Man schrieb das
Jahr 1994 und da kriegte ich vom Inhaber des heutigen Outsider Shop in Olten eine CD in
die Hände gedrückt, von der ich mehr als angetan war. Prog Metal war zu der Zeit zwar
nichts Neues, aber bevor ich zum Beispiel ein Album namens "Images and words"
von Dream Theater mein Eigen nennen sollte, vergingen noch ein paar Jährchen. Queensryche
hingegen waren seinerzeit schon präsent, keine Frage. In Sachen Prog war ich aber vom
Interesse bedeutend näher bei den Begründern dieses Stils, also Genesis, Marillion, Yes
oder Rush. Ivanhoe waren damals ihrer Zeit jedoch voraus, denn ihr Material hat sich über
die Jahre gehalten und passt heute besser denn je in die Musiklandschaft hinein. Nebst der
atemberaubenden Musik stand auch ein Mann im Zentrum des Geschehens: Andy B. Franck! Der
heutige Brainstorm/Symphorce Frontgaul prägte mit seiner Ausnahmestimme die ersten drei
Alben "Visions & reality" (1994), "Symbols of time" (1995) und
"Polarized" (1997). Wie wir heute wissen, fühlte er sich in dieser Band aber
zunehmend nicht mehr wohl, was die musikalische Ausrichtung anging. Vor allem das
oftmalige Herumturnen in hohen Lagen ist heute gänzlich verschwunden. So musste es über
kurz oder lang zum Bruch kommen. Dieser Umstand bremste Ivanhoe verständlicherweise erst
mal ordentlich aus. 1999 initiierten Bassist Giovanni Soulas und Gitarrist Achim Welsch
(ersetzte ab/mit "Polarized" seinen Vorgänger Chuck Schuler), zusammen mit der
(Jazz-) Sängerin (!) Annette Kienzle die neue Band (oder eher das Projekt) Charisma. Das
Album mit dem Titel "Karma" war zwar vom Gesang her "anders", aber
musikalisch konnte man locker an die Vergangenheit anknüpfen. Danach wurde es abermals
ruhig, während Andy B. Franck nebst Symphorce auch Brainstorm kontinuierlich aufbaute und
vorwärts trieb. Gross war deshalb die Freude, nun im Jahr 2005 nicht nur eine neue
Brainstorm Scheibe zu kriegen, sondern endlich auch wieder ein neues Lebenszeichen von
Ivanhoe zu vernehmen. Mit dem neuen Sänger Mischa Mang konnte nach langer Suche ein sehr
guter Ersatz gefunden werden und das Resultat hiervon ist das brandneue Album "Walk
in mindfields", das eigentlich nahtlos dort anschliessen kann, wo man damals
aufgehört hatte. Das Interview mit Giovanni Soulas (b) geriet deshalb vorerst zu einer
Reise in die wegweisende Vergangenheit, um danach jedoch klaren Kurs in Richtung Zukunft
einzuschlagen. (GS = Giovanni Soulas)
MF: Hallo Giovanni! Ich kenne dich, aber du mich wahrscheinlich nicht mehr!
GS: Ja, ich hab' schon die ganze Zeit versucht zu überlegen, wo du mich her kennst, weil
du explizit nach meinem Namen gefragt hast...
MF: ...ja, genau!
GS: Aber ich komme nicht drauf..., hilf mir bitte weiter!
MF: Also, ich versuch's mal..., es ist schon ein paar Jährchen her..., da haben
wir uns in der Schweiz zwei Mal getroffen.
GS: Ja...
MF: Ich nenne dir gleich mal ein Datum, vielleicht fällt dir gerade was dazu ein:
17. Mai 1996 (Konzert im Kiff in Aarau - MF).
GS: Oh..., um Gotteswillen..., ham' wer da ein Konzert gehabt?
MF: Richtig! (Giovanni lacht) - Da wart ihr in Aarau..., im Kiff. Das ist so ein
turmähnliches Gebäude.
