Szene: Metallica im Letzigrund Stadion in Zürich

02. Mai 2019 (Konzert: Zürich - Letzigrund Stadion am 10. Mai 2019)
By Rockslave (rsl)
 


Acht lange Jahre waren vergangen, als am 18. November 2016 mit «Hardwired» das lang ersehnte elfte Studioalbum von Metallica veröffentlicht wurde. Seit Januar 2017 sind James Hetfield (v/g), Kirk Hammett (g), Rob Trujillo (b) und Lars Ulrich (d) damit auf Tour und füllen seither, wie schon in den letzten Jahren auch, praktisch jede Halle und jedes Stadion. Dabei decken sie alle Kontinente ab und haben gefühlt schon in fast jeder Ecke der Welt gespielt. Auch wenn die Diskussion darüber, ob Metallica in der Gegenwart musikalisch immer noch relevant sind oder nicht, nicht abebben, bieten vor allem ihre opulenten Konzerte kontinuierlich einen stets repräsentativen Querschnitt der grandiosen Karriere, die 1983 mit dem legendären Debüt-Album «Kill 'Em All» gestartet wurde. Es gibt ausserdem aktuell keine andere Metal-Band auf diesem Planeten, die ihre Setliste, sprich die gespielten Songs um einen harten Kern herum, derart variert wie Metallica! Bereits eine ganze Weile vertickert die Band ausserdem ihre Konzerte, und zwar ausnahmslos alle in digitaler oder tonträgermässigen Form. So vermag der geneigte Fan einerseits das selber besuchte Konzert in die persönliche Sammlung zu stellen und sich andererseits weitere Perlen der laufenden Tour aneignen, beziehungsweise eine ältere Aufnahme mit individuellen Lieblings-Tracks wiederentdecken.

Doch eigentlich gibt es nichts Vergleichbares als das leibhaftige Dabeisein an einem Konzert, und am 10. Mai 2019 ist die Schweiz nach der letztjährigen Visite in Genf am 11. April 2018 ein zweites Mal im Rahmen der immer noch andauernden «Hardwired»-Tour dran. Das praktisch ausverkaufte Letzigrund-Stadion in Zürich zeigt, dass das Interesse der Fans an der amerikanischen Metal-Ikone nach wie vor ungebrochen ist. Während auf der letztjährigen Tour Kvelertak als Einheizer fungierten, sind nun Ghost und Bokassa verpflichtet worden. Letztere haben die persönliche Gunst von Drummer Lars Ulrich erworben und sind sonst, zumindest in unseren Breitengraden, eher als Underdog zu bezeichnen. Das trifft für den Schweden Tobias Forge und die von ihm erschaffene Band Ghost inzwischen nicht mehr zu. Spätestens nach dem Hammer-Album «Meliora» von 2015 und dem Grammy (Best Metal Performance für den Song «Cirice») im Jahr darauf, stehen die Zeichen auf Sturm, was auch der aktuelle Kracher «Prequelle» bestätigt. Allerdings werden Ghost, ebenso wie Bokassa, bei Tageslicht aufspielen müssen und dabei wird, wie schon 2013 im Vorprogramm von Iron Maiden, einiges der Magie dieser Ausnahme-Combo auf der Strecke bleiben. Vorausgesetzt das Wetter ist gut, wird das Support-Package diesen Grossanlass mit Metallica als Headliner jedoch so oder so bereichern! (rsl)