Livereview: Dimmu Borgir - In Flames - Nevermore
                      Lacuna Coil - Susperia
9. April 2001   Z-7 Pratteln
By Fränzy B.

Susperia spielten als erste schon um 19 h. Da wir aber die Halle erst kurz vor 19.30 h betraten, hörten wir kaum mehr deren letzten Töne.

Es ging aber gleich weiter mit Lacuna Coil. die eine halbe Stunde die jetzt schon gefüllte Halle bezirzen durften. Dies dürfte der schönen Italienerin Christina (im engen roten Kleid) auch nicht schwergefallen sein. Ihre zarte melodiöse Stimme ergänzte sich sehr gut mit dem rauhen Gesang ihres männlichen Partners (im weiten schwarzen Kleid) und dem Gothic-Metal ihrer Band.

Auch für die Freunde des Power-Metal gab's einen Leckerbissen: Nevermore! In knapp dreiviertel Stunden liess die Band aus Seattle um Frontman Warrel Dane die dafür empfänglichen Seelen in düsteren, schwer melancholischen Klängen versinken.

Obwohl man einige Nevermore-T-Shirts sichtete, wurde spätestens bei der nächsten Truppe deutlich, weswegen ein Grossteil der Leute im rammlelvollen Z7 anwesend war: In Flames! Eine Stunde lang tobte ein regelrechter Hexenkessel! Die Band versprühte eine unglaubliche Power, und ihre wunderbaren Gitarrenmelodien luden erst noch zum Träumen ein. Nomen est Omen: Flammen und Pyros obligatorisch! Für mich - auch von der Publikumsstimmung her - der Höhepunkt des Abends.

Aber schliesslich folgten spannungsvoll erwartet, die bösen Buben von Dimmu Borgir! Man kann vom Gesang/Gekreische von Shagrath halten, was man will, aber der phantasievoll-alptraumhafte keyboardlastige Sound der Norweger ist einfach genial! Zur "Erholung" vom mörderischen Double-Bass gab's zwischendurch kurze Orchester-Intros (schliesslich musiziert auf dem neusten Werk "Puritanical Euphoric Misanthropia" zusätzlich zur Band ein ganzes Orchester). Die cleanen Vocals (auch wenn live nicht ganz so clean) des Bassisten liessen das Ohr zusätzlich ein wenig aufatmen. Die Lightshow unterstützte das hyperrasante Tempo der Musik. Ich weiss nicht, ob es daran lag, dass die Geschwindigkeit schlicht und einfach zu gross ist, um bangen zu können, oder ob viele Fans schon vorher ausgelaugt waren, aber die Stimmung schien mir etwas nachgelassen zu haben.

Alles in allem ein sehr guter Abend, wenn man mit verschiedenen Spielarten des Metal etwas anfangen kann und nicht nur auf eine Stilrichtung fixiert ist. Leider krankten alle Auftritte an durchwegs mässigem Sound. Ueberraschend wenig geschminkte Gesichter tigerten in der Halle herum. Dafür noch ein Tip für die nächste Männermode-Saison: Männerröcke sind in! Schliesslich hat's sogar Shagrath vorgemacht!