Livereview: Battle Beast - Majesty - Gyze

01. April 2017, Wetzikon - Hall Of Fame
By Sascha  Sch.   Pics by: Monika M.

Den Anfang machten an jenem Samstagabend die Japaner Gyze. Leider kann ich nicht wirklich viel über den Auftritt sagen, da ich etwas später beim Hall Of Fame eintraf und die Band schlussendlich nur hörte und nicht sah. Aber mit ihrer Mischung aus Children Of Bodom und DragonForce schienen die Jungs aus dem Land der aufgehenden Sonne sehr gut angekommen zu sein, zumindest liessen die Zuschauerreaktionen darauf schliessen. Wie ich sah, konnten Gyze nach ihrem Gig auch einige Scheiben am Merchandise Stand loswerden, also hat sich der Trip für sie definitiv gelohnt.


Majesty
Dass sich Majesty mit ihren letzten Alben ein ganzes Stück von ihren True Metal Anfangstagen wegbewegt haben und hauptsächlich auf neueres Material setzten, tat der Stimmung im immer voller werdenden Hall Of Fame nicht den geringsten Abbruch. Ganz im Gegenteil, denn Sänger Tarek und seiner Truppe steht die melodiösere Ausrichtung auf ihrer aktuellen Scheibe «Rebels» ausserordentlich gut, und so sind sie auch für ein breiteres Metal Publikum deutlich interessanter geworden. Dies merkte man an der grandiosen Laune, die Majesty von der Bühne aus direkt auf die zahlreich und lautstark feiernden Fans übertragen konnten. Leider gab es mit «Hail To Majesty» nur einen Song ihrer ersten EP und nichts vom ersten Album «Sword & Socery» zu hören, aber man kann sagen, dass die sieben gespielten Songs von «Rebels», darunter «Die Like Kings», «Rebels Of Our Time», «Across The Lightning» und «Fighting Till The End» allesamt hervorragend ankamen und zeigten, dass sich Majesty auf dem richtigen Weg befinden. Ich bin mir sicher, nach dem Auftritt waren sich alle einig, einen besseren Anheizer hätten Battle Beast garantiert nicht finden können.

Battle Beast
War die Stimmung bei Majesty schon grossartig, muss man einfach sagen, dass Battle Beast das Hall Of Fame in Schutt und Asche legten. Von Anfang an hatten die Finnen das Publikum fest im Griff und zeigten, dass sie mit jeder Tour und jedem Gig immer professioneller geworden sind. Mit ihrem bärenstarken Album «Bringer Of Pain» im Gepäck wirkte die Band extrem sicher und selbstbewusst und bewies einmal mehr, warum sie als echte Hitmaschine gilt. Angefangen mit dem fantastischen «Straight To The Heart» über Hits wie «Black Ninja», «Bastard Son Of Odin», «Touch In The Night», «Into The Heart Of Danger», «Familiar Hell» und «Enter The Metal World», bis hin zum abschliessenden «Beyond The Burning Skies», es wurde gefeiert, gesungen und der Abend zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht. Sängerin Noora war wie gewohnt bei bester Stimme und röhrte sich durch das knapp eineinhalb Stunden dauernde Set als gäbe es kein Morgen, wohingegen ihre Mitmusiker mit dem verfügbaren Platz auf der Bühne auskommend, auf ihre sympathische, zurückhaltende Art für einen druckvollen Sound sorgten. Zum Schluss muss man sagen, haben die gespielten neunzig Minuten irgendwie nicht ganz gereicht, denn Battle Beast hätten gut und gerne noch eine Stunde drauf packen können. Genug Material dafür hätten sie mittlerweile, und ihre Fans wären da sicherlich sehr dankbar für gewesen. Wenn die Finnen so weitermachen und noch weitere Alben vom Kaliber «Bringer Of Pain» rausbringen, wird ihnen solch ein Club wie das Hall Of Fame über kurz oder lang zu klein werden, und sie müssen auf grössere Locations ausweichen. Auch wenn solche Clubgigs immer noch die beste Atmosphäre bieten, wäre es Battle Beast von Herzen zu gönnen, wenn sie diesen Sprung schaffen.

Fazit: Ein randvolles Hall Of Fame bot mit einer sagenhaften Atmosphäre einen klasse Konzert Abend mit drei Bands, die die Zuschauer absolut begeisterten. Und nicht nur die tolle Location machte dieses Konzert wieder einmal zu einen echten Erlebnis, sondern auch das wie gewohnt mehr als freundliche Personal, von der Eingangstür bis zur Bar, machte einem den ganzen Aufenthalt so angenehm wie nur möglich.