Bericht: Crown of Glory
Listening Session im Hidden Studio in Willisau LU
By Rockslave

Grosse Ereignisse werfen bekanntlich ihren Schatten voraus. Für Crown of Glory steht in der Tat etwas Grosses an, nämlich das nächste und erste Full Lenght-Album der Luzerner Band. Die neuen Songs stehen weitestgehend und bis zur Veröffentlichung im kommenden Frühling muss nun der Feinschliff und das Mastering vorgenommen werden. Die Debüt-CD "Destiny", die vor gut zwei Jahren mit einer Auflage (inklusive Nachpressung) von tausend Stück erschienen ist, darf bereits als Rarität bezeichnet werden, denn ausser ein paar wenigen Exemplaren, die noch in Besitz der Band sind, ist alles abgesetzt worden. Diesen Erfolg möchte man natürlich wiederholen und die Voraussetzungen dazu sind gut. Als Erstes entstanden die neuen Stücke wieder in der gewohnten Umgebung des zum Kleinstudio erweiterten Übungsraumes in Willisau und zweitens stand ihnen wieder Tom Lüthi (Blowhead) zur Seite, der schon die erste CD unter seinen Fittichen entstehen liess und die Bedürfnisse bestens kennt. Ein Mail an die "lieben Medienschaffenden", das mich (und andere) Ende Oktober erreichte, schuf nun die exklusive Gelegenheit, einige der Songs bereits vor der Fertigstellung anhören zu dürfen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so fand ich mich an besagtem Samstag Nachmittag am Bahnhof in Willisau, dem abgemachten Treffpunkt, ein. Dort angekommen traf ich (nicht unerwartet) auf die Metalworld-Recken EXLNT LX und Sequies. Dieses Trio wurde dann von Phil und Kusi abgeholt und zum "Hidden Studio" gelotst.

Eindrücke von der Session
Der Begriff "Hidden" ist wirklich berechtigt, denn man würde das Crown of Glory-Headquarter nie dort vermuten, wo es ist. Mitten in einer Wohnsiedlung gelegen konnte aber dennoch eine ideale Location geschaffen werden, die natürlich "unter Tag" ausgelegt ist. Dort angekommen wurden wir noch von Sänger Heinz, Bassistin Ursi und einem Kollegen der Band empfangen. In den heiligen Gemächern sah es aus, wie üblich an so einem Ort: Viel Equipment und relativ wenig Platz. Dennoch waren alle nötigen Installationen vor Ort vorhanden, die nicht nur das Spielen ansich ermöglichen, sondern auch das Aufnehmen. Mitten im Übungsraum standen zudem bequeme, lederne Sitzgelegenheiten, die sogleich in Beschlag genommen wurden. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt und damit stand dem bevorstehenden Lauschangriff nichts mehr im Weg. Zum Voraus möchte ich noch erwähnen, dass ich von den fünf heute vorgestellten Songs bereits deren drei ("Here we are", "Dreamer" und "Keep the flame") als Live-Version beim Konzert in Luzern (ABC-Mixx, 5.9.03) geniessen konnte. "Here we are" machte also den Anfang und zeichnete sich gleich durch mehrere Dinge aus: Gute Rhythmik-Elemente, Refrain mit Wiedererkennungswert und ein progressiver Touch, der vereinzelt an Royal Hunt erinnerte. Zudem wurde hierbei die Stimme von Heinz gefordert, was ihm aber liegt und gut rüberkam. Was auch von Anfang an auffiel, war der grundsätzlich satte Sound. Es "drückte" optimal, was in diesem Genre einfach unabdingbar ist. "Limit" wurde darauf als Rough-Mix angekündigt und konnte in der Folge als "typischer" Crown of Glory-Song bezeichnet werden. Den ausgeglichenen Lautstärke-Level des Keyboards empfand ich dabei als sehr angenehm. Als nächstes Stück folgte "Keep the flame", das schon in Luzern der Oberkracher war. Fett nach vorne treibend und abwechslungsreich durch verschiedene Tempi, zeichnet sich bereits einer meiner kommenden Faves ab. 80er-Flair verströmte "Dreamer", das erst mal mit einem Vocal-Intro begann und sich dann Melodic Rock-mässig auf der Midtempo-Schiene bewegte. Da kamen echte Dio-Vibes mit Ohrwurmbefall rüber, cool! Ähnlich gehalten, aber trotzdem anders aufgebaut, hörte sich dann "Art of payback" an, das mit unerwarteten Vocal-Lines aufwartete, die zwischen ordentlich tief und gewohnt ausdrucksstark lagen. Auch Midtempo-mässig, mit Keyboard-Mittelteil und packenden Guitar-Riffs. Es klang echt gut, was da auf meine Trommelfelle prallte. Doch dem nicht genug, wurden noch ein paar Müsterchen vorgestellt. Zu ihnen gehörte auch "Requiem", der dritte Teil der Trilogie, die auch auf dem Album vertreten sein wird. Die ersten zwei Teile waren übrigens auch schon Bestandteil der Set-Liste von Luzern. Man darf sich also wirklich auf ein ganz feines Werk freuen, das uns anlässlich der CD-Taufe (Sursee, Kulturfabrik 118 am 20.3.04) beglücken wird. Vor diesem Event findet einmal im kommenden Februar in Zürich im Zodiac-Club die Listening-Party statt. Das definitive Datum steht aber noch nicht, deshalb Augen auf Leute! Es werden insgesamt dreizehn Songs auf dem Silberling vertreten sein und die Band hat als erstes Ziel einen Vertrieb auf dem Wunschzettel und ein fester Platten-Deal wäre dann der nächste Schritt, der angestrebt wird. Vorerst freut sich das sympathische Six-Pack aber noch über das gelungene Jahr 2003, das den Weg für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft geebnet hat. Da alle Akteure jedoch mit dem Etikett "Amateur" und "Self Made" bezüglich dem ganzen Umfeld agieren, sind zum Beispiel Auslandsauftritte, selbst nur eine kleine Tour, ein schwieriges Unterfangen, da so etwas zuerst mit allen Job's in Einklang gebracht werden müsste. Gleiches gilt auch für die Finanzen. Wichtig ist jetzt zuerst einmal, dass weitere gute Kontakte und Beziehungen geknüpft werden können. Ich persönlich bin sehr zuversichtlich, denn die Qualität der Songs stimmt und deshalb ist es nur eine Frage der Zeit (und des Glücks!), bis der Turbo zünden wird. Bleibt zu hoffen, dass der End-Mix das jetzt herrlich druckvoll erscheinende Material nicht zurückbindet. Der letzte Live-Auftritt in diesem Jahr findet am 20.12.03 in Bätterkinden statt, wo Crown of Glory für Shakra eröffnen werden. Weitere Info's gibt es unter www.crown-of-glory.ch/ - Cheerz and cu @ll..., there and for sure next year!