Livereview: The Poodles - Jaded Heart
02.04.2008, Pratteln Z7
By André G.
Da sich Schweden mittlerweile zum regulären Nachfolger vom Los Angeles der 80iger Jahre gemausert hat, weiss ja mittlerweile jeder Fan des Glam und Sleaze Metal, das die guten alten Zeiten im Moment wieder amtlich aufleben. Ist ja auch klar wenn man sich die Musikszene anschaut. Die Jungs von The Poodles verstehen Ihr Handwerk perfekt. Sie haben die alten Bands aus den 80igern nicht nur gehört, sondern sich den ganzen Lifestyle (Outfit und Soundtechnisch) richtiggehend einverleibt. Letztes Jahr haben The Poodles im Vorprogramm von HammerFall schon total überzeugen können. Jetzt darf man gespannt sein, was sie als Headliner zu bieten haben. Unterstützt werden sie von Jaded Heart die mit Ihren melodiösen und doch harten Songs durchaus zu überzeugen wissen. Die Band wird das Publikum sicherlich gut anzuheizen wissen.

Jaded Heart
Als die fünf Jungs von der Deutsch/Schwedischen Formation Jaded Heart die Bühne enterten war das Z7 mit ca 200-300 Personen gefüllt. Die Jungs wussten von Beginn weg zu überzeugen. Sie präsentierten sich solide und kraftvoll. Soundtechnisch war das ganze eine einwandfreie Leistung. Die Rythmussektion spielte tight und bot einen fetten Teppich für die genialen Sangesleistungen von Frontmann Johann. Man merkt der Band die langjährige Routine und Liveerfahrung deutlich an. Das Stageacting war rundum professionell. Leider fehlt mir bei den Songs von Jaded Heart das gewisse etwas an Drive und Biss. Ein Vorfall überschattete den Gig negativ: Es gab tatsächlich ein sehr junger Zuschauer in den ersten Reihen dem die Band wohl nicht gefiel. Das wäre ja nichts besonderes, wenn er seine Meinung nicht mit erhobenem Mittelfinger kundtun musste und die Band so lange provoziert hat bis diese aufgehört hat zu spielen und der Keyboarder dem Jüngling mit Rausschmiss drohen musste. Wenn die Band nicht gefällt, kann/soll draussen ein Bier holen, aber nicht den anderen die Freude verderben.

The Poodles
Dann war es endlich soweit und die Jungs von The Poodles setzten an um der Schweiz zu zeigen dass sie es auch als Headliner voll drauf haben. Sie konnten letztes Jahr als Anheizer von Hammerfall schon sehr überzeugen, daher waren wohl viele gespannt darauf ob sie die Erwartungen erfüllen können. Das taten sie sogar sehr gut. Trotz etwas schwachem Sound zu Beginn legten sie voll los. Die Band, speziell Jacob, war sehr gut drauf und zeigte wahre Spielfreude. Auch optisch waren sie wieder ein Leckerbissen, was man den Reaktionen der Ladys im Publikum deutlich anmerkte. Drummer Christian thronte erhöht hinter seinem mit vier Bassdrums besetzten Schlagzeug. Jede der Basstrommeln zierte das Bild eines Bandmitglieds. Christian spielte sicher und genau. Und gab damit dem Rest der Band den Beat und die Power vor. Auch der Rest der Combo legte einen klasse Gig aufs Parkett. Was die Band neben der Musik auch sehr gut bei den Bands aus den 80er abgeschaut hat ist das Posing. Es wurde gepost was das Zeug hält, man konnte fast meinen die Mitglieder hätten einen internen Wettbewerb wer es am besten kann. Das Publikum liess sich durch die gute Laune und die super Leistung der Band mitreissen und sang, klatschte und feierte mit den vier Schweden. Sie liessen sich nicht lumpen und spielten einen Set der eine gute Mischung aus Ihren beiden Alben darstellte. Bei den Balladen gingen die Feuerzeuge reihenweise an. Als krönender Abschluss spielten The Poodles den Coversong Dancing With Tears In My Eyes. Jakob, Pontus, Pontus und Christian konnten mit Ihrem Melodic Sleaze/Glam Metal das Publikum voll überzeugen und zeigten das sie auch als Headliner durchaus bestehen können. Ein rundum gelungener Metal Abend der das Herz eines jeden Fans mitgerissen hat.

Setlist: Flesh&Blood, Metal Will Stand Tall, No. 1, Thunderball, Walk The Line, Shadows, Without You, Streets Of Fire, Crying/We Are One, Echoes From The Past, Kiss Goodbye, Seven Seas, Night Of Passion, Song For You, Dancing With Tears In My Eyes