Zu
Beginn des Jahres waren Krokus mit HammerFall auf ausgedehnter
Euro-Tour, inklusive Abstechern nach England, Schottland und Irland! Im
Frühling war dann die Heimat wieder für ein paar Konzerte dran. Danach
war eine Weile Pause, ehe im Juni die nächsten fünf Dates anstanden.
Jetzt im Sommer, das heisst mitte Juli, kehrte die Truppe gerade von
einem Gig aus Italien zurück, bevor dann am 27. Juli mit dem Auftritt
beim "Rock Of Ages" im deutschen Rottenburg-Seebronn nochmals ein
Auftritt vor grösserem Publikum statt findet. Unser nachfolgender
Bericht über den speziellen Auftritt im AlpenRock House in Kloten, der
bereits ein Viertel Jahr zurück liegt, soll daran erinnern, dass Krokus
aktuell zwar nicht die Menge eines Bon Jovi (Mann..., ist "Lost Highway"
mies!) verkaufen, aber dennoch verdient Gold für "Hellraiser" einheimsen
konnten. Als Gast in der Rolle des Support-Acts standen Lunatica auf dem
Programm, was noch eine interessante Ausgangslage bedeutete. Auf jeden
Fall füllte sich das Rock House ganz ordentlich und liess eine gute und
relaxte Stimmung aufkommen.
Lunatica
Mit ihrem dritten Studio-Album "The Edge Of Infinity" haben die
sympathischen Symphonic Metaller aus dem Raum Aargau/Solothurn ihre
Fanbase nochmals erweitern können. Und das nicht nur in der Heimat,
sondern zunehmend auch im Ausland. MySpace.com sei Dank ist nun die
ganze Welt Gast im musikalischen Wohnzimmer von Lunatica. Die Bühne des
heutigen Abends bot für insgesamt fünf Musiker und eine Sängerin
umständehalber ziemlich wenig Platz, aber das schien niemanden gross zu
stören. Das rund 45-minütige Konzert wurde nach dem Intro mit dem
Titeltrack "The Edge Of Infinity" eröffnet, der fliessend in "Elements"
(von "Fables & Dreams") überging. "Sons Of The Wind", ein weiterer neuer
Song brachte dann definitiv Bewegung in das AlpenRock House. Frontfrau
Andrea Dätwyler war gut bei Stimme und punktete ausserdem mit ihrer sehr
sympathischen Erscheinung. Die Band spielte derweil bei soweit
akzeptablem Sound tight auf, allen voran Drummer Ronnie, der voll
zulangte. Die Saiten-Fraktion könnte dabei allerdings etwas agiler
performen, wobei der Platz mindestens heute Abend echt bescheiden war.
Die ausgekoppelte Single "Who You Are" kam beim gemischten Publikum sehr
gut an und die Aufforderung zum Mitklatschen kam augenscheinlich wie
hörbar zum Tragen. Beim betont rhythmischen "Avalon" war schliesslich
gar kollektives Hüpfen angesagt. Die Zeit schritt leider gnadenlos voran
und darum erklang nach "Words Unleashed" bereits das Outro. Ein paar
Zugabe-Rufe verhallten, begleitet durch vereinzelte Pfiffe ohne Wirkung,
aber Lunatica spielen mittlerweile ja auch Headliner-Sets, die dann
keine Wünsche mehr offen lassen.
Setlist: "Intro/The Edge Of Infinity/Elements" - "Sons Of The Wind" - "The
Spell" - "Who You Are" - "Together" - "Avalon" - "Hymn" - "Words
Unleashed" - "Outro".
Krokus
Der heutige Abend war nicht nur einfach ein normaler Auftritt auf der "Hellraiser"-Tour,
sondern ein noch erfreulicherer Anlass, da das neue Album in der
Zwischenzeit "Gold" geholt hatte. Im Gegensatz vor noch ein paar Jahren,
reichen heuer jedoch bedeutend niedrigere Verkaufszahlen, um sich
Edelmetall(e) abholen zu können. Dies als Folge von laufend sinkendem
Tonträger-Absatz, da das Downloading aus den Internet längst einen
Kultur-Wandel in der potenziellen Käuferschicht bewirkt hat. So genügen
aktuell 15'000 verkaufte Einheiten für Gold und für das Doppelte, also
30'000, gibt es in der Schweiz bereits Platin. Nichtsdestotrotz müssen
erst mal entsprechend so viele CDs abgesetzt werden können, und das
notabene in einem Stilbereich, der nicht in jedem Schweizer Haushalt zur
Grundausrüstung gehört! Bevor es soweit war, legten die Krokusse aber
erst mal heftig los und knallten der etwas aufgekratzten Meute gleich
mal den Titeltrack des vergoldeten Silberlings um die Lauscher. Wer die
Band auf dieser Tour, das heisst seit dem Einstieg von Drummer Stefan
Schwarzmann, schon einmal gesehen hatte, wusste, welche
schweisstreibende Show anstand. Und so kam es dann auch! Mandy Meyer (g)
bewies dabei einmal mehr, dass er einfach ein Hammer-Gitarrist ist und
optimal mit Dominik Favez harmoniert, der ebenfalls besser denn je
aufspielte. Dazu ein ewig grinsender und gut gelaunter Tony Castell (b),
der vom in kurzer Zeit vor Schweiss pitschnass triefenden Herrn
Schwarzmann volles Power-Drumming auf seine dicken Saiten serviert
bekam. Und dann hätten wir natürlich noch den "Maltese Falcon" Marc
Storace, ohne den selbstverständlich das Herzstück fehlen würde. Seine
Gesangsleistung war heute Abend ganz in Ordnung und die Setliste für
einen 90-Minuten Set ok, wenn auch ohne grossen Überraschungseffekt. Die
Übergabe der goldenen LPs an jedes einzelne Bandmitglied und etliche
Helfer im Umfeld von Krokus wurde von Fan-Club Boss Peter Wälti
vorgenommen, der eigens für diesen Abend aus Denver (U.S.A.) einflog und
dabei über 8'700 km Weg hinter sich gebracht hatte! Nach einigen Worten
des Dankes von verschiedenen Leuten wurde das Konzert fortgesetzt und
traditionsgemäss mit "Bedside Radio" beendet. Wie aus dem Nichts
kommend, stand dazu plötzlich noch ein kleines Mädchen (aus dem
Publikum) mit Krokus-Shirt auf der Bühne, das kurz bei ein paar Refrains
mittun durfte..., cool! Wer etwas früher im AlpenRock zugegen war,
konnte die vorgezogene Übergabe der Goldscheiben als gestelltes Szenario
für die Presse erleben, wovon auch das eine oder andere Foto stammt.
Nach dem Konzert nahm sich die Band noch ausgiebig wie sehr geduldig
Zeit für ihre Fans und liess keinen Wunsch aussen vor. Diese spontane
und nicht aufgesetzte Fannähe ist beispielhaft und zeigt, dass man trotz
allem mit beiden Beinen auf dem Boden steht und somit all denjenigen,
jungen wie älteren Supportern, für den Erfolg dankbar ist!
Setlist: "Hellraiser" - "Too Wired" - "American Woman" - "Long Stick
Goes Boom" - "Bad Boys, Rag Dolls" - "Midnight Fantasy" - "Heatstrokes"
- "Screaming In The Night" - "Mad World" - "Angel Of My Dreams" - "Easy
Rocker" - "Rock City" - "Rock'n'Roll Tonight" - "Celebration" -
"Headhunter" - "Bedside Radio".
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