Livereview: RPWL
18. April 2012, Pratteln - Galery
By Liane P.
Gerade mal 3 Tage nach dem grossartigen Haken Konzert geht es erneut ab nach Pratteln in die Galery Music Bar. Noch träge vom ereignisreichen Tag schleppte ich mich Richtung Basel und war ehrlich gesagt nicht gross motiviert. Dass mich der Abend dermassen wachrütteln würde, hätte ich nicht erwartet. Um so besser. Die Band RPWL entwickelte sich 1997 ursprünglich aus einer Pink Floyd Coverband. Der Bezug zu Pink Floyd ist auch heute noch unüberhörbar. Auch Parallelen zu den frühen Genesis sind zu erkennen.

Aktuell auf Tour quer durch Europa stellten an diesem Abend die fünf Künstler aus Deutschland..Pardon!! Bayern, der Schweiz ihr neu geschnitztes Album „Beyond man and time“ vor. RPWL wagen sich hiermit an ihr erstes Konzeptalbum heran. Die Geschichte orientiert sich an Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“, denn auch auf „Beyond man and time“ befindet sich der Erzähler auf einer Reise, um sein wahres Ich zu erforschen. Er trifft auf unterschiedliche Figuren und Charaktere die ihm zum Denken anregen und sammelt somit neue Erkenntnisse. Das Werk sei ein Plädoyer zum Denken, zum Widersprechen und zum Befreien, erzählt der Mann am Gesang Yogi Lang. Klingt sehr spannend. Um den Inhalt und die Message der Arbeit dem Hörer noch etwas näher zu bringen, erschien das Album auch als limitierte Edition mit lehrreichem zweisprachigem Hörbuch, wo die Hintergründe des musikalischen Konzepts erläutert werden. Zusätzlich liegt dem ganzen Sonderwerk eine Landkarte mit der neu entdeckten Welt bei. Genau so extravagant wie die Idee zur Limitied Edition war dann auch die Show. Pünktlich um 21 Uhr starteten RPWL und spielten das aktuelle Album Song für Song durch. Zu jedem Lied gab es ein neues Bühnen Outfit und Yogi Lang schlüpfte passend zum musikalischen Konzept jedes Mal in eine neue Rolle. Nicht nur stimmlich glänzte der riesig wirkende Sänger, auch sein schauspielerisches Talent überzeugte in jeder Hinsicht. Zwischendurch verschwand er immer wieder hinter der Bühne, um den Bandkollegen den Vortritt zu lassen, deren technisch perfekte und herausragende Spielereien einem den Atem nahmen. Eine Leinwand die rechts und links jeweils auf der Bühne aufgestellt wurde, schmückte die Show mit herrlichen Projektionen und Schattenspielen die vereinzelt durch die Bandmitglieder selbst erzeugt wurden. Nach ca. 70 Minuten Spielzeit und Ende der Darstellung und Visualisierung von „Beyond man and time“ setzte man auf alt bewehrtes und ging ein wenig in der Zeit zurück, um ca. 50 Minuten Material aus älteren Alben vorzutragen. Die knapp 100 Leute umjubelten die Band mit grosser Euphorie. Am Ende bedankte man sich noch fürs Kommen und setzte mit 30 Minuten Zugabe noch einen drauf! Von A bis Z ein perfekter Abend!