Interview: Brainstorm

By Tinu
 
12 Jahre mit Fangesängen.



Brainstorm haben über all die Jahre immer Qualität abgeliefert. Auch mit dem neuen Werk «Midnight Ghost» überzeugen die Schwaben von der ersten bis zur letzten Sekunde. Die Tour dazu stand gesundheitlich gesehen für Sänger Andy B. Franck allerdings nicht unter einem guten Stern, sang er doch Abend für Abend mit einer Grippe, stand aber seinen Mann, so dass die Wenigsten bemerkten, dass er nicht topfit war.

Andy: Ja, auf der Tour wollte ich unbedingt mal testen, was die Pharmaindustrie alles so anzubieten hat (lacht). Ein paar Apotheken sind reich geworden an mir, das muss ich echt zugeben. Die Tour war aber super! Schade, dass ich angeschlagen war. Ende Dezember fing das bei mir, wie bei vielen, mit einer Grippe an. Das war definitiv ein blöder Zeitpunkt. Ganz am Ende der Tour kam einer zu mir und meinte: "Iss mal Ingwer!" Meine Antwort: "Alter, willst du mich verarschen, ich habe an die 20 Kilo Ingwer gefressen in den letzen Wochen. Komm mir nicht mit Ingwer. Alleine wenn ich das Wort höre, kriege ich das Kotzen" (lacht). Gesundheitlich war es ein bisschen schwierig. Es gab Abende, da hat man kaum was gehört, dann gab es welche, an denen war es ein bisschen ein Kampf. Speziell hinten raus beim Set war ich nicht mehr so zufrieden. Aber viele Leute waren der Meinung, dass es super und cool war. Keine Stimme liess verlauten, dass es gar nix war. Die Tour war mega, okay ich hätte mich gefreut über eine bessere Stimme, aber mein Gott, das war nun mal so und eine Show absagen war für uns keine Option. Wir haben seit längerem wieder eine geile eigene Headliner-Tour gehabt, und es hat richtig Spass gemacht.

MF: Wer oder was steckt hinter dem «Midnight Ghost»?

Andy: Meine Kindheitsängste (lautes Lachen). Ja, ich weiss, es klingt verrückt. Als ich die ersten Demos bekam, fing ich an mir Fantasietexte auszudenken. Früher habe ich den Tracks gleich immer eine tiefere Bedeutung gegeben. Dieses Mal habe ich aber getextet, was mir spontan in den Sinn kam. Viele einfache Wörter und völlig zusammenhangloser Scheiss. Wenn du diese Aufnahme hättest, könntest du mich damit erpressen (lacht). Aber du hast sie nicht (lautes Lachen). Ganz witzig war, als ich mir Gedanken machte, welcher Geist sich im Schrank versteckt oder welcher unter dem Bett. Und wieso sollte ich alles ändern, wenn es gut klang und die Worte passten? Klar fehlte der Fluss, aber der grundsätzliche Charakter hörte sich sehr cool an. Bei einigen Sachen erinnerte ich mich an meine Kindheit und was mich damals beschäftigte. So als 15- oder 16-Jähriger, wenn du einen Gruselfilm gesehen hast (grinst). Du konntest vier Nächte lang nicht schlafen, weil du Angst hattest und nicht wusstest, was aus dem Schrank kommt (lacht). Ich fand dies ganz interessant. Der Clou an der Geschichte war, dass ich E-Mails von Fans erhielt, die mir schrieben: "Das ist witzig, das habe ich auch genau so erlebt" (lacht). Du hast es als Kind mitgemacht und erlebst es als Vater, wenn deine Kinder dies auch wieder erleben (grinst). Wieso schläft der Bub jetzt schon wieder nicht: "Ach Papa, ich habe Angst" (grinst). Es hat Spass gemacht, die Texte so zu schreiben und hat dem Ganzen auch eine persönliche Note gegeben. Todde (Thorsten Ihlenfeld, Gitarre) kam eines Abends zu mir und fragte mich: "Was singst du da denn eigentlich?". "Über Geister, Theater und solches Zeugs", war meine Antwort. Und wie nennen wir das Album? "Keine Ahnung!" Todde meinte, wenn wir schon so einen kleinen, roten Faden in den Texten haben, wieso nennen wir es nicht «Midnight Ghost»? Um Mitternacht kommt der Geist und die Mitternacht hat noch eine andere Bedeutung. Mitternacht ist 12 Uhr und es ist unser zwölftes Album (grinst). Deshalb auch die 12 auf dem Radiowecker. Es ist passend, macht das Ganze leicht und doch auch persönlich. Die Texte sind für alle nachvollziehbar und die Leute scheinen es sehr, sehr gut anzunehmen.

