreht was dem Sound nicht besonders gut bekam. In den vorderen Teilen des Z7 war er etwas unklar. Dass die Mannen um Mike Tramp geniale Hard Rock Songs geschrieben haben ist ja hinlänglich bekannt. Die Songs vom neuen Tonträger Return Of The Pride stehen den Klassikern in nichts nach. Sie sind mit genau den Trademarks die die Band ausmacht versehen. Legendär sind natürlich Songs wie Wait (welches voll abgefeiert und mitgesungen wurde) oder aber auch die Überballade When The Children Cry wurden von den Fans gewünscht und die Band gab ihnen was sie wollten. Die Band hat klar aufgezeigt das sie das Brüllen nicht verlernt hat. Sie boten eine grundsolide routinierte Hard Rock Show. White Lion haben sich ganz aufs Wesentliche, die Musik, konzentriert. Guter, satter Hard Rock mit dem man sich in seine Jugend entführen lassen konnte. Man kann sich, in freudiger Erwartung, auf weitere Taten von Mike Tramp und seinen Jungs von White Lion freuen.