GS: Ahh..., ja natürlich! Da haben wir in Aarau gespielt..., da sind wir diese Stufen
hoch! Ja...., jetzt kommt's!
MF: Und ein Jahr später, am 13. Dezember 1997, habt ihr in Gretzenbach im
Madhouse gespielt.
GS: Ja, da kann ich mich auch noch erinnern.
Danach erzählte ich Giovanni noch den Vorlauf als Uralt-Fan, also dass ich Ivanhoe
schon 1994 kennengelernt hatte und dabei von einem deutschen Kollegen gar mit
(authorisiertem!) Live-Material (Audience Aufnahme) von 1995 beglückt wurde. Da tat sich
bei Giovanni noch mehr auf und somit war der Bann gebrochen. Er freute sich darüber, dass
ich die Freude meinerseits über die Rückkehr von Ivanhoe deutlich zum Ausdruck brachte.
MF: Wie fühlt es sich an, fünf Jahre nach Charisma (also dem Album
"Karma") wieder ein heisses Eisen am Start zu haben?
GS: Du..., es fühlt sich wirklich gut an..., wir haben immer an diese Sache geglaubt,
weil wir wollten damals, nach dieser ganzen Geschichte mit der halben Auflösung sag' ich
mal ja..., wollten wir ursprünglich sofort mit Ivanhoe weiter machen. Aber das Problem
hat sich einfach dadurch ergeben, dass wir eben so einen guten Sänger nicht gefunden
hatten. Dann haben wir gedacht ok, versuchen wir es in eine andere Richtung..., machen wir
mal bisschen so ein Projekt..., mit der Sängerin da von Charisma, mit der Annette
(Kienzle - MF) als Übergang zum Ivanhoe Ding. Weil wir sind echt froh, dass es (das neue
Album - MF) gelungen ist. Vor allem, dass wir diesen Sänger (Mischa Mang - MF) gefunden
haben. Das war schon das Wichtigste.
MF: Wärt ihr als Band, am Beispiel von Edguy, heute weiter, wenn es nach
"Polarized" keinen Break gegeben hätte?
GS: Hmm..., schwierig zu sagen..., ich mein', wir haben noch nie die ganz kommerzielle
Ecke eingeschlagen. Auf dem neuen Album sicherlich auch noch nicht ganz, was wir auch
garantiert nicht wollen. Edguy haben sich da über die Jahre schon ein bisschen
verändert..., musikalisch, glaube ich. Aber wir hätten sicherlich jetzt einen anderen
Status..., garantiert!
MF: Die Trennung von Andy war ja von einigen "Nebengeräuschen"
begleitet. Wühlt euch das, also im Wesentlichen dich und Achim, immer noch auf, oder ist
das mittlerweile abgehakt?
GS: Du, also für mich persönlich ist es abgehakt. Ich habe sogar ganz gegenwärtig ein
Gespräch gehabt am Samstag..., mit dem Andy in der Rockfabrik, hier bei uns in
Ludwigsburg, wo er sich auf die Brainstorm Tour vorbereitet. Wir verstehen uns besser...,
viel besser als zur Ivanhoe Zeit. Also da gab's natürlich diesen Clinch hin und her...,
ich mein', das gibt's oft in vielen Bands. Da hatten wir uns eigentlich nicht so gut
verstanden, aber jetzt im Nachhinein versteht man eigentlich doch, was er wollte oder
versteht, was ich wollte und.., das passt schon so. Ich sage immer, der Weg muss sich
finden. Und in seiner Richtung lebt er nun auf und hat Erfolg damit. Wir versuchen jetzt
da ein bisschen hinterher zu streben und..., nee..., es passt! Klar, wenn man auf die
damalige Zeit zurück sieht, sagt jeder ja..., so 'ne Scheisse, was die gemacht haben, so
denken die vielleicht aber auch über uns..., ja. Ich bin persönlich nicht Derjenige, der
da noch nachjammert.