MF: Inwieweit siehst du auch Parallelen zu Dio's «Dream Evil»?

Andy: Jetzt wo du das sagst… Ja, das stimmt, wobei bei Dio alles noch eine Spur weiter ging. Mit Einhörnern habe ich jetzt noch nichts am Hut gehabt (lacht), aber von der Idee her sind sicher beide Alben verwandt. Genau gleich wie «Fear Of The Dark» (Iron Maiden). Also, ich scheine nicht der Einzige zu sein, der sich mit seinen Kindheitsängsten auseinandersetzt (lacht). Das ist ja auch beruhigend (lautes Lachen).

MF: Ist es eine textliche Weiterführung eures Vorgängeralbums «Scary Creatures»?

Andy: Nicht wirklich! «Scary Creatures» hatte eher den Ansatz, die Politiker in einem Riesentheater zu sehen. Da war alles ein bedeutend ernsterer Hintergrund. Mit Figuren, die dir nur vorgaukeln, dass sie es gut mit dir meinen, aber schlussendlich die sind, welche Angst verbreiten. Die dich das Fürchten lernen. Mit ihren politischen Entscheidungen, die auch im Krieg enden, damit sie ihre Ziele verwirklichen können. Aber du hast recht, über allem schwebt das Thema Angst. Das ist nicht falsch.

MF: Wo siehst du selber die musikalischen Unterschiede zwischen «Scary Creatures» und «Midnight Ghost»?

Andy: Oh, ich finde dass wir mit «Midnight Ghost» einen der grössten Schritte in unserer Karriere gemacht haben. Einen ähnlich bedeutsamen Schritt wie zu «Mentus Mortis» und dann von «Soul Temptation» zu «Liquid Monster». Danach folgten eher kleinere Schritte. Aber einen so bedeutsamen haben wir erst jetzt wieder gemacht. Wir sind selber einen Schritt zurück gegangen und wollten aus diesem Album-Tour-Album-Tour-Modus raus. So haben wir im Proberaum die neuen Lieder öfters und länger gespielt. Wir haben sie im Proberaum aufgenommen und wieder auf die Seite gelegt. Es ist uns bei zwei bis drei Platten passiert, dass wir uns fragten: "Wie konnten wir so was bloss aufnehmen?" (lacht). Also, einzelne Songs, bei denen ich denke: "Meine Güte, da hättest du dir aber auch noch ein paar Wochen mehr Zeit geben können". Diese Momente haben wir uns dieses Mal genommen. So konnten wir mit frischen Ohren wieder ans Werk gehen und haben fast jeden Track nochmals überarbeitet, umarrangiert, Teile raus und andere rein gepackt, gekürzt oder verlängert, gesangliche Parts verändert.

Dann sind wir ins Studio und haben unserem Produzenten nochmals frei Hand gegeben und gesagt: "Und jetzt! Mach damit was du willst" (lacht). Mach alles, nur nicht das neue Orden Ogan-Album damit (brüllendes Gelächter). Seeb Levermann (produziert sonst Orden Ogan) hat wirklich nochmals Arbeit rein gesteckt und viele Ideen rein gebracht, welche das Album auf ein noch schöneres Level gehoben haben. «Midnight Ghost» ist seit langer Zeit wieder das erste Album, welches mir ich heute noch immer unheimlich gerne anhöre. Sei es beim Sport oder beim Autofahren. Das ist ein gutes Zeichen, und das habe ich über die letzten Jahre bei den letzten Alben ein bisschen vermisst. Da war eher der Gedanke nach der Studiozeit: "Gott sei Dank, jetzt muss ich mir das Zeugs einen Moment nicht mehr anhören". Du singst ja ab und zu Parts ohne Ende im Studio. Seeb liess mich einzelne Teile bis zum Erbrechen singen. Einfach, weil er der Meinung war, dass zum Beispiel noch ein Touch Angepisstheit fehlt. Dann lässt er dich diesen Teil eine Stunde lang singen, bis du bist angepisst bist und dann ist auch gut (lacht). Beim nächsten Take musstest du frisch, völlig spontan und euphorisch klingen und du fragst dich, wo soll das jetzt herkommen (lautes Lachen). Mit diesem Album haben wir uns (überlegt)… Nicht neu erfunden… Ohne uns zu sehr zu verändern, haben wir Brainstorm eine neue Facette gegeben. Eine Art neues Gesicht, bei dem ich finde, dass es sehr viel Spass macht. Zudem passen die Lieder live extrem gut! Es macht mir unheimlichen Spass, sie auf der Bühne zu singen.

