Livereview: Paganini
28. Mai 2004  Rock City, Uster ZH
By Chris C.

Bereits am 1. April spielten Paganini das allererste Konzert im neuen Club "Rock City". Dies bedarf einer kurzen Erklärung. Damals wären Skew Siskin gebucht gewesen. Wenige Stunden vor dem Auftritt waren sie aber gezwungen abzusagen, da ihre Sängerin ins Spital eingeliefert werden musste. Marco Paganini und seine Band sprangen kurzfristig ein und brachten die Mauern des Zürcher Oberländer Clubs ein erstes Mal zum Erzittern. Nun, einige Wochen später beehrten sie das Rock City bereits zum zweiten mal, um ein reguläres Konzert zu absolvieren.

Um es kurz zu machen, der Auftritt von Paganini überzeugte auch dieses Mal auf ganzer Linie. Leider fanden nur ungefähr zwei Dutzend Fans der harten Klänge den Weg nach Uster. Dies könnte verschiedene Gründe gehabt haben. Zum einen war der Sound beim ersten Gig, aufgrund der provisorischen PA, ziemlich dürftig gewesen und zum anderen war das Pfingst-Wochenende. Anyway, die technischen Probleme des Clubs waren behoben und die Musiker drückten gnadenlos ab. Zu fortgeschrittener Stunde betrat ein bestens gelaunter Marco Paganini, zusammen mit seiner äusserst versierten Band, die Bühne. Marco bewies seine professionelle Einstellung und seinen Humor mit einigen sympathischen Ansagen betreffend der wenigen Gäste. Die Band liess sich jedenfalls nicht die geringste Enttäuschung anmerken und gab während des 90-minütigen Sets Vollgas. Der langen Karriere von Marco wurde Rechnung getragen und mit Songs aus jeder Schaffensphase abgedeckt. Schwerpunkt war natürlich der aktuelle Output "Esoterorism". Aber selbst zwei alte Titel von Viva, der damaligen Band von Mr. Paganini und Barbara Schenker (der Schwester von Rudolf und Michael!), fanden den Weg ins Set. Die traditionellen Hard Rock Songs der Vergangenheit wurden in ein modernes, punkiges Gewand gepackt und fügten sich so haarscharf zwischen die aktuellen Tracks ein. Stimmgewaltig wie man es von Marco gewohnt ist, sang der Bündner Highlights wie "Revolutionary chant", "Spending money", "Little bit of Rock", "Feed", "Berlin by night" oder "It's a long way to the top". Auch der Rest der Band überzeugte durch Wahnsinns-Power und viel Groove. An der Gitarre bewies der New Yorker Dale Powers sein umfangreiches Können. Der Bass wurde vom Alex "Strübi" St. Ruby gezupft, das Drumkit von Diego Rapacchietti malträtiert. Ausnahmslos standen exzellente Musiker auf der Bühne, eine kompakt und arschtight auftretende TrupFormat und allesamt sympathische und grossartige Musiker, die definitiv unser aller Support verdient haben!

Set-Liste: "Falling in love", "Revolutionary chant", "Spending money", "Weapon of love", "Break it up", "I want it back", "Out of the skin I'm in", "Little bit of Rock", "Bastard", "Feed", "Berlin by night", "Don't let me down", "One for the taken" - Zugaben: "Like rivers run", "It's a long way to the top".