MF: Noch ein Nachsatz zu Charisma: Das Projekt mit Annette Kienzle brachte mit
"Karma" eine phantastische Scheibe hervor! War's das nun, jetzt, wo Ivanhoe
wieder zum Leben erweckt worden sind?
GS: Du..., ähh..., uns schwebt da ganz im Geheimen so eine kleine Kombination vor. Wir
haben eigentlich vor, mit der nächsten Platte, die Annette wieder zu mobilisieren. Das
wird aber 'ne Ivanhoe Scheibe werden, wo Annette sich mitengagiert. Also es soll ein ganz
leicht musicalartiges Album werden.
MF: Euer neuer Sänger Mischa Mang bringt sich laut Angaben im Booklet musikalisch
offenbar bedeutend mehr ein als Andy seinerzeit, der überwiegend die Lyrics schrieb. Wie
äusserte sich das beim Arbeiten am neuen Album?
GS: Ja gut..., wir haben natürlich..., sehr viel Ideen entstanden schon mit der Charisma
Scheibe. Musikalisch gesehen hatte ich sehr viel geschrieben, der Achim viel geschrieben.
Wir haben immer schon so gearbeitet, dass wir prinzipiell dem Sänger sehr viel Spielraum
lassen und dem Mischa, da er so viel Erfahrung eigentlich auch hatte, auch mit anderen
Metal Bands in seiner Vorgeschichte (die aber nicht so bedeutend war, er hatte es auch
vielleicht nicht so arg verfolgt), den Freiraum gelassen, dass er sich selbständig in die
ganzen Melodien integrieren kann. Du weisst, wie das ist, wenn der Sänger den Freiraum
einfach hat, seine Melodien selber umzusetzen, kommt ein ganz anderes Charisma der Stimme
zum Vorschein. Viele Dinge sind so spontan durch den Mischa im Studio entstanden.
MF: "Walk in mindfields" setzt genau dort an, wo ihr mit
"Polarized" aufgehört habt. Trotzdem: Was macht ihr allenfalls anders, also
noch vor acht Jahren? (Charisma ausgeklammert!)
GS: Ohh..., schwierige Frage ja..., (lacht) - wir sind eigentlich..., ich denke mal, wir
sind noch ein bisschen kompakter geworden - in der Hinsicht, wir haben..., viele Dinge
lassen wir jetzt einfach fallen, die wir noch etwas verschnörkelt gespielt haben...,
damals bei "Polarized"..., sind geradliniger geworden. Wobei natürlich auch
viele neue Elemente miteingeflossen sind, die sich durch Achim und mich ergeben haben. Wir
hatten damals zu "Polarized" Zeiten noch nicht so intensiv zusammen gearbeitet,
wie zu dieser Scheibe. Wir haben unsere Ideen dem entsprechend ausgetauscht und wirklich
intensiv gefiltert. Deshalb hat es eigentlich auch so lange gedauert, bis die Scheibe
letztendlich raus kam. Prinzipiell haben wir so viele Songs im Hintergrund, wir könnten
gleich morgen eine zweite Scheibe aufnehmen. Da haben wir uns gesagt, dass wir mit dieser
Platte nur das bringen, was uns allen behagt. Das war vorher zum Teil nicht so, da hatten
wir teilweise Kompromisse gemacht. Auch damals durch die Zeit..., wir hatten dann auch
Sachen drauf genommen, wo der eine oder andere dann dazu gesagt hat: "Muss das
sein"? Das kam man jetzt komplett ausklammern, weil hinter dieser Musik stehen also
wir zu 100%.., alle!
MF: Nehmen wir gleich alle vier Ivanhoe Alben. Wie würdest du diese mit einem
Wort beschreiben? Ich beginne mit: "Visions & reality"
GS: (Überlegt ein paar Sekunden): "Einstieg" würde ich sagen...
MF: ..."Symbols of time"?
GS: Ähh..., das ist eher "Fortschritt".
MF: "Polarized"?
GS: Hmm..., "Linienfindung".
MF: Und "Walk in mindfields"?!