MF: Für mich seid ihr eine Spur melodischer geworden, und trotzdem ist alles spannend geblieben, was bedeutet, ich kann mir die Scheibe immer wieder anhören und habe das Gefühl, ich entdecke dauernd was Neues.

Andy: Das finde ich auch. Sie ist melodischer geworden. Dank Seeb ist der Gesang "tragender" und somit auch melodischer geworden. Andere Teile sind in der Ausführung härter ausgefallen. Das Ganze klingt abwechslungsreicher und macht Spass. Zudem sind viele Spielereinen der Gitarren zu hören. Da passiert viel im Hintergrund. Wir haben aber geschaut, dass wir das Ding nicht überladen. Es sollte keine Orchestermusik werden. Brainstorm sollen noch immer Brainstorm sein. In den letzten Jahren haben wir höchstens drei neue Tracks vom damaligen aktuellen Album gespielt. Jetzt sind es bis zu sechs Nummern gewesen, die in das Set kamen. Es gab nie einen Spannungsabfall. Ganz im Gegenteil, es hat uns und den Leuten Spass gemacht. Dann weisst du einfach, dass die neuen Songs funktionieren, auch mit den alten Stücken zusammen. Weder das Alte noch das Neue fiel ab. Es klingt anders, es klingt "modern" und auch neu, aber «Midnight Ghost» ist am Ende des Tages Brainstorm geblieben.

MF: Mit «All Those Words» habt ihr eine Hymne geschrieben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Fangesänge auch nach dieser Nummer nicht abklingen. Jagt dir dies noch immer einen kalten Schauer über den Rücken oder lässt dich dies mittlerweile kalt?

Andy: Es gibt Shows… Es gibt Länder da hören diese Gesänge gar nicht mehr auf. Im November werden wir mehrere Shows in Spanien spielen, da weiss ich schon jetzt, dass es da ein Gesinge gibt… Zwischen jedem Song erklingt dieses "Oh-ohh Oooh-oh". Da denke ich dann immer, also jetzt… (lautes Lachen). In Spanien haben wir den Song auch schon zweimal gespielt, einfach damit die Fans die Klappe halten (lacht). Man muss es aber so sehen, ich hab mich nach einer Show mit Leuten unterhalten und gesagt: "Mensch, die hören gar nicht mehr auf, dieses Ding zu singen". Da kam ein Musiker einer bekannten Band und sagte: "Weisst du, eigentlich arbeitet doch jede Truppe darauf hin, wenigstens einmal eine solche Hymne zu schreiben. Jetzt sei doch froh! Das ist doch geil, dass ihr «All Those Words» seit über zwölf Jahren spielt und es funktioniert noch immer". Sobald das Stück anfängt, wir haben ihn jetzt recht früh im Set, beginnt das Publikum zu singen. Es ist cool zu sehen, dass ein Song wie «Ravenous Minds» dieses Level ein bisschen erreicht. Da singen die Leute auch mit. Wir haben mit «All Those Words» einen Klassiker, aber auf dem neuen Album auch neue Klassiker, das fühlt sich einfach schön an. Als ich diesen Sing-Part zum ersten Mal in Ungarn angestimmt habe, standen meine Jungs auf der Bühne und zeigten mir den Scheibenwischer (lautes Lachen). "Was soll denn jetzt dieses blöde Gesinge?", aber ich habe es einfach mal durchgezogen. Das war im Wig-Wam-Club. Man muss aber auch sagen, dass zu dieser Zeit «All Those Words» auf Platz 1 in Ungarn war und somit war es recht einfach, den Leuten dies nahe zu bringen (lacht).