GS: "Genial"! (lacht)
MF: Und noch als Bonus..., so quasi hinten rum: "Charisma"? (Eigentlich
wollte ich den Album-Titel "Karma" sagen... - MF)
GS: Gut, Charisma ist ein Ding..., ist schwierig, wie gesagt, weil wir hatten eigentlich
viele Songs, die wir für Charisma verwendet hatten, eigentlich ursprünglich auch für
das neue Ivanhoe Album angedacht. Aber da wir dann letztendlich keinen Sänger gefunden
hatten so lange, dafür eine super Sängerin, haben wir es dann zum Teil umgemodelt und
dem entsprechend für sie hergerichtet. Es ist..., wir nannten es ein bisschen so 'nen
Projekt so zwischendrin, dass man uns nicht ganz vergisst in der Szene. Aber es ist dann
mittlerweile so gut angekommen, dass wir uns wiegesagt überlegen, ob wir nicht zumindest
die Stimme von Annette durch die Integration ins Ivanhoe Geschehen wieder aufleben lassen.
MF: Das Booklet von "Walk in mindfields" kommt von den verwendeten
Motiven her ziemlich düster rüber, die Texte überwiegend auch. Ist das Ausdruck des
heutigen Weltgeschehens oder eigener Vorstellungen?
GS: Nee..., wir sind eigentlich relativ..., wir wollen relativ weltverbunden sein in dem
Sinne..., was im Prinzip zur Zeit abläuft, politisch gesehen und auf der ganzen Welt halt
und auch in der Vergangenheit des letzten Jahrhunderts sag' ich mal. Es widerspiegelt
alles ein bisschen, oder soll es darstellen..., was war und wie's zur Zeit auch ist. Um
auch wachzurütteln..., mit dieser Geschichte um Bush und so weiter..., das haste
vielleicht auch gelesen. Da einfach zu sagen: "Freunde, in diese Richtung kann es
einfach nicht ganz weiter gehen!"
MF: Würdet ihr euch demnach als politische Band verstehen oder einfach eine, die
eine politische Aussage macht?
GS: Mhh..., schwierig..., politisch gibt es so viele Richtungen. Wir wollen nicht ganz so
politisch gehen, sondern einfach grundsätzlich das darstellen, wie es im Moment im
Weltgeschehen ist, mit den Super-Mächten und so weiter..., ja, die sich prinzipiell alles
erlauben können und der Rest der Welt schaut zu und..., ja..., man macht im Prinzip nix
und kann auch nix machen. Das wollen wir wiedergeben, aber nicht unbedingt eine politische
Linie einschlagen. Es ist schwierig für mich..., ich sag's dir ganz ehrlich..., weil
diese Thematiken eigentlich sehr stark vom Mischa, zusammen mit dem Achim, angegangen
worden sind.
MF: Das Album wurde von insgesamt drei verschiedenen Schlagzeugern eingespielt.
Warum? Und weshalb ist Lars Hörnig (Ex-Ivanhoe) nicht wieder mit von der Partie?
GF: Ja..., der Lars Hörnig, der war das Problem..., der hatte sich zu stark distanziert.
Ab der "Polarized" hatten wir eigentlich keinen musikalischen Kontakt mehr mit
ihm gehabt. Freundschaftlich nachwievor, aber nicht mehr musikalisch, da er andere
Projekte dann mit aufgezogen hatte. Mit anderen Jungs musiziert und mit uns eigentlich
eher weniger, sprich er mit mir weniger und da hatten wir ja den Markus Blind zugezogen,
der bei Charisma ja schon auch gespielt hat. Mit dem hab' ich zumindest die ganze Zeit
gearbeitet und meine Songs geschrieben und der Achim hat eher in Richtung Sebastian
(Brauchle - MF) gespielt und letztendlich war's einfach so, dass wir einen Schlagzeuger
wählen mussten. Und wiegesagt, die Distanz zwischen Lars und unserer Musik war zu gross,
da waren auch einfach kaum Gemeinsamkeiten mehr da. Markus hingegen tendiert eher doch
fast schon zu einer anderen Musikrichtung und Sebastian war einfach für uns letztendlich
der perfekte Schlagzeuger. Aber in der Einführungsphase hatte sich einfach jeder
Schlagzeuger für die Platte engagiert und deshalb wollten wir auch, dass jeder seinen
Part spielt.