MF: Gibt es bei euch einen Leader in der Band oder ist die Band der Leader?

Andy (überlegt): Ich glaube… Jede Band braucht ein bis zwei Köpfe, welche die Richtung vorgeben. Auch wenn manche Truppen das Gegenteil behaupten, aber intern wird es dann schon so sein, dass zwei Leute den Weg vorgeben. Wohin man geht, wie man sich entwickelt, das liegt bei uns schon zu einem grossen Teil bei Todde und mir. Aber wenn es um das Musikalische geht, die Umsetzung, da wird jeder von der Band gefragt. Du kannst nicht fünf Leute in der Combo fragen, ob wir nun ab Morgen fünf rote Wollmützen tragen werden. Das kannst du nicht diskutieren. Es müssen zwei sagen, dass es ab morgen diese roten Wollmützen zu tragen gibt und dann legst du diese Mützen vor der Show in den Umkleideraum. "Jungs, wir haben uns überlegt, ab jetzt gehen wir mit diesen Mützen auf die Bühne". Sagen dann aber drei von fünf "Du hast einen Vogel, das machen wir nicht, dann bleiben sie auch im Raum liegen, also die Mützen (lacht)". Man muss zuerst das Ganze aber zum Laufen bringen. Sonst kommt einer und sagt, wir machen sie grün und der andere will sie dann blau. Es ist ein komischer Vergleich, aber du brauchst jemanden, der so ein bisschen die Richtung vorgibt.

MF: Hast du all deine Träume, Wünsche und Vorstellungen mit der Musik erreicht?

Andy: Da ist viel mehr passiert, als ich jemals gedacht habe. Für mich war es damals das grösste in einem Jugendhaus in meiner Heimatstadt zu spielen. Das Ganze wurde dann noch übertroffen, als wir die Möglichkeit bekamen, drei Ortschaften weiter weg aufzutreten (lacht). Da bin ich gar nicht hingekommen, sondern musste mich von meinen Eltern fahren lassen. Als Rockstar fährt man nicht mit dem Bus (schallendes Gelächter), also nicht mit dem Linienbus! Es ging immer weiter. So war mein erster Auftritt im Ausland in Holland. Das war schon ziemlich megageil. Dieses Land kannte ich nur durch das Dynamo-Festival. Das sind Erinnerungen, die man nicht vergisst. Später mit Brainstorm sind wir nach England geflogen. Noch extremer war das erste Mal in Amerika. Das sind so Sachen… Ich bin da sehr demütig veranlagt. Einfach, weil es mehr ist, als dass ich jemals dachte oder mir erhoffte. Es ist weniger, als dass ich mir wünschte, aber mehr als das ich dachte (lautes Lachen). Wir hatten früher Angebote von grossen Managements. Das hätte bedeutet, dass wir unsere Jobs hätten aufgeben müssen. Damals haben wir uns immer dagegen entschieden.

Ganz ehrlich, manchmal auch mit Tränen in den Augen. Aber wir haben manche Truppen in der Zwischenzeit gesehen, die an uns vorbei sind und dann auch wieder rückwärts an uns vorbei sind. Wenn ich mir unseren Tourplan für den Sommer ansehe… Wir spielen immer noch auf Festivals, dort auf sehr guten Positionen. Wir sind noch immer da, haben eine sehr gute Fanbasis und sind in der Lage, alleine eine Tournee auszurichten. Okay, wir haben sicher nicht die grossen Stadien gefüllt und Japan nicht in Grund und Boden gerockt, aber wir können noch immer mit Fug und Recht behaupten, Erfolg zu verzeichnen und bauen diesen noch immer aus. Zudem haben wir mit «Midnight Ghost» mehr Scheiben verkauft, als mit vielen der letzten Platten. Wir überraschen noch immer Leute mit einem neuen Werk und gewinnen so neue Fans dazu. Das nimmt mir kein Mensch weg, und wir geniessen jeden Moment. Ich dachte nie, dass ich in ein Land komme, das ich vorher noch nie besuchte. Ich kenne keinen Menschen, die kennen aber mich und unsere Songs. Ob das in der Tschechei, Slowenien oder in Ungarn ist, du kommst auf die Bühne, spielst «Devil's Eye» und die Fans singen "Oooh-Oh-Ohh". Du hast denen ja nicht gesagt, dass sie dies singen müssen, die machen das freiwillig (lacht)…

MF: …und haben dafür noch bezahlt…

Andy: …ja, das ist noch viel besser (lacht). Das ist doch geil! Ich liebe das, für mich gibt es nichts Besseres! Das ist der absolute Hammer, auch wenn wir auf das eine oder andere Stadion verzichten mussten. Dafür sind wir noch immer da und dürfen das noch immer machen!

MF: Konntest du immer auf die Unterstützung deiner Eltern zählen?

Andy (kurz und knapp): NEIN (lautes Lachen)! Das war für meine Eltern der blanke Horror. Meine Eltern konnten sich nie damit anfreunden, dass der Bub Heavy Metal macht. Ich habe dir vorhin erzählt, dass mein zweites Konzert ein paar Ortschaften weiter weg war. Meine Eltern haben mich da hingefahren. Das war in einem Jugendhaus, und ich sehe noch heute, wie mein Vater draussen, hinter der Scheibe stand (schallendes Gelächter). Die Unterstützung war leider nie da. Musikalisch ja, sie haben mich schon sehr früh in einen Musikverein gesteckt. Mit fünf Jahren begann ich Flöte zu spielen, knapp drei Jahre später wechselte ich zur Klarinette. Mit 19 Jahren habe ich das beendet. Daher kommt auch meine sehr eigenwillige Art der Atemtechnik beim Singen. Es gibt ein paar Bands, die haben Songs von uns gecovert. Die Sänger haben mir oft geschrieben, dass sie mit dieser Scheiss-Atemtechnik nicht klar kommen (lacht). Deswegen werde ich auch nicht so schnell heiser. Da haben schon Matt Barlow (ehemals Iced Earth) oder Warrel Dane (ehemals Nevermore) den Kopf geschüttelt und gesagt: "Sechs Wochen auf Tour, und der Typ wird nicht heiser, sondern das wird von Tag zu Tag noch besser" (grinst). Aber meine Eltern haben dies nie unterstützt. Mein Vater ist vor über 20 Jahren gestorben, aber noch heute ist dies für meine Mutter nicht nachvollziehbar.

Es gibt witzige Anekdoten, dass ich meiner Mutter sage, dass ich nicht da bin und auf Tour gehe. Sie ruft mich an und ich sage: "Mama, es ist echt schlecht gerade, ich bin in Cleveland und es ist vier Uhr morgens", worauf sie fragt: "Junge, was machst du denn in Cleveland (lautes Lachen), und wo ist deine Familie?" Ja, die ist zu Hause, und ich habe hier ein Konzert! "Was, du gehst ohne deine Familie nach Cleveland?!" Das ist nur so ein Beispiel. Oder wir sind in Barcelona und auf dem Weg zur Bühne. Sie sucht sich auch immer die perfekten Zeiten aus, wo es gerade überhaupt nicht passt (lautes Lachen), um dann die ultimative Frage zu stellen: "Was machst du denn da?". "Tournee, wir spielen, ich habe dir gesagt, dass wir die nächsten acht Wochen weg sind…". "Aber Junge, es muss so viel gemacht werden am Haus!", so viel zum Thema Musik und Unterstützung (lacht). Aber von meiner Familie und meiner Frau habe ich die Unterstützung zu 100 %, da gab es immer einen Monster-Support, und dies hat mir auch stetig sehr viel geholfen. Aber vielleicht ist das Verhalten meiner Mutter auch etwas, das mich sehr schnell wieder erdet. Das holt mich schnell wieder auf den Boden zurück, weil es mir relativ schnell das Gefühl gibt, dass ich meine Rechnungen zahlen und das Auto putzen muss (lacht). Ja, da kommt der Schwabe wieder hervor (mit leicht gequältem Tonfall). Das hat mich noch nie einer gefragt, das ist echt eine coole Frage (lacht)!

MF: Andy, herzlichen Dank für das wie immer tolle und lustige Interview.

Andy: Sehr gerne, und danke dir für die Zeit! Ja, gebe ich gerne zurück, macht immer wieder Spass mit dir zu plaudern.