MF: Aber heute versteht ihr euch schon als Band in diesem Sinne, also das Line-Up,
das jetzt steht, das hat Zukunft?!!
GS: Das ist unser Line-Up! Das hat Zukunft und wir werden auch sicherlich so die nächste
Platte machen und einiges mehr noch, also das bleibt bestehen. Also ich kann für mich
selber persönlich sprechen, noch nie so gute Musikkollegen in der Band gehabt zu haben,
wie zu diesem Zeitpunkt.
MF: Die Unterstützung von Massacre (Plattenfirma - MF) zu Charisma Zeiten soll
ungenügend gewesen sein. Wieso sind Ivanhoe jetzt auch Massacre gelandet?
GS: Ja gut, es war so, dass wir durch Massacre natürlich die Möglichkeit bekommen haben,
mit Charisma überhaupt eine Platte weltweit zu veröffentlichen. Aber die Promotion war
schlecht, weil diese bei Massacre schon nicht funktioniert hat. Da gab es
Promotion-Umstellungen, Personal-Umstellungen und so weiter und so fort. Man hat sich dann
wirklich nur in Anführungszeichen auf "ihre Act's" konzentriert und hat so die
kleineren Bands missachtet. Da war null Promo da und deshalb ging eigentlich die ganze
Platte etwas unter. Wobei sehr gute Freunde von mir da tätig sind..., Thomas Hertler und
Torsten Hartmann von Massacre, und man hat sich ausgesprochen und jetzt funktioniert dem
entsprechend die Promo auch, die Vorbereitungen waren viel besser. Ich habe gesagt, also
entweder läuft es jetzt richtig mit Ivanhoe (einer Band mit Namen und Geschichte!) oder
wir lassen's ganz mit Massacre und bis jetzt sind wir eigentlich zufrieden. Wir haben
gemeinsam noch ein paar Schlachtpläne ausgearbeitet, wie man mit den finanziellen
Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, nochmals was aufzieht.
MF: Ihr werdet live (hoffentlich!) wohl auch ein paar alte Songs spielen. Wie
schwierig ist es für Mischa, dieses Material einzustudieren?
GS: Ohh..., ich würde mal so sagen, er ist eigentlich Profi, aber wir werden ihm ziemlich
viel Freiräume lassen. Es ist natürlich auch so zu interpretieren, wie er es am besten
kann. Also natürlich nicht den kompletten Song zu ändern, das ist klar. Aber ich hab' da
überhaupt keine Bedenken. Wir machen jetzt ab dem, respektive am 25. Mai (Stuttgart /
Röhre) unseren Neustart..., live und werden da vier alte Songs spielen, also von jedem
Album auf jeden Fall mal einen.
MF: Ist da "Deeper ground" (mein Lieblingssong! - MF) auch dabei?
GS: Mhh..., nein! "Deeper ground" haben wir mittlerweile schon ein bisschen
ausgelutscht. Wir haben diesen Song sehr lange gespielt, auch mit den ganzen letzten
Konzerten mit Andy noch, haben es mit Charisma nochmals aufleben lassen, haben es mit der
Annette gespielt und wollen's jetzt eigentlich ein bisschen ruhen lassen.
MF: War aber ein ganz guter Song..., würde ich sagen...
GS: ...ja, ich weiss, wird vielleicht auch mal wieder kommen, aber ich denke, dass wir
primär das alte Repertoire jetzt mal zurücklassen.
Darauf hin thematisierte ich den alten und neuen Ivanhoe Sound, der nun so verschieden
auch wieder nicht ist. "Walk in mindfields" ist 100% Ivanhoe, wie man es von
früher her kennt! Giovanni bejahte dies mit der Bemerkung, dass er ja das einzige, noch
verbliebene Ur-Mitglied ist und seine Art des Bass-Spiels einen wesentlichen Teil der
Musik ausmacht. Achim hat das seit seinem Einstieg umgehend adaptieren können und darum
wird sich da auch kaum was ändern. Der Bassist lobte und unterstrich dabei nochmals die
Qualität der einzelnen Musiker mit den Worten: "Das Team ist noch nie so gut gewesen
wie jetzt!
MF: Ihr geht dieses Jahr ja noch auf Tour! Mit wem zusammen wird das sein und
werdet ihr auch ein Konzert in der Schweiz spielen?
GS: Ou..., ähm..., weisst du das jetzt oder nimmst das jetzt einfach so an? (lacht)
MF: Jaaa..., ich gehe jetzt mal davon aus..., also wenn das nicht der Fall wäre,
dann müsste ich mich irgendwie in den südddeutschen Raum aufmachen, weil: Ich muss euch
sehen!
GS: Ja, das musst du dann sowieso, das ist ja klar! Ne, aber es (die Tour - MF) ist
wirklich in Planung, das heisst Grobplanung. Es steht überhaupt noch gar nichts fest.
Aber es ist gut in der Mache, wir wollen mit Royal Hunt wohl auf Tour gehen...
MF: ...ohh...
GS: ...im September/Oktober 2005 und es wird eine Europa-Tour sein mit zweieinhalb bis
drei Wochen. Und da denke ich, dass die Schweiz mit dabei sein wird.
MF: Das klingt gut..., ihr werdet dann ja als Support aufspielen. Jetzt..., ihr
habt ja immerhin vier Alben (eigentlich fünf mit Charisma) in der Hinterhand. Wie
schwierig war das oder ist es, eine Set-Liste zusammen zu stellen, die eigentlich alle
Band-Mitglieder befriedigt?
GS: Mhh..., die haben wir noch gar nicht so konkret, muss ich dir ganz ehrlich sagen! Wir
haben jetzt mal die komplett neue Platte natürlich in petto, die wir durchspielen wollen
und...
MF: ...die ganze???
GS: ...dass wir noch vier alte Songs spielen. Gut, das hat man ein bisschen dem alten
Eisen, also dem Achim und mir überlassen, da zu wählen, weil wir einfach schon aus
Erfahrung wussten, was live gut ankam. Also ich kann dir sagen: "Written in
stone" wollen wir spielen..., das ist einer der uralten Songs aus der Demo-Zeit von
Ivanhoe (ist auf der "Visions & reality" zu finden - MF), dann "Symbols
of time", "Lonelies" und noch einen Song, den weiss ich grad' gar nicht...,
und dann die komplette Platte! Und wenn wir dann auf Tour gehen, ist es kein Support,
sondern ein Doppel-Package!
MF: Ohh...
GS: Also wir werden wahrscheinlich 110 Minuten spielen müssen...
MF: Müssen???
GS: Joo...
MF: Dürfen!
GS: Dürfen!! (lacht)
MF: Sollen...
GS: ...gerne machen müssen..., sagen wir mal so, und bis dahin ist es noch ein weiter
Weg, weil da müssen wir noch einiges, altes Material aufarbeiten. Zum Teil ist es ja so
alt, dass wir es schon Urzeiten nicht mehr gespielt haben. Wir müssen also zum Teil
unsere eigenen Sachen ein bisschen covern, das wird spassig!
MF: Ich freue mich riesig, dass ihr wieder da seid und ich mit dir sprechen
durfte!
GS: Danke dir Daniel, es hat mich auch gefreut!
MF: Was möchtest du unseren Lesern zum Schluss noch mitteilen?
GS: Ja..., bleibt Ivanhoe treu, so wie du, weil genau die brauchen wir, die bauen wir auf
und wollen natürlich auch gern die jungen Fans mit dazu gewinnen und werden unserer Musik
treu bleiben